Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
Vom Netzwerk:
erblicken, faulig ihre Zähne, spitz ihre Ohren, ihre Schädel waren nur noch Totenköpfe mit einer hauchdünnen Schicht Lederhaut. Kaum eine von den zerlumpten Gestalten schien etwas vom Kämpfen zu verstehen, aber das Schlimme war, dass sie sich immer wieder von neuem erhoben. Es war ein physikalischer Fehler, Tote konnten nicht ein zweites Mal sterben! Die Realität holte sie immer wieder ein, alles nur durch eine Veräderung der Grundgesetze der Welt.
    Unbeteiligt strich der neue König über den Kampfschauplatz und begutachtete die hetzenden Kämpfer, ohne selbst angegriffen zu werden. Er wusste nicht warum, aber eben genau das ließ ihn an allem zweifeln, was er sich bisher erhofft und erbaut hatte.
    Plötzlich entstand vor ihm etwas, was rein theoretisch unmöglich war. Zwei riesige, ineinander verbissene Körper erschienen aus dem nichts der Menge und warfen sich krachend auf die Erde. Staub wirbelte hektisch auf und hüllte die beiden Kreaturen Wolke für Wolke ein, sodass der feine Sand mit ihren Körpern in Verbindung trat und sie mit einer zweiten Haut beglückte. So konnten sie sich wenigstens nicht mehr so schnell unsichtbar machen. Die eine Gestalt war der Goran-Dämon, die andere ein riesiges, bärenähnliches Tier mit einem Leib, der, um so näher er dem Kopf kam, immer kleiner und spitzer wurde. Die lange Schnauze war das vorderste Glied und grub sich gerade mit bestialischem Blutdurst in die Schulter des anderen Wesens. Es war der Koden, der endlich erschienen war, um sich ganz den anderen zu pressentieren. 
    Das brüllende und fauchende Bündel rollte sich quer über den Boden und brachte Orks und andere zum Fall, die es nicht schnell genug geschafft hatten sich vor den Giganten in Sicherheit zu bringen, Knochen knackten, als der Koden die Leiber einfach zertrampelte. Für einen Moment blickten alle unschlüssig zu den beiden Kontrahenten, anscheinend außer Lage weiter zu machen.
    Mit Schaum vor dem Mund gingen die beiden Gestalten gegen sich vor, schmetterten sich gegenseitig gegen Felswände und rammte sich ihre Klauen und Zähne in den Leib. Der Koden bekam einen der feinen Flügel von Goran zu fassen und riss daran. Der Dämon schrie auf und warf sich herum, als dieser plötzlich nur noch in Fetzen da hing. Er sprang in die Luft und landete im Nacken des zottigen Biestes, hackte wild entschlossen und voller sichtbarer Wut mit beiden Pranken in das Gesicht des Koden. Dieser kreischte, als eine seiner roten Augen zerplatze und Blut über sein spitzes Kinn lief. Er trabte herum und schüttelte sich, dann, als Goran immer noch oben blieb, warf er sich herum, um den ungebetenen Passagier einfach zu zerquetschen. Aber der Dämon war schlau genug vom Rücken des Tieres zu springen und einige Schritte zurückzuhetzen, bevor es keuchend verharrte. Keiner der Anwesenden hatte eine Ahnung, wie es zu dem Kampf gekommen war, alle starrten nur unverband auf die unerschütterlichen Rivalen, welche sich blutdurchtränkt angeiferten.
    Und plötzlich verstand Rune, warum Goran den Koden angegriffen hatte.
    Goran war eine Kampfmaschine, nicht zu stoppen, geschaffen, um der Stärkste zu sein. Und der Koden war ein Wesen, dass keinen Stärkeren duldete. Sie hatten sich angegriffen, um sich gegenseitig zu beweisen, ein Fehler in ihrer Aufgabe. Keiner ihrer Herren hatte es gewollt, ob körperlich, oder auf irgend eine andere Weise, es war einfach ein Fehler in ihren Befehlen und ihrer Denkweise, ihrer Bestimmung, der sie dazu antrieb sich gegenseitig zu vernichten.
    Weiter wälzten sich die schweren Körper unerbittlich über den Boden, stemmten ihre Körper gegeneinander und bissen sich gegenseitig, bis sich plötzlich ein Schatten aus der Passmündung im Norden löste, sich als Kajetan entpuppte und über das Schlachtfeld hastete. Er schien etwas zu spüren, etwas zu erkennen, was er schon einmal gespürt und gesehen hatte...
     
    Der Schein der Laterne beschien Ramhads Gesicht auf eine Weise, die Rocan nicht wirklich verstand oder wahrnahm. Es war, als würde unsichtbares Licht von einer Lichtquelle geworfen, die viel Wärmer war als das, was Wirklichkeit war. Die Farben Gelb, Orange und Dunkelblau spielten auf dem bärtigen, zerfurchten Gesicht des Mannes, als er sich herumdrehte und den Knaben musterte, wobei er das feien Gehäuse dicht neben seinen Kopf hob. „Also gut...“, murmelte er. „Du wolltest es so.“
    Rocan konnte noch immer nicht antworten. Etwas schien in seinem Hals zu stecken, etwas, dass

Weitere Kostenlose Bücher