Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
Vom Netzwerk:
nur durch Pässe und Hohlwege in die Täler ergoss, bis dieser Überfüllt waren, und sie weiterreisen mussten, noch mehr Land einnahmen, ohne das der Strom zum Herkunftsort versiegte. Welch Teufelei vermochte ein so gewaltiges Heer aus dem Nichts zu schaffen? Und das noch mit dem Zeitraum von nur wenigen Wochen? Es war eine Unmöglichkeit, dennoch wahr. Irgendwie hatten sie es geschafft weitere Dämonen aus den Höhlen des Hadesfelsens zu senden, um sich zu sammeln. Wie es schon damals eine Unmöglichkeit gewesen war, als der erste Muragecht seine Streitmacht des Todes hatte entstehen lassen, fünfhunderttausend Mann - oder Ungeheuer -, die allein zu einem Schlag sich sammeln sollten, um die Passfestungen(den Adlerfelsen und den Drachenfelsen) zu vernichten. Auch war damals das ganze hohe Waldland von Wüstensand bedeckt, das Meer der schwarzen Tode noch eine tiefe Grube gewesen, aus der höllischer Qualm und Giftgas gekommen war. Alles war erst im Laufe der Zeit entstanden. Mit der Vernichtung Gerwin Cyprians, der damals der zweite General des Bösen gewesen war, war auch das Land gesundet, hatte Gestalt angenommen. Der Vulkan Hadesfelsen war nach seinem Ausbruch vorerst erkaltet, der Schlund und die Tälerbecken hatten sich mit Regenwasser gefüllt, dass die Erde fruchtbar gemacht hatte. Aber noch immer lag das Gift in dem Wasser, und so wurden die Pflanzen krank, der Silhouettenwald entstand, ein Gewirr aus versteinerten Bäumen und Gräsern. Die hohen Hänge der höchsten Wüstendünen wurden von der Sandschicht durch die Zeit der Stürme befreit, und die Bannzähne des Guten entstanden. Dafür hatte sich das große Mehr des Seraphims immer weiter zurückgezogen, bis ein großes Stück Land frei geworden war, das man heute nur noch als die Ebenen von Ryth kannte. Der westliche Teil von Gordolon war bis dahin noch nicht erforsch gewesen, das Eulenkataag hatte den Weg zu den Elfen versperrt. Aber als sie dien Wachturm von Pakin angerufen hatten, hatte dieser reagiert, und die Elfen schickten Armeen, die dem Menschenimperium half, Stand zu halten.
    Ein greller Blitzschlag im Westen erhellte plötzlich die Umgebung, und nach einer halben Minute ertönte ein tiefes, rollendes Donnergrollen, das nur schwach und beinahe lautlos seinen Weg zu ihren Ohren fand. „Jetzt ist es Zeit.“, sagte Kellen feierlich. „Werden wir also dann in die Tiefen des Sumpfes hinabsteigen!“
    Der Zwerg schüttelte sich angewidert und bibberte vor Ekel: „Das stinkt ja wie die Pest! Lebend bekommt ihr mich da nicht rein!“ Abwehrend hob er die Hände.
    „Das kannst du haben, wenn die Orks erst einmal hier sind!“, antwortete Patrinell trotzig und warf Dunc einen genervten Blick zu. „Ich werde mich jedenfalls nicht von diesen Schleimbeuteln fertig machen lassen!“ Entschlossen wickelte er das fein geflochtene Seil aus Seegras um seine viel zu großen, ledernen Handschuhe und prüfte, ob es fest genug mit dem knorrigen Auswuchs einer Zypresse befestigt war. Tadelnd ruckte er ein paar Mal hart daran, stemmte sich dagegen, und schüttelte schließlich entscheiden den Kopf. „Es ist zu dünn!“, sagte er schlicht. „Die Gewichte ziehen uns zwar hinab, aber das Band würde zu schnell von ihnen entdeckt werden, da es sich farblich sehr abhebt.“, erklärte er. Seien Gestik war schleifend, denn überall in seiner Kleidung steckte Eisen und Blei.
    Orgama machte ihnen Mut. „Es ist ja nur für einige Minuten!“
    „Und was ist, wenn wir diese Minuten nicht haben?“, erwiderte Rocan trostlos und hob den Kopf.
    „Ich habe dir ja noch nicht den Rest unseres Planes erzählt!“, bemerkte er und hob den Finger, während er sich das Tau fester um den Bauch bannt, es mit aller kraft zuschnürte. Einen Augenblick schien es, als würde ihm die Luft wegbleiben, aber das konnte man schwer sagen. Zu verschleiert waren seine Augen. Keine Meile mehr entfernt dröhnte der Marsch der Hölle. „Also,“, schloss er dann, „unsere letzte Stunde hat noch nicht geschlagen.“ Gerade wollte er zurück in den Sumpf waten, als ihm noch etwas einfiel. „Ach, Rocan!“, rief er. „Halt deine Magie bereit! Wir könnten sie brauchen!“
    Der junge Mann nickte eifrig.
    Dann machte Orgama einen großen Schritt zurück, und das brackige Wasser schloss sich bis zur Wade um sein Bein, Linsen und Reste fauligen Holzes wurden durch sachte Wellen beiseite gespült. Er setzte den nächsten Fuß zurück. Diesmal war es so tief, dass er bereits bis zur Hüfte in

Weitere Kostenlose Bücher