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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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liefern. Er bezweifelte nicht, dass der Mann ihn erkannt hatte. Airi schwebte über ihm, bereit, ihn zu greifen und mit ihm zu fliehen, falls es nötig werden sollte. Vorausgesetzt, sie wäre schneller als ein Krieger. Der Vogel sah sie für einen Moment direkt an, bevor er seinen Blick wieder auf Devon richtete.
    »Guten Nachmittag, mein Lord Petrule«, presste Devon hervor. »Schöner Tag für einen Ritt.«
    »Ein bisschen spät«, antwortete der Mann. »Reiten Sie immer so kurz vor Sonnenuntergang aus?«
    Devon schluckte schwer und bemühte sich, normal zu wirken. Seine einzige Entschuldigung war, dass jeder Mann im Königreich in Rils Nähe nervös wurde. »Ich will meinen Vater besuchen«, erklärte er – nur zum Teil eine Lüge. »Es geht ihm nicht gut.«
    »Es tut mir leid, das zu hören.«
    Der Kriegermeister sah wieder nach vorn. Ril fauchte, als er durchgeschüttelt wurde, und die Aura seines Hasses wurde noch stärker. Wie konnte Petrule mit dem Krieger umgehen, ohne wahnsinnig zu werden?, fragte sich Devon.
    »Und Ihr, mein Lord?«, fragte er, während er sich gleichzeitig vor der Antwort fürchtete.
    Der Kriegermeister sah ihn von der Seite an, und Devon bemühte sich, nicht zusammenzuzucken. »Ich suche nach jemandem«, antwortete der Mann leise und ließ es dabei bewenden.
    Devon wurde übel. Er konnte sich denken, nach wem der Offizier des Königs suchte. Und was, wenn er sie fand? Devon sah zu Ril und versuchte, sich vorzustellen, wie die zwei Krieger miteinander kämpften. Er schaffte es nicht.
    »Sie sehen aus, als ginge es Ihnen nicht gut«, bemerkte Leon.
    Devon schüttelte sich. »Es ist Euer Krieger«, antwortete er. »Seine Anwesenheit ist zermürbend.«
    »Ja.« Leon sah seinen Krieger an, und in seinem Blick stand etwas, was nur Zuneigung sein konnte, auch wenn es schwer zu glauben war. »Mit einer Luftsylphe muss es einfacher sein.«
    »Ja, mein Lord«, presste Devon hervor und fühlte, wie Airi in der Luft über ihm tanzte.
    »Es gibt nichts, das einem Krieger entspricht«, fuhr Leon fort. »Sie sorgen dafür, dass man sich alles verdienen muss.«
    »Ja, mein Lord.« Devon wusste nicht, was er sagen sollte.
    Für eine Weile ritten sie schweigend nebeneinanderher. Bis zum Sonnenuntergang war es noch eine gute Stunde hin, aber die Sonne stand schon tief über dem Horizont. Devon versuchte zu verstehen, warum Leon neben ihm ritt, aber die einzige Erklärung war, dass der Mann ein wenig Gesellschaft wollte. Entweder das, oder er wusste, dass er angelogen worden war.
    Vor ihnen tauchte endlich die Kreuzung auf. Devon sagte: »Hier biege ich rechts ab, mein Lord. Das Dorf meines Vaters liegt in dieser Richtung.«
    Leon nickte. »Ich kann mich Ihnen genauso gut anschließen. Wo ich anfange, ist eigentlich egal.«
    »Ja, mein Lord«, antwortete Devon, obwohl ihm dabei überhaupt nicht wohl war.
    Sie erreichten die Kreuzung, bogen ab und trieben ihre Pferde auf das Gras, um an den Erdrillen von Hunderten von Wagen vorbeizureiten. Dann wechselten sie wieder auf die Straße nach Norden und trieben ihre Pferde zum Trab an, immer noch Seite an Seite. Es wurde kälter, und Devon wickelte seinen Mantel fester um sich.
    »Kennen Sie irgendwelche Mädchen im Dorf Ihres Vaters?«, fragte Leon plötzlich. »Mädchen mit langen roten Haaren, die eine Haarspange in Form eines grünen Schmetterlings tragen?« Er streckte die Handfläche aus, auf der ein zerbrechliches Schmuckstück lag.
    Devon erkannte es sofort, und seine Kehle wurde eng. »Ähm …«
    Plötzlich erklang ein Brüllen. Beide Pferde wieherten und stiegen hoch. Devon musste mit dem Braunen um die Kon-trolle kämpfen, denn ein überwältigender Hass fegte über ihn hinweg, und er hörte eine tiefe Stimme schreien » Solie GEHÖRT MIR!« Sie erklang anscheinend von allen Seiten. Ril richtete sich auf, breitete die Flügel aus, und plötzlich schrie auch der Vogel und warf dem Hass seinen eigenen entgegen.
    Als sein Schlachtross wieder stieg, fluchte Leon und tätschelte das Pferd beruhigend, während er einen Arm nach oben streckte. »Ril! Los!« Als er den Arm sinken ließ, schoss der Krieger bereits nach oben in den Himmel. Ril verschwand Richtung Dorf in den Wolken.
    »O Götter«, keuchte Devon. Er riss den Kopf seines Braunen herum und trieb ihn in Richtung Dorf und auf die Hütte seines Vaters zu. Das Pferd galoppierte donnernd die Straße entlang.
    Eine halbe Sekunde später überholte ihn der Mann des Königs, tief über den Hals seines

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