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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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durchsuchte den Wind, ob dieser ihm nicht eine Nachricht überbringen würde. Warum er das tat, wusste er selbst nicht genau, doch er tat es ohne zu zögern. Als er die Augen zusammenkniff, wehte eine scharfe, eisige Briese ihm ins Gesicht und sein Ausdruck war bedrückend. Zwischen den überall aufgestellten Fackeln lagen die Leichen von dunkelhäutigen, dreckverschmierten Schattenwesen; manche unter ihnen schienen Orks zu gleichen, doch der Großteil war eher eine Mischung, luchsäugiger, dunkler Menschen mit langen, scharfen Raubtierzähnen und verfilzten schwarzen Haaren, die im Großteil hinten zu einem Zopf zusammengebunden waren. Ihre Nasen waren platt, ihren Körper schütze ein Lederner Panzer und meist hielten sie geschwärzte Klingen mit mehreren Sägezähnen an den Schneiden. So sahen die Wesen, gegen die er zu kämpfen pflegte, immer aus, doch jetzt fragte er sich, warum gerade er sooft heil aus der Schlacht heimgekehrt war. Lag es vielleicht an einer Bestimmung? Seine Hand wanderte derzeit unwissend auf den Knauf des Schwertes zu und die Wahrheit durchstieß ihn wie ein Pfeil.
    „Sie wollten mich gar nicht töten! Welcher Bastart hat mir das Schwert zugesteckt?“
    Was wollte man damit bezwecken, einem Kämpfer ein Schwert zu verleihen, welches eine unglaubliche Kraft besaß, oder war es einfach nur Ironie der Geschichte, dass gerade er es jetzt in der Hand hielt? Für ihn gab es keinen Zweifel, dass er sein Problem dem Stoß der Elfen, einem hohen Rat, vortragen musste, um Gewissheit über dieses Waffe zu gelangen.
    Da fielen ihm seine Leute ein, er musste wieder zurück zu ihnen, zum Strand und ihnen beistehen, doch zuvor wollte er sich eine Gestalt mitten in einem Kreis aus vielen Leichen genauer ansehen. Er hob die Beine weit an, um über die vielen Körper hinwegsteigen zu können und kam dem seltsamen Wesen immer näher. Es war groß und über es war ein großer, schwarzer, zerschlissener Fetzen geworfen, der einem verrotteten Umhang glich. Noch fühlte er Wärme in dem Wesen, der Körper hob und senkte sich leicht, doch genaueres konnte er nicht erkennen, bis auf viele Pfeile und Spieße, die in seinem Leib steckten.
    „Was...“
    Er begann zu zittern, leichte Schüttelfroste überkamen ihn und er zuckte unwillkürlich als eines der spinnendürren, mit Klauen gespickten, dunklen Arme sich bewegten. Es war anders als die Dämonen und Orks, kräftiger nicht gerade, doch ging eine ungeahnte Bosheit von dem Wesen aus, sie griff nach dem Hauptmann und zerrte an seinem Herzen, doch er schluckte dies nur hinunter und tat einen Schritt weiter nach vorne. Schatten hatten sich um die Fläche gelegt und nur der tanzende Schein einer lodernden Fackel ließen manchmal Einblicke auf die tiefen, obsidianschwarzen Augen des Wesens, welche groß und verrückt waren. Die Pfote oder Kralle bewegte sich nun wischend und scharrend über den Boden, versuchte wahrscheinlich mit letzter Kraft Halt zu finden, und endlich fand sie ihn. Wie Sicheln schlugen sich die geschärften Spitzen in den Boden, stießen die schwer mit fauligem Atem atmende Kreatur nach oben. Als sie sich völlig vor Milchemia aufbäumte, rann diesem vom Wind gefrorener Schweiß von der Stirn und versickerte in seinem Mantel. Ängstlich trat er einen zögernden Schritt nach hinten, während die Kreatur ihre Arme unter dem Manteltuch ausbreitete und dieses wie eine schwarze Wand aufstellte. Ein riesig langer Schatten fiel auf den Boden und dürre Klauenfüße begannen ihren Weg zu beginnen. Immer wenn es atmete, stieß es leichte Windstöße aus, die sich wie ein Gefängnis aus Eis um den Hauptmann legten, ihm geboten still zu stehen, doch wieder tasteten seine Finger nach einer Waffe, und fanden aber nur das Schwert in seinem Gürtel. Mist, dachte er, Flüche durch die Zähne ausstoßend, den Dolch habe ich bei dem Soldaten liegen lassen! Nun blieb ihm keine andere Wahl als das Schwert selbst zu ziehen, also riss er es mit ganzer Kraft aus seinem ledernen Gürtel und er war überrascht, dass es so leicht vonstatten ging, als sei das Schwert aus Glas. Tatsächlich bekam die Klinge jetzt einen durchsichtigen, fast unsichtbaren Glanz und er fühlte, wie es ihm im Inneren warm wurde und seine Kraft erneut wuchs.
    „Woher hast du das Schwert!?“, zischte die Kreatur und zwei Punkte in ihrem erahnbaren Gesicht glommen rötlich auf, dann ging es schneller voran, setzte eine Klaue nach der anderen auf den Boden, stolperte über Leichen, während der

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