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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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die sprudelnden Quellen am Eingang des Talkessels. Das Aróhcktal brachte viele Empfindungen mit sich und er wollte sie alle in sich aufnehmen, jeden einzelnen Baum und jeden Stein spüren, denn vielleicht war es der letzte, der er spürte. Der weite Mantel aus rotbraunem Leder und Seegras des anderen bauschte sich in den Luftzügen, die über die Balkone zogen und er seufzte. „Die Erfahrung hat mich gelehrt nüchtern zu bleiben.“, gab der Truppführer zu. „Meistens wendet sich dann noch alles zum Guten. Man darf sich nur nicht in den Sog der Schwärze fallen lassen. Der Alkohol macht einen unwissend und taub gegenüber den Geräuschen der Schwertklingen, die bösartig hinter einem gezogen werden, wisst Ihr das?“ Er kniff die Augen zusammen und starrte über das Rot und Gold und Gelb, das sich königlich über dem Tal ausbreitete. In der Ferne sah er Wetterleuchten. Oder war es der Zauber der Barriere, der auf die Eindringensversuche der Dämonen reagierte? Er wusste es nicht, doch er hoffte, das es ersteres war, denn er war noch nicht bereit um zu kämpfen. Obwohl der Schmerz aus seinen Wunden gewichen und die Schwere entflohen war, fühlte er sich müde. Nun betrachtete er den Elfen eingehend, der den Wein noch immer hin und her wiegte, ihn oft über die Zunge fließen ließ, um den Genuss des Getränks ganz auszuschöpfen. „Was hält die Königin von Euch?“, fragte er plötzlich.
    „Sephoría?“ Er horchte auf und seine Blicke wurden verächtlich. „Nein, ich sehe sie nicht als Königin. Ich denke, sie ist unfähig dieses Amt zu übernehmen.“ Wieder nahm er einen tiefen Zug.
    „Weshalb denk Ihr das?“, erkundigte sich Kajetan ruhig, ohne seine Gefühle für sie preiszugeben.
    „Sie war nicht immer Königin. Erst war Bar Óus da. Er machte den Staat der Elfen zu dem, was er einmal war, ein Staat aus Licht und Glanz...“ Er schwelgte in Erinnerungen und glitt ab, während er erneut die Lippen benetzte.
    „Und mit ihrer Thronfolge wurde das Imperium gestürzt?“, hakte er leicht belustigt nach und wieder wurde das mögliche, hohe Alter in ihm sichtbar, viele Falten gruben sich in eine verwitterte, bleiche Haut.
    Arkanon nickte langsam. „Ich stamme noch aus seiner Zeit. Er hat mich damals erwählt. Aus Angst, er könnte sie verschmähen, änderte sie nichts an der damaligen Besetzung des Rates. Das Ergebnis... Ihr seht es ja.“ Er nahm erneut einen tiefen Schluck und sah versonnen in die Weiten hinaus, sein Blick wurde trüb und glasig, während der Wind in seinen Haaren spielte, dann seufzte er und warf das silberne Fläschchen mit einer lockeren Geste über das Geländer. Ein Funken von Silber huschte durch das Dunkel, der Gegenstand flog langsam und wurde dann zwischen den vor Feuchtigkeit glitzernden Blättern zu einem matten Schimmer. Das Heulen der Luftzüge lag laut über den bunten Farben und die Schemen der Rocks glitten geisterhaft durch die Dämmerung. „Ihr habt recht, Truppführer.“, sagte er schließlich, als seine Augen der Flasche nachhangen und sich plötzlich bedeutungsvoll abwanden. „Der Wein benebelt meinen Geist, den ich brauche, um für Euer Land zu kämpfen.“ Er berührte Kajetan s Schulter und fasste sie fest, drehte ihn zu sich und die Verschwommenheit in seinem Blick wurde zu einem stechenden Funkeln, der Schatten in seinen tiefen Zügen war eindeutig. „Ihr hattet recht, von Anfang an. Keiner von uns Elfen wird sich erheben, wenn sie keinen Fürsprecher haben. Ich“ Er legte seine gespreizten Finger auf seine Brust und schloss einen Moment die Lider. „werde für Euch sprechen.“, brachte er den Satz zuende und die Lider hoben sich, gleichzeitig mit dem Geräusch einer Tür, die aufgeschlagen wurde. Dann näherten sich Schritte, hallten dumpf auf dem Gestein.
    „Ich weiß Eure Bemühungen zu schätzen, Arkanon, doch...“
    „Nein, Mensch! Es ist wichtig, das ich es tue!“ Er sprach eindringlich. „Unter meinem Befehl handeln die Armeen! Ihr braucht mich, Feldherr! Und das dringend, denn Euer Volk geht zu Grunde!“ Josias blickte zu Boden, lauschte den näherkommenden, schwungvollen Schritten, die ihm wie in einem nebligen Traum vorkamen und sich zwischen den Schwaden verborgen hatten. Die Geräusche waren gedämpft, nur Vivrens Stimme war laut und eindringlich. Er holte tief Luft und stieß sie wieder pfeifend aus, wobei er sich am Hinterkopf kratzte. „Wenn dieser verdammte Rat endlich einmal vorbei ist, werde ich hineingehen und dieser verdammten

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