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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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Grauen gebeugt. Devon peitschte sein Pferd mit den Zügeln, um ihn einzuholen. Airi schoss an seiner Seite dahin und heulte vor Panik.
    ***
    Solie schrie angsterfüllt auf, als die Welt explodierte und Flammen ihr Gesichtsfeld füllten, während Hedu seine Form um sie schlang, um sie zu beschützen. Für einen Moment war sie von seiner warmen Dunkelheit umgeben, während sie ihn brüllen hörte. Sein Hass war eine spürbare Macht, aber ebenso konnte sie seinen Schutz fühlen und seine Angst. Etwas traf ihn, und er zitterte. Sie begriff, dass er so nicht kämpfen konnte.
    Das wusste auch Hedu. Für einen Moment wurde er wieder menschlich, obwohl schwarze Schatten über ihn huschten wie flüchtige Flügel, und stieß Solie von sich. Sie knallte mit einem Aufschrei auf den Boden. Die Hütte brannte, und über die Mitte der Straße zog sich ein tiefer Graben in ihre Richtung. Die aufgerissene Erde dampfte und umhüllte Hedu, als er ihr den Rücken zuwandte.
    Am Himmel über ihm glitzerte etwas, und Solie erstarrte, als ein Vogel in der Luft wendete und in einem engen Bogen zum Angriff ansetzte, die Füße eng an den Körper gezogen, die Flügel weit ausgebreitet. Er hielt direkt auf Hedu zu, und vor ihm verwüstete eine unsichtbare Wand der Zerstörung die Welt.
    Hedu verschränkte die Arme, um diese Macht zu blockieren. Die Luft um ihn herum schien zu zittern und zu schreien. Einen Moment später schoss der Vogel an ihm vorbei und bremste seinen Sturzflug ab. Hedu drehte sich um und verwandelte sich. Massive schwarze Zähne knallten Zentimeter hinter dem Vogel aufeinander, aber der Falke entkam und stieg für den nächsten Angriff nach oben.
    Solie kämpfte sich panisch auf die Füße. Es gab niemanden in den Dörfern und Weilern in der Nähe der Hauptstadt, der die Krieger des Königs nicht erkannte. Aber Ril war in einer Form gefangen, während Hedu seine Form ändern konnte. Hedu sprang mit einem Schrei in die Luft. Der Vogel und die schwarze Wolke schossen nach oben und verschwanden aus dem Blickfeld. Aber ihren Hass konnte Solie noch fühlen, und auch, wie sehr sie einander verabscheuten.
    »Hedu!«, schrie sie. Sie wollte ihn nicht verletzt sehen. Aber falls er sie gehört hatte, reagierte er nicht.
    Die zwei Krieger tauchten wieder auf, trafen aufeinander, und die Kraft ihres Zusammenpralls jagte eine Druckwelle durch die Stadt und riss Menschen von den Beinen. Einen Moment später erklang ein tiefer, ohrenbetäubender Donner, der das Schreien und die Panik übertönte. Menschen und Tiere versuchten, in alle Richtungen zu fliehen, aber die Sylphen kämpften direkt über der Stadt, schossen mal hierhin, mal dorthin, und niemand wusste, wohin er laufen sollte. Eine Druckwelle zerstörte einen kleinen Laden, während eine zweite den Obsthain traf, in dem Solie und Hedu gelandet waren.
    Solie fing an zu weinen, weil sie nicht wusste, was sie tun sollte.
     
    Hedu stürzte sich auf den anderen Krieger, schlug mit seiner Energie nach ihm, aber der Vogel wich jedem Angriff aus, schoss um ihn herum oder unter ihm hindurch, um ihn von hinten zu erwischen. Hedu musste fast sein Inneres nach außen kehren, um ihn im Blick zu behalten. Er konnte nicht verstehen, warum der andere Krieger, viel älter als er selbst, nicht die Form wechselte. Schließlich begriff er, dass dieser es nicht konnte, und wurde fast euphorisch. Das war ein Kampf, bei dem er im Vorteil war.
    Aber schon Minuten später wurde klar, dass sein Vorteil keineswegs so groß war. Der andere Krieger war vielleicht in der Form eines Vogels gefangen, aber er war zu schnell, um sich erwischen zu lassen. Er entkam Hedus besten Angriffen, und die Stadt und das Tal unter ihnen zahlte den Preis dafür: Die Hälfte der Gebäude brannte, während Menschen und Tiere zu fliehen versuchten. Überall lagen Opfer herum.
    Einige der Leichen trugen lange Röcke. Hedu verspürte Leid und Scham und eine panische Angst, dass auch Solie im Kreuzfeuer verletzt werden könnte. Aber der andere Krieger hatte sie nicht angegriffen – es war offensichtlich, dass er Hedu wollte. Was bedeuten musste, dass es Solie gutging. Er konnte ihre Angst und Verwirrung spüren, aber keinen Schmerz. Wäre sie verletzt worden, hätte er das gewusst. Wäre sie getötet worden, hätte er seinen Halt in dieser Dimension verloren.
    Dieser Gedanke war erschreckend, und er warf sich wieder in den Kampf, vorsichtiger, um nicht blindlings seine Energie zu vergeuden. Das erschöpfte ihn zu sehr. Stattdessen

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