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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Garrian die Meinung geigen!“ Er sprach voller Wut, hob die Hand zu einer hässlichen Geste und wollte gerade etwas Weiteres, Unangenehmes sagen, als Irmin Bar Óus bei ihnen stand und der Mantel aus Seegras und Ragón umschloss ihn schützend, sodass er erst kurz bevor er bei ihnen stand deutlich sichtbar wurde. Seine Miene war geprägt von Anstrengung, dennoch schien er ausgeruht und ausgeschlafen, seine Gesten waren ruhig und kraftvoll.
    „Seid gegrüßt, General!“ Er streckte Arkanon die flache Hand entgegen und lächelte aufmunternd. Vivren ergriff und schüttelte sie, lächelte mit dem gleichen Funkeln seiner Augen zurück.
    „Waldläufer.“
    „Truppführer.“ Er schüttelte auch Josias’ Hand, behielt sie doch fest im Griff, während er ihn wohlwollend musterte.
    Kajetan nickte erfreut. „Wie geht es Euch, Eszentir?“
    „Nun, die Verletzungen sind geheilt, nichtsdestotrotz meiner Schwester Sephoría zum Dank, die Ihr ja bereits kennen gelernt haben müsstet. Aber wie geht es Euch?“
    Der Feldherr hob seinen Arm in die Höhe, betrachtete ihn und wiegte dann wage mit dem Kopf. „Ich denke, ich werde bald wieder kämpfen können.“, gab er zu und lächelte verschmitzt. Die Verwundung war schon fast wieder verheilt, die junge Elfe hatte gute Arbeit geleistet, das Gewebe war zum größten Teil wieder mit einander verbunden und nur noch ein Spalt, der so tief war wie sein Finger breit war geblieben, dieser schmerzte jedoch kaum noch, im vergleich zu vorher. Das verfaulte Fleisch war entfernt worden und die Narbe schimmerte rosa.
    „Das werdet Ihr vielleicht sogar müssen.“, gab Eszentir zu bedenken und hob den Finger. „Heute Nacht wird eine Feier veranstaltet, bei der anschließend das Ergebnis der Verhandlungen preisgegeben werden soll.“ Er zuckte die Achseln. „Ich bin nicht für diesen Krieg, aber auch nicht strickt dagegen, immerhin haben diese Biester auch uns angegriffen.“ Der Junge schien gerade vor Energie zu sprühen und er Kajetan ertappte sich mehrmals dabei, wie er leicht schläfrig das Haupt zur Seite neigte. Doch dann kam ihm der Gedanke an das Essen, welches es dort sicherlich geben würde und ihm fiel ein, dass er seit Tagen nichts zu sich genommen hatte, bis auf die kleinen Malzeiten, die ihm der Diener, ein breiter, älterer Mann mit Halbglatze, hereingebracht hatte. Und jetzt hatte er Hunger. Das Gefühl, was er hatte, war zermürbend, er gierte nach Nahrung, und bereits im Geiste streckte er lange, dünne Finger wie Krallen aus, um sich seine Portion zu holen. Die Leere in seinem Magen musste gefüllt werden und in gewisser Weise hatte Vivren ja recht, der Wein lenkte - für wenige Stunden jedenfalls - von dem Gemetzel der Schlacht ab und er hatte keine Lust jeden Tag beim Aufwachen den blutig zerfetzten Leib eines Dämonen zu betrachten.
    „Nun denn, meine Herren,“, spöttelte Arkanon und lächelte. „Es wird Zeit für mich in die Schlacht zu gehen. Wünscht mir glück.“ Er winkte ihnen zum Abschied und schlenderte zu den Toren der Ratshalle hinüber, um erneut mit den Erwählten des Volkes zu streiten...
     
     

24
    LACHEN UND SCHERZEN
     
    Arkanon Vivren ging, schlenderte den mit Marmor ausgelegten Gang hinab, dessen westliche Seite offen war und nur mit einem Geländer wurde verhindert, dass man nicht hinunterfiel, dort, wo sich die Bäume, dämonisch dunkle Schatten, wie ein Teppich über das Tal ausbreiteten und sich schließlich an die Felshänge des Horenfels-Ábdün anschmiegte. Dann stand er vor den großen Toren, in dessen Holz die Geschichte der Elfen eingeritzt war. Einen Moment hielt er Inne, um einfach nur vor dem Geschaffenen zu stehen, es anzustarren und den Wind auf seiner Haut zu spüren und er roch den Geruch von Alkohol an seinem Mantel, vermischt mit seinem Schweiß, und wollte sich dafür schlagen. Doch statt dessen lächelte er nur und senkte den Kopf auf die Brust, um einen Moment seine Stiefelspitzen zu betrachten, dann trat er entschlossen vor, spürte die Blicke der anderen beiden Kämpfer in seinem Rücken wie ein Feind und stieß schließlich die Tür auf. Eine Flutwelle von Gefühlen und Streitworten strömten nach draußen und durchfuhren ihn wie ein unnatürlich durchsichtiger Blitz. Er wankte, zog sich aber dann doch ganz hinein, der starke Wein betäubte seine Glieder und ließ ihn einige Bewegung kraftlos ausführen. Vorsichtig schloss er die Tore hinter sich, blickte auf die zusammengekauerte Gestalt des Heilers, der nie ein

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