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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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drehte sich der Schwarze kurz vor der Tür noch einmal um und sah dem Wirt direkt ins Gesicht, wobei seine Hand unmerklich in den Taschen kramte. „Danke für Eure Großzügigkeit mir gegenüber. Schade, dass sich unser Gespräch so schnell in einen Wettkampf verwandelt hat. Nun, Ihr werdet Eure Gründe haben, aber bevor Ihr handelt, solltet Ihr erst herausfinden, mit wem Ihr es zu tun habt. Meinen Namen? Nein, das meinte ich nicht.“ Er hatte eine kleinen Goldmünze aus seiner Manteltasche gekramt und spielte damit. Auf einmal machte er ein paar große Schritte nach vorn, auf den Wirt und die Theke zu.
    Entgeistert wich dieser zurück, hob die Hände schützend in die Höhe, während die Zuschauer des Schauspiels staunten und in ihrem Tun inne hielten, den schnellen Mann beäugten.
    Dieser stand jetzt direkt vor dem Thekentisch und setzte mit einem harten Geräusch die Münze drauf ab und lies sie auf der Stelle tanzen, sich drehen, sodass der Spiegel der Öllampenlichter im Raum sich auf der Oberfläche brachen.
    Die Münze kreiselte jetzt schemenhaft und atemlose Stille herrschte im Gastzimmer, der Wirt sah Warrket in die schattigen Augen, die er nur erahnen konnte.
    „Ahntet Ihr, dass Ihr es mit einem Hexer zu tun habt?“, fragte dieser spitz, so leise und ruhig, dass nur der Wirt es im Klang der sich drehenden Münze vernehmen konnte und mit hochgezogenen, blonden Brauen.
    „Es scheint doch nicht nur so, dass Ihr einen Fehler begangen habt, als Ihr mir über Euer Leben berichtetet...  Passt auf, dass nur die richtigen Ohren den Klang der Magie in Eurer Stimme erkennen, denn sonst wird es Euch ins Verderben stürzen!“ Und damit presste er die Flache Hand auf die Münze, sodass ihre Drehungen stoppten und sie flach auf die Tischplatte gedrückt wurde. Jetzt herrschte wahrlich keine Regung im Raum oder in der Luft, keine Schallwellen trafen Trommelfelle.
    Thronn nickte stumm und ging dann, einen bleibenden Eindruck hinterlassend, aus dem Gasthaus, hörte, wie die Tür wieder fest hinter ihm verschlossen wurde. Nach einem kurzen Zögern wandte er sich dem Geräteschuppen neben dem Haus zu, dann schickte er seine Gucker nach oben, um den Schneefall richtig einzuschätzen. Er kam zu dem Schluss, dass seine Spuren nach etwa einer halben Stunde nicht mehr zu erkennen sein würden, da die Flocken dick und dicht fielen. Wie ein weißer Teppich hatte sich der Schnee in einer weiten Ebene vor ihm ausgebreitet und nachdem er sich ein weiteres Mal prüfend umgesehen hatte, verschwand er im Schutze der Dunkelheit, die im Schuppen herrschte, verzog sich in dessen hinterste Ecke und nahm dann auf einem Strohsack platz und hüllte sich mit dem Mantel noch etwas enger ein. Von hier aus konnte er den ganzen Marktplatz überschauen und würde jede Gestalt genauestens erkennen, die aus der Gaststube und raus ins Licht der zahlreichen, aber oft erloschenen Straßenlaternen, trat. Er hatte dem Wirt nicht ganz geglaubt und wollte jetzt lieber abwarten, wer sich nur auf ein paar Bier scharf in diesem Gasthaus befand. Kalt war ihm nicht, denn er konnte Kälte einfach aus seinen Empfindungen ausschließen, sie verschwinden lassen und sich in mollig warme Stille hüllen. Bedächtig schloss er die Augen, um ein wenig zu ruhen. Er würde es hören, wenn ein Lebewesen jeglicher Art durch den Schnee stapfen würde und durch seine gute Lage konnte er sie, aber sie nicht ihn sehen. Sein Atem wurde langsamer und fließender, war nur noch eine Bewegung seiner Nasenflügel und er schien plötzlich wie vom Erdboden verschluckt, meditierte um seine Kräfte zu sparen.
     
    Nein, Goran schüttelte wieder den Kopf, es gab keine Geister, die ihm solche Worte zuflüstern konnten! Oder doch? Das unbehagliche Gefühl weitete sich, dehnte sich nach allen Richtungen aus, bis er vor Kälte und Kraftlosigkeit fast zersprungen währe. Mit einem harten Ruck befahl er seinen Körper in sein Schlafzimmer, tastete schwankend und unheilahnend nach dem Streichholzhälftchen und der Kerze, welche immer neben der Tür in seinem Zimmer standen. Erleichtert fand und griff er es. Mit einem Ratsch hatte er es entzündet und brannte schließlich, wenn auch mit zittrigen Fingern, den Kerzendocht an.
    Die Flamme loderte hell, schien wie ein verirrtes Licht in der großen Dunkelheit der Welt. Jetzt sah er, vom schwachen Kerzenschein erhellt, das Innere seines Raumes, betrachtete die Einrichtung. Das Bett stand links an Wand, alt und klobig, doch verlieh es dem Wohnraum

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