Die Krieger der Königin
wohl gerade erging.
Airi fand hoch oben eine Luftströmung, die in die richtige Richtung führte, und schwebte mit ihr, ließ sich von ihr tragen und sparte so Energie. Sie war immer noch ein wenig müde und nervös, aber gleichzeitig auch glücklich, etwas zu tun zu haben. Devon hatte nichts gesagt, und sie bezweifelte, dass er es je tun würde, aber sie hatte ihm panische Angst eingejagt, als sie Solie rettete. Sie war sich immer noch sicher, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, aber sie hatte damit sein Leben viel komplizierter gemacht, und das hatte sie nicht beabsichtigt. Und so folgte sie seinem Befehl diesmal mit mehr Enthusiasmus. Wenn er wollte, dass sie ihren alten Meister fand, würde sie ihn finden. Das war das mindeste, was sie tun konnte.
Sie konnte den alten Mann immer noch fühlen, weil er ihr Meister bleiben würde, egal, an wen er sie weitergab. Sie hatte eine neue Verbindung mit Devon, aber die Muster ihrer früheren Meister würden in ihr sein, solange sie lebte. Doch sie konnte sie ignorieren. Nachdem Donal Chole sie weggegeben hatte, hatte sie genau das getan. Dasselbe hatte sie schon bei seinem Großvater getan. Sie wollte nicht zurück zu ihrem Stock – was sie musste, wenn all ihre Meister starben –, aber sie wollte, dass jemand mehr in ihr sah als nur ein Besitztum. Sie wollte, dass er sich wünschte, dass sie sein gesamtes Leben bei ihm blieb, und sie zumindest fragte, ob es ihr etwas ausmachte, weitergegeben zu werden. Sie hoffte, dass Devon das tun würde, wenn es so weit war, obwohl sie das Thema nie angesprochen hatte.
Bei ihm konnte sie zumindest fragen. Er war der einzige ihrer Meister, der ihr die Erlaubnis gegeben hatte, zu sprechen. Devons Vater war entsetzt gewesen, als er es herausgefunden hatte, denn er hatte niemals mit ihr gesprochen. Jetzt würde er es tun müssen.
Airi schwebte nach unten in den Ort und hielt dabei sorgfältig nach anderen Sylphen Ausschau. Es waren keine da, und sie hatte auch auf ihrem Weg keine gespürt. Krieger versteckten sich nur selten. Airi konnte sie in der Burg spüren.
Während sie über den Ruinen des zerstörten Ortes schwebte, betrachtete sie jeden einzelnen Menschen und suchte, bis sie Devons Vater gefunden hatte. Er saß an einem kleinen Tisch außerhalb der Bäckerei. Seine Hand zitterte, als er einen Krug hochhob und daraus trank.
Donal,
flüsterte Airi in seine Gedanken, und der alte Mann spuckte einen Schwall Kofi über den Tisch, bevor er schockiert zu dem atmosphärischen Schimmer aufsah, den sie erzeugte.
»Airi?«, keuchte er und blickte sich um, um sicherzustellen, dass niemand ihn beobachtete. »Wo ist mein Sohn?«
In Sicherheit,
antwortete sie, fähig, auf dieselbe Art mit ihm zu reden wie mit Devon.
Wir sind auf dem Weg zu einer Stadt im Norden. Verfolgt uns jemand?
Unauffällig schüttelte der alte Mann den Kopf. »Nein. Der Mann mit dem Krieger hat mich ausgefragt, aber dann ist er zur Burg zurückgeritten.«
Airi schimmerte gleichzeitig vor Freude und Trauer. Der Krieger musste tot sein, wenn sie die Verfolgung aufgegeben hatten. Trotzdem, das bedeutete, dass Devon nicht in Gefahr war. Aber Airi hatte Mitleid mit Solie.
Was ist mit Solies Tante und ihrem Vater?
»Sie sind beide in Sicherheit.« Donal wirkte, als wäre es ihm unangenehm, mit ihr reden zu müssen.
Danke,
sagte sie, aber Devons Vater wedelte nur mit der Hand. Offensichtlich wollte er keine Aufmerksamkeit erregen. Airi stieg höher und machte sich auf den Weg zurück zu ihrem Meister. Sie war zufrieden, ihm erzählen zu können, dass es allen gutging. Er und Solie konnten nicht mehr nach Hause, daran zweifelte sie nicht, aber niemand würde nach ihnen suchen. Sie konnten zu der Gemeinschaft gehen.
Sie flog zurück, diesmal gegen die Luftströmungen, aber sie hatte es nicht eilig, und Devon war nicht weit entfernt. Sie tanzte, als sie zu ihm zurückkehrte, bewegte sich auf dem Weg zu der Erinnerung an seine Musik.
[home]
12
K urz vor Sonnenaufgang ging Leon leise die Treppe in seinem Haus hinunter. Seine Ausrüstung hatte er über die Schulter geworfen. Betha folgte ihm mit einer Lampe in der Hand. Sie war glücklich gewesen, ihn zu sehen, und er wusste, dass sie enttäuscht war, dass er schon so bald wieder wegmusste, aber es war unvermeidbar, und das war ihr bewusst.
Er ließ sich von ihr bis zur Tür begleiten und legte seine Ausrüstung ab, während ein Diener davoneilte, um sein Pferd zu satteln.
»Komm bald nach Hause«,
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