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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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hier vernommen, eine Symphonie aus den letzten Lauten, hauchend:„Der eine Meister geht, der andere kommt... Und ewig weilt die Zerstörung...“     
     
    Und so war es entschieden gewesen, Cyprian wurde neuer Muragecht, erwählt durch die Stärke seines Hasses. Die Wut und der Zorn hatten auch beim Kampf zwischen Rykorn und ihm getobt und sie hatten sich durch die Streicher ihrer Schwerter Luft gemacht. Es war die Macht Melwioras Gewesen, die Magie der Eisfrau, die sie alle hatte vergessen lassen, was Freundschaft war...
    Betrübt wandte Dario den Kopf ab, die hallende Stimme des Schattens noch immer im Gedächtnis.
    Er ging, ohne einen weiteren Gedanken an die Geschichte des Wandels zu verschwenden, strebte auf den nahen Wald zu, aus dessen Tiefen die hohen Umrisse Krakensteins ragten, Kampf- und Schlachtgeheul zogen ihn an, eine magische Kraft, die ihn bei sich haben wollte, eine Magie, die stärker war als alles, was er zuvor in Gedanken gehabt hatte. Vergessen war Rocan, Rykorn und der Schatten der Vergangenheit, er sah nur noch die Schlacht vor sich, die sich langsam und drohend fortzog, Schemen, die rasendschnell aus den Wolken und dem Dunst des Himmel herabstürzten und die Dämonen in den Wäldern zerfetzten, wie Puppen, die zum Training aufgestellt waren. Dort schien es zu regnen, doch waren die Tropfen länger und dunkler und fielen in weniger regelmäßigen Abständen, und er spürte, wie ihm diese Art von Wasser weit mehr behagte als das Nass des Gebirgssees. Er wollte sich darin baden und die Pfeilklingen auf seiner Haut spüren, fühlen, wie ihn der Schmerz an tausend Stellen zugleich durchzuckte, und dann würde er lachen, herzhaft und befreiend, lachen, um neu geboren zu werden...     
     
    Daurin spürte das weiche Federkleid zwischen seinen Beinen, das mit Blut und Schweiß bedeckte Jagdmesser in seiner linken Hand und während er die Augen auf die zuckenden Leiber der Insekten auf seinem Arm gerichtet hatte, schwanden ihm die Sinne, das Dunkel und der Nebel holten ihn zurück. Langsam hob er den Kopf, der große Vogel jagte über den Himmel, doch er bemerkte nichts von der ganzen Luft, die sich gegen ihn stemmte, denn er hatte bereist losgelassen. Losgelassen von den Fesseln des Bewusstseins. Er gab sich dem Banne des Adrenalins hin, das in ihm kochte und brodelte ihn mit einer Kraftwelle nach der anderen durchfuhr. Stille herrschte in seinen Ohren, nur ein sausendes und summendes Geräusch von Fliegen und er lauschte den heißen Wellen in sich, die auf winzige Punkte von Wiederstand stießen, dort, wo er die Leiber der Larven vermutete. Der Schwarm auf seinem Arm fügte ihm keinen Schmerz zu, überhaupt ging es ihm gut und er lächelte leicht als er mit einem verrückten Blick den schwarzschimmernden Schwarm an seinem Arm betrachtete, Fliegen, die Eier legten und aus denen gleichzeitig Maden schlüpften und sich zu Fliegen entpuppten, alles ging rasend schnell, nur seine Bewegungen waren langsam und wie in Zeitlupe.
    Denn er kämpfte mit dem Tod.
    Er sah ihm lachend entgegen. Der Schmerz, die Last, alles war von ihm abgefallen und er wusste, dass er es zuende bringen musste, dann wurde sein Gesicht blass, erstarrte zu einer Maske aus plötzlicher Furcht und Hunderten von Ängsten, die ihn in kalten Schaudern überkamen.
    Und dann stürzte er.
    Sein Leib wurde wie mit einem Ruck von dem Rücken des Tieres fortgezogen, zurückgerissen von einem erbarmungslosen Windstoß. Die Sturmfaust krampfte sich um ihn und zerrte ihn hinab in die Tiefe. Er fiel, sah seine schwarzen Haare, die an ihm vorbeiflatterten, sein blut- und dreckverkrusteter Arm, voll von eiternden Geschwüren und die Welt um ihn herum verschwand in Nebel.
     
    Jetzt ist es aus. Ich segle dahin, tauche ein in die Welt der Schatten, und begegne dem, der über uns alle wacht, dem Herr der Winde...
    Die Luft war kühl hier oben und der raue Granitfels fühlte sich kalt und hart unter meinen Füßen an. Immer und immer wieder, vernahm ich den Klang meines Namens, dumpf und hallend, ein vom Wind herbeigetragenes Geräusch in der Ferne. Vor mir lagen die Schatten eines saugenden Abgrundes, auf seltsame Weise verschmolzen mit Feuer und hell lodernden Flammen, deren beißender Schwefelgeruch mir selbst von dieser Höhe aus zu wider war, als er mir in die Nase stieg.
    Das beunruhigende Grollen und Donnern von abbröckelndem Stein an den Rändern und Seiten der Schlucht weckte mich wie aus einem unsäglich langen Schlaf. Das Geröll

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