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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Wort zu sprechen schien, die erregte Person der Garrian und auf den gelassen wirkenden Helden Daurin, der sich das ganze mürrisch, jedoch zuversichtlich nickend anhörte. Jedoch bemerkte ihn keiner.
    Er ging hinüber und ließ sich vorsichtig auf den Stuhl am anderen Ende des Tisches sinken, sah jetzt erst die Königin, die einige Minuten vorher noch in dem Schatten ihres breiten Thrones verborgen gewesen war und ihre Blicke trafen sich, stechend und unwirklich stark. Ihr Gesichtsausdruck war grotesk in Arkanon s Augen, teilnahmslos, ruhig, starr, wie eine Maske, aus deren Augenhöhlen Funken wie Sterne blinzelten. Und dann sah er das Mitleid, das sie besaß und er empfing ihre Worte, obwohl sie den Mund kaum geöffnet hatte, Magie wurde von ihr ausgestrahlt.
    „ Seid gegrüßt, Arkanon Vivren, General meiner Truppen.“ Sie schien zu lächeln, als sich der blasse Stein ihres Antlitzes verzog. „Hattet Ihr die Ehre mit dem Feldherrn zu sprechen? Wie lautete seine Antwort auf unsere Frage?“ Der Ton entstand in seinem Kopf, Telepathie. Jedenfalls musste es so sein, denn die anderen Mitglieder des Rates redeten weiter auf die Königin ein, die sich nur sehr, sehr langsam zu bewegen schien, während sie ihre Magie in hüllenloser Gestalt durch den Raum sandte. Und er empfing sie als weißes Licht, dass sich ihm in die Stirn bohrte, um seine Gedanken zu erfüllen und aus dem Stechenden Gefühl wurden Worte, die leise widerhallten.
    Und im gleichen Moment wusste er, dass er auf die gleiche Weise antworten konnte, dass das Band zwischen ihren Seelen noch immer bestand, auch wenn sie nicht sprach und er erkannte, dass sie den anderen im Verlauf des Gespräches nicht mehr zu trauen begonnen hatte. „ Der Stein ist kalt“, sagte Vivren und verzog ebenfalls keine Miene. „und Josias meint, dass ein Krieg genau das wäre, was Melwiora will. Sie will uns herausfordern und uns verärgern, indem sie unsere Truppen dann zurückschlägt. Er sagt, dass es mehr Wesen gibt, deren Gestalten noch im Dunkeln lauern und er hat mir von seiner Reise berichtet. Er meint, dass das Volk des alten Gordolon sterben wird, wenn sich die Nebel auch noch über Balukas und Rovanion ausbreiten. Dennoch ist er einem Krieg abgeneigt, wie wir, doch es besteht Möglichkeit, meine Königin!“ Sie hob die Hand und der Bann der Stille verschwand, wich in die Falten der Nacht und ihres Gesichtes zurück.
    „Mein Volk,“, begann sie, „es wird Euch erregen, wenn ich jetzt das Urteil spreche!“ Sie machte eine Pause und als sie von neuem ihre Stimme erhob, war sie klar und deutlich: „Der Tag der Barriere Riarock s ist vorbei, denn der Feind hat eine Möglichkeit gefunden durch die Tore des roten Herbstlandes zu dringen. Die Nebel kommen nun auch aus den Wälder, die Wasser des Ostens sind verschmutzt und faulig, denn unsere Welt zerfällt und das Reich der Schatten schließt sich um sie. Der Grund ihres Angriffes ist uns wohl bekannt - Rache. Und um diese Gier nach Rache zu stillen, müssen wir sie stillen. Und eines Tages wird der Zeitpunkt kommen, an dem wir zum Himmel blicken, und keine lange Nacht mehr sehen, denn dort wird das Blau des erfüllten Himmels wie ein Feuer der Magie glimmen. Ich gebe nun das Urteil kund und ihr werdet es annehmen, egal, wie es ausfällt. Das Urteil wird lauten...“  
     
    Der Gesang der roten Herbstlandelfen schwebte durch den großen Festsaal, den diese geschmückt und mit vielen Bänken und Tischen ausgefüllt hatten und ihre Lieder waren besinnlich und schön, hingen in der Luft wie die Gerüche der süßen Speisen, die zusammen mit silbernem Besteck auf dem dunklen Holz glitzerten. Die Luft war kühl, strömte über die Unzähligen Terrassen und erfüllte den Raum mit Frische. Die feinen Stimmen, die einen in den Schlaf zu wiegen scheinen und betörend und sanft waren, traumhaft und fließend, wurden untermauert von dem Gemurmel und dem Gerede der Speisenden. Auch Kajetan unterhielt sich mit vielen Leuten, ständig die Gegenwart Irmins hinter sich wissend, der ihn mit den anderen Elfen bekannt machen wollte. Es wurde viel gelacht und gescherzt, einige Magier führten Kunststücke vor und ihre Magie hing in bläulichen Schleiern in der Luft, vollführten seltsame Tänze, während die bunten Roben der Künstler in den Winden waberten und sich bauschten. Josias betrachtete den Zauberer, nahm ihn wie den Geruch von Rauch und Feuer in sich auf, den silbernen, schlanken Kelch in der Hand, auf dessen spiegelglatter

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