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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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wurde. Eine tobende Welle von zuckenden Leibern krachte gegeneinander und Metall schepperte, als die Gefährten im siechenden, blauen Licht der magischen Flammen weiterkämpften.
    Rocan sah dies alles wie aus weiter Ferne, aber tatsächlich befand er sich nicht einmal eine halbe Meile von ihnen entfernt. Das bloße Wissen, dass er nun nicht mehr bei ihnen war, um ihnen zu helfen, ließ ihn erschaudern. Dann hatte er den Hügel erklommen und stand nun einer breiten Ebene gegenüber, an deren Ende das Kastell prangte. Das bläuliche Licht beschien die steinernen, bröckelnden Wände und formte auch die Silhouette eines Mannes, der in einer herausgebrochenen Maueröffnung stand, und gelassen das Geschehen betrachtete. Entschlossen ging er weiter. Immer wieder überkamen ihn Fragen, und sicherheitshalber ließ er den einen Stein in seine Hand gleiten, umfasste ihn locker, sodass er ihn ruhig in der Kuhle seiner Handfläche spürte. Es war ein beruhigendes Gefühl des kalten etwas, von dem er wusste, dass es heiß werden konnte, wenn er es anrief. Aber wie musste er es anrufen? Er erinnerte sich daran, dass sich drei Begebenheiten einigen mussten, um die rettende Magie entstehen zu lassen. Er überlegte.
    Körper, Geist, und Herz.
    Er nickte vorsichtig, doch die Kälte und Leere seiner dunklen Umgebung ließ die Bewegung nur sacht und kaum real passieren. Das waren die drei Sachen, nach denen er gesucht hatte. Während er durch die Schatten ging, betrachtete er seien Umgebung, ohne jedoch den höllischen Mann aus den Augen zu lassen. Er befand sich am westlichen Ende des Tales hoch oben auf den Klippen. Hier wuchsen nur kahle, trockene Sträucher, der Boden war in die Farbe von dunklem Nachtblau gehüllt, die Sträucher waren fein verästelt und schwarz, so pechschwarz wie das großflächige Nichts im Süden, was die Ebene von Ryth war. Irgendwo in der Ungewissheit musste Xantenhof liegen, die Stadt, in der sie schon längst sein sollten, die jetzt aber verschluckt war von der tiefen Nacht. Wie lange mochte der Kampf noch andauern? Und wann würde Rune endlich einschreiten?
    Plötzlich stand er im Eingang des Gemäuers, verharrte lautlos, während sich seine Faust um den Stein schloss, in dem fast alle Hoffnung der Welt lag. Ramhad bewegte sich nicht. Er stand noch immer so da, wie vorher, locker, mit dem linken Ellenbogen an die Wand gelehnt und starrte die Klippe hinab, wo die Armee lebender Toten focht. Einige trugen das gelbe Wappen von Xantenhof auf ihren Rüstungen, darin befand sich ein silberner Reiter, der eine Fackel in die Höhe hielt. Es waren die Bürger der Stadt, die hier verschleppt werden sollten. Irgendwohin hatte sich der Goran-Dämon verzogen und auch der Koden hatte sich anscheinend wieder verkrochen, aus welchem Grund auch immer. Vielleicht, dachte Rocan und wagte es kaum zu atmen, war es die Magie des Herrn der Winde, dessen finstere Augen über ihnen allen ruhten.
    „Du bist also gekommen... Rocan...“
    Rocan zuckte erschrocken zurück, als Ramhad seinen Namen aussprach. Er hatte erst gar nicht gewusst, ob dieser ihn überhaupt vernommen hatte.
    Der Kies unter seinen Füßen knirschte, als er das Gewicht von einem Bein auf das andere verlagerte. „Warum bist du gekommen?“
    Rocan antwortete er nicht. Er war wie gelähmt. Die Stimme des Dunklen war so frostig und entmutigend, dass er unfähig war auch nur einen Ton von sich zu geben...
     
    Rune blickte verzweifelt um sich, Plötzlich nützte ihm, dass er nun König war, es herzlich wenig. Die Orks und anderen Untoten taumelten und wankten an ihm vorbei, als wäre er gar nicht vorhanden, warfen nur ab und zu abfällige Blicke auf ihn und trotteten dann weiter, um den nächsten der Gefährten mit einer Klinge oder einem Knüppel zu bearbeiten. Die noch verbleibenden Krieger schlugen sich allerdings erstaunlich gut. Eszentir stand in ihrer Mitte auf einem aus der Erde ragenden Findling, um ihn herum drängten sich die Dämonen, doch sein Bogen war schnell und so kam keiner mehr als fünf Yard an ihn heran. Die Gemeinschaft war kampferprobt, die anderen Ungeheuer nicht und so fielen sie wie Äpfel vom Baum, schlugen scheppernd auf dem Boden auf und blieben liegen. Nach einiger Zeit jedoch durchzuckte etwas ihren Körper und sie begannen wieder sich zu erheben, auf die gleiche, wankende Weise von Vogelscheuchen. Ihre Haut war wie verbrannt, von Blasen übersäht und ölig von Schweiß und Blut. Es war grässlich diese wandelnden Leichen zu

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