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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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weiderholte er, diesmal schärfer. Langsam behagte ihm gar nicht mehr, was er da sah. Ein unbedeutender Elf im Besitz einer der mächtigsten Waffen überhaupt.
    Rocan antwortete nicht. Die soeben erworbene Entschlossenheit zerfiel so schnell, wie sie gekommen war. Und jetzt war es nicht nur mehr die Angst, die ihn peinigte, sondern auch das Wissen darum, dass es längst zu spät war, um den Stein zu benutzen. Dann schloss er die Augen, trat gleichzeitig einen Schritt zurück, um sich sachte fallen zu lassen. Sobald sich die Lider schlossen, war seine Kraft wieder da, sprudelte aus ihm hervor und erzeugte bunte Blitze vor der Schwärze seines inneren Ichs. Jetzt drückte er die Hand fest um den Stein, flehte ihn murmelnd um Hilfe an.
    Hilfe...!
    Doch während er zu Boden sank, sich der Wandler auf einmal wie ein bedrohlicher Schatten über ihn wölbte, erstarrte eine Mauer in seinem Inneren, welche die Magie des Runensteines zurückhielt. Ein eisiger, erschrockener, einziger Schock durchfuhr ihn von Kopf bis Fuß. Der einzige Überraschungsmoment, den er noch gehabt hatte, war vergangen, der Zauber hatte versagt... Wut explodierte in ihm. Warum hatte sich plötzlich diese gottverdammte Wand dazwischen gestellt? Warum? Er spürte, wie die dürren, kalten Finger eines Toten nach ihm griffen und ihn zu sich heranzogen. Und als er mit geschlossenen Augen auf Ramhad sah, erblickte er das, was dieser wirklich war. Ein Wesen aus reiner Schwärze, bösartig bis ins Letzte, verräterisch und grausam. Ein Wesen, dass sich mit den Schattenwesen in beinahe nicht unterschied...
    Er spürte, dass es jetzt vorbei war...
    „Nein!“
    Plötzlich war Kajetan da und hackte Ramhad das Breitschwert voller Wucht in den Leib. Sein Gesicht war schweißüberzogen, er blutete aus vielen Wunden und sein Schrei gellte donnern durch das Nichts, als er voller Entschlossenheit gegen den Dunklen vordrang. Der Wandler rollte einige Yard über den Boden, und riss dann seinen krummen Leib in die Höhe. Der Schlag hätte ihm eigentlich das Genick brechen müssen, aber bei dem Kerl war es so, als hätten sich alle Wirbelknochen einmal um die eigene Achse gedreht. Völlig verrenkt richtete er sich auf, zog einen gebeugten Oberkörper hinter sich her. An einigen Stellen zeigte sich nun schwarze, lederne Schattenwesenhaut.
    „Lass den Jungen zufrieden!“ Josias stimme war befehlend und ein Nicken deutete an, dass sich Ramhad zurückziehen sollte. Er beugte sich hinab zu Rocan. „Bist du verletzt?“, fragte er ehrlich besorgt. Rocan schüttelte den Kopf, lange genug hatte er in der Freitruppe gedient um darüber bescheit zu wissen, wie man sich in solchen Situationen verhalten sollte. „Gut. Dann steh auf und entferne dich ein paar Schritte!“ Sein Tonfall war ruhig und mitfühlend. Rocan fuhr sich durch das lange, blonde Haar und begann sich aufzurappeln.
    „Dauert euer Gespräch noch lange, oder soll ich euch helfen, euch zu beeilen?“, fragte Ramhad bösartig. Inzwischen hatte er sich wieder eingerenkt und seine Stimme glich der eines Dämonen, nicht mehr der, die er zuvor noch besessen hatte.
    Kajetan sah zu ihm hoch. „Besitzt du eine Waffe?“
    Ramhad nickte, und hielt die Laterne hoch, die komischerweise beim Fall nicht zu Bruch gegangen war. Ein wink seines Finger genügte, um aus dem einfachen Lichtspender ein Schwert zu machen. Das Messing der Hülle verformte sich, schmolz dahin und nahm gleichzeitig eine neue Form an, streckte sich und wurde sichelartig scharf, während das Licht immer noch glomm, diesmal aber von der Waffe ausging. Es war ein feingearbeiteter Säbel, auf dessen Griff das Emblem Ramhad s prangte, ein Totenkopf. Der Stahl glitzerte kühl und die Waffe wirkte wie ein Schwert aus Flammen. „Ihr werdet Euch noch wundern, was ich alles sonst noch hab, Truppführer!“, ließ sich Ramhad vernehmen und machte sich kampfbereit. „Kommt nur! Fangt nur an! Ich lasse Euch den vortritt!“
    Josias wirkte verstört, fing sich aber wieder und hob das Schwert. „Wie es Euch beliebt, Wandler.“
    Dann ging der Kampf los.
    Schon unter der ersten Attacke des Feldherren tauchte der Hauptmann des Bösen hindurch, wie als bestünde er aus formbarer, flüssiger Materie, und als Kajetan ins Nichts und dadurch nach vorn stolperte, versetzte ihm Ramhad einen Tritt. „Ihr seid kläglich, Truppführer!“, lachte der Wandler und hob das Schwert bereitwillig für einen weiteren Versuch. Rocan sah stumm zu.
    Kajetan biss die Zähne aufeinander

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