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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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zerkratzte Waffe wieder zurück in die Scheide, während die Nacht um ihn herum dichter wurde. Schatten wuchsen, wurden Schwärzer und füllten Ecken und Winkel ganz aus. Blut klebte dick an der Felswand hinter ihm und es war nicht nur sein Lebenssaft. Geschwärzte, buschige Pfeile steckten tief in seinem Schienbein, drei an der Zahl. Sein rechter Oberarm war von zweien gespickt - er sah ihre schwarz gefiederten Enden aus dem Augenwinkel, ohne dass es ihn beunruhigte -, in seiner Wade steckte ein Gnomenjagdmesser.
    Der Nebel kroch näher, eine heimliche Wand, die sich dichter heranschob, wie ein Geist.
    In seinen Ohren dröhnte es, Blut schoss rasend schnell durch seien Halsschlagader, heiß und feurig, wie die Flamme eines feuerspeienden Drachens. Sein Blick fiel auf den Plattenpanzer, den er von Kronax hatte. Er versuchte sich an den Drachen zu erinnern, sich damit abzulenken, während er langsam eine Waffe nach der anderen von seinem Körper löste. Doch er sah nur verschwommene, verwischte Bilder, vernahm lautes Rauschen - wusste nicht, ob es das seines Blutes, oder des Sturmes war -, und so begannen die Löcher und Schnitte in ihm zu bluten, frischer, dunkler Lebenssaft tränkte seine Schienbeinschoner, pelzige Bänder die mit Eisenplatten beschlagen waren, auf denen das grünblaue Emblem der Freitruppe schimmerte.
    Die Wand aus dunstigen Schleiern vor ihm rückte stetig näher, begann sich zu formen, immer mehr den Umriss einer bestialischen Gestalt anzunehmen.
    Erschöpft sank er auf die Knie, als er alle rostigen Klingen von sich geworfen hatte. Er selbst war nur noch eine zerlumpte, blutige und verschwitzte Vogelscheuche, die sich gerade so auf den Beinen zu halten versucht, und versagt hatte. Vorsichtig hob er den von Rot verschleierten Blick, blinzelte und erblickte dann ein Wesen, welches ein Gemisch aus allem war. Seine Umrisse waren nicht scharf gezeichnet, eher verschwommen, als existiere es nicht, oder hätte keinen festen Körper. Dennoch wirkte es real und monströs, beaß enorm breite, muskulöse Schulter, einen breiten Brustkorb, unter dem sich Schatten bildete, da sein Unterbauch kläglich dürr, aber dennoch voll von Muskelfleisch war. Seien Haut glänzte ölig und verschmiert, schulterlange, verfilzte dunkle Haare hingen ihm von einem Haupt, das fast nur aus einem klaffenden Maul zu bestehen schien. Es war ausfahrbar wie der Kiefer einer Schlange und mit ebenso langen Giftzähnen bestückt. Schwarzer Flaum kroch von seinen Schultern die ganze Außenseite seiner Arme entlang und bildete lange Spitzen an den kantigen Ellenbogen. Das Wesen wirkte wuchtig und besaß die gehörnten Füße von Riesenechsen, seine Größe glich der des Trollvolkes. Sein ganzer Rücken war von struppigem Fell bewachsen und seine Nase nur noch ein ausgebranntes, schwarzes Loch, was mitten in dem abscheulichen Gesicht prangte, um die Hüften lag ihm ein labbriger Lendenschutz und es spielte mit einer garstig verformten Waffe, geschmiedet aus den Feuern des Hadesfelsens. Auch sie war geschwärzt und die toten Augenschlitze der Kreatur waren so schwarz, dass man sie nicht genau erkennen konnte.
    Luchsaugen...
    Aber es ging etwas Höllisches von ihnen aus. Die langen, knotigen Finger des Ungeheuers spielten mit der Waffe, ließen die Spitze der Waffe mit einem reizenden Geräusch über den Stein tanzen. Ein tiefes Knurren entrang sich der Kehle des Biestes und es fletschte die Zähne, wobei der Nebel sich wie eine zweite Rüstung um es legte. Es wirkte nun nicht mehr nackt, sondern wie von der Karikatur eines Panzers bekleidet. All dies machte den Eindruck noch abscheulicher.
    Schnaufend stemmte sich der Feldherr in die Höhe, seine Rückenplatten schabten an der blutbespritzten Wand. Er war dem Umfallen nahe. Eher wiederwillig suchte seine Hand nach dem Breitschwert auf seinem Rücken.
    Das dunkle Wesen bewegte sich nicht. Der Schattenork stand einfach nur lässig da und bot seine monströse Erscheinung zur Schau. Er musterte den Feldherrn interessiert. Dann nickte es, und meinte gelassen: „Deine Zeit ist nun zuende, Truppführer.“ Es war mehr ein grummelndes, raues Brüllen, als eine wirkliche Stimme, trotzdem verstand der andere jedes Wort. Dann grinste das Wesen herzlos und neigte den Kopf dabei überheblich zur Seite. Danach griff es an...
    Nicht allzu deutlich überrascht parierte der Mensch die Attacke, indem er sein Schwert im letzten Moment noch nach oben riss, um den vertikalen Angriff abzublocken. Funken

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