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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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kullerte donnernd in die heiß wirbelnde Lava und Spritzer roten Glühens stoben aus der kupferglänzenden Flüssigkeit hervor.
    Als ich den Blick hob, entdeckte ich dunkle Umrisse von   grotesken Wesen, die sich um die Schlucht versammelt hatten und von denen einige ausgebreitete Schwingen und sichelförmige Klauen besaßen. Doch war da noch etwas, etwas drohenderes, grausameres als all diese Schrecken zusammen, eine Burg, gehauen aus schwarzem Stein, die sich mitten auf einem Podest erhob, das Keilförmig aus dem glühenden Magma emporragte, schier unberührt von der dampfenden Flammensbrunst. Rauchschwaden stiegen wie dreckige Wolken aus den drohenden Feuern hervor und legten sich wie ein dichter, dunkler Nebel über die Senke.
    Das schwarze Schloss war mehr, als es auf den ersten Blick vermuten ließ, keine einfache Heimstätte eines heimtückischen Dämons - hatte aber tatsächlich auch etwas davon -, sondern viel eher ein Treffpunkt aller schwarzen Magie, ein steinernes Monument, das alle Energie und Kraft aus einem zu saugen schien und dort unerbittlich auf dem Fels thronte, die Zinnen, Wehrgänge und Türme wie barbarische Hörner in den tiefschwarzen Nachthimmel gestoßen, in dem selbst in so einer klaren Nacht kein Stern pulsierend leuchtete. Nur der Mond stand voll da, in blutrote Farben getaucht, kreisrund wie ein eingetrockneter einzelner Blutstropfen und mitten in sein mattes Licht wand sich der höchste Turm der düstren Behausung, krumm und verzerrt mit spitzen Giebeln und Schindeln, die in der Farbe des Lebenssafts schimmerten.
    Jetzt änderte sich das Bild und ich erkannte das volle Ausmaß der Zerstörung, rettendes Licht war versiegt und überall war der Tod höchstpersönlich anwesend. Geschundene und verkohlte Leiber, zu verkrüppelten, mickrigen Wesen zusammengekauert lagen in großen Massen über den trüben Ebenen wie ein einziger, pechschwarzer Teppich und Blutrinnsäle quollen aus den verschiedenen Öffnungen der Lebewesen, und kein Leben regte sich in den purpurnen Flüssen...
    "Stirb!", schrie eine Stimme in meinen Gedanken und ein dumpfes Lachen verflog im Wind, ein eisiger Schauer nach dem anderen jagte mir über den Rücken und bei jedem Aufschrei des dunklen Wesens erbebte meine angstbleiche Gestalt.
    "Tod!"
    "Verderben! Ha, ha, ha..."
    Der Terror nahm abrupt sein Ende, als sich in einem weiteren verzerrten Bild, in dem es nur so von flackerndem Rot und hetzenden Schatten wimmelte, ein riesiger Komet mit flammendem Schweif auf eine unruhige Kulisse von verzweifelten Menschen und ruhigen Holzhäuschen zu bewegte. Er schien unglaublich real, so real... Ich konnte seine Hitze spüren und meine feinsten Härchen kräuselten sich in der wallenden Hitze von Feuern, sodass es mir den Schweiß auf die Stirn trieb.
    In diesem Land ging gerade die Sonne unter und ihr Rot flackerte noch einmal hell und gleißend auf, bevor sie in den tiefsten Schatten, die man sich nur vorstellen konnte, verschwand und mit ihrem Verschwinden wendete sich alles der manifestierten Dunkelheit zu.
    Mit einem ohrenbetäubendem Krachen und Echoen eines einzigen, gewaltigen Aufpralls weit, weit weg in der Nacht, explodierte die kurze Stille danach in ein Meer aus treibenden Flammen, die über den Himmel und den Boden rasten, alles in einer heillosen Druckwelle mit sich rissen und ein Leben nach dem anderen auslöschten...
     
    Der riesige Schatten eines Luftschiffes glitt mit grotesker Schnelligkeit unter ihn und er krachte auf Hartholz. Der Schmerz riss ihn aus der Trance des Falles und wütete durch seinen Körper. Er fühlte sich, als währe ihm jeder einzelne Knochen im Leib gebrochen worden - was vermutlich auch genau so war - und rote Schemen und Punkte tanzten vor seinem Blick. Sein Hörsinn hatte ausgesetzt, auf der Zunge schmeckte er den kupfernen Geschmack von Blut und in seinem Schädel dröhnte es. Genau wie in jeder anderen Faser seines Leibes. Dunkle Gestalten beugten sich über ihn und maßen ihn mit ungläubigen Blicken. Ihre Umrisse waren verwischt und wie aus dem Wasser betrachtete und er spürte, wie sich brennende Flüssigkeit in seiner Augenhöhle fing, dunkelroter Lebenssaft verschleierte seine Sicht, dann hörte er das Schaben einer Klinge. In dem Moment, in dem er die Augen schloss, um sich das Blut von den Linsen zu wischen, zerbrach seine anfängliche Ruhe. Stahl grub sich tief in das Holz der Bordplanken zu seiner rechten und etwas wurde durchtrennt, Fleisch durchstoßen...
    Gleichzeitig mit

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