Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
Vom Netzwerk:
Orks und trieben sie an, während Gnome und Trolle die Flanken bildeten. Alle gingen sie in geordneten Phalangen, rückten stetig näher an die kleine Insel im Sumpf heran.
    Rocan und Orgama hatten die anderen aufgeweckt, die - wie aus einem Moor von Alpträumen - hochgeschreckt und verwirrt um sich geblickt hatten, bis sie endlich verstanden. Die beiden Verbündeten berichteten übe ihr Gespräch und den Plan, den sie geschmiedet hatten. Sofort lauschten die anderen auf; spitzten die Ohren. Aber was sie zu hören bekamen, war ihnen höchst unangenehm. Besonders dem Zwerg. Keiner von ihnen hatte eine Ahnung gehabt, dass etwas Böses auf sie zukam. Sie besaßen nicht die scharfen Ohren eines Elfen, oder das geschulte Gehör eines in der Wildnis Lebenden, um so etwas zu erkennen. Der Regen hatte inzwischen ganz nachgelassen, und nur noch die dichte Wolkendecke hing über allem, während es langsam Morgen zu werden begann.
    Mit hektischen, aufgebrachten Gesten schickte der Fahrende sie alle in eine bestimmte Richtung. Rocan sollte seinen Ragón-Mantel benutzen, um in den Sümpfen nicht aufzufallen, während sich die anderen Rasch Seile aus Sumpfgras flochten, um ihre ‚speziellen’ Verstecke einnehmen zu können. Sie beluden sich mit den Kanonenkugeln aus dem Turm und füllten ihre Taschen, sodass sie bis tief in den Sumpf waten konnten, ohne plötzlich durch ihren Auftrieb nach oben katapultiert zu werden. Die Seile waren dazu gedacht, damit sich Kellen, Dunc und Arth unter Wasser festhalten konnten, das andere Ende wurde anschließend um einen Baum gebunden. Durch ausgehöhlte Halme würden sie atmen können, und Rocan würde dank seines Mantels ungehindert auf- und abgehen können, alles kontrollieren, ohne selbst richtig von den Schattenorks wahrnehmen zu können.
    Alles in allem war es eine verrückte, aber fesselnde Idee, die dem erfahrenen Gehirn Orgamas entsprungen war. „Unverkenntlich“, wie der Zwerg feixend bemerkte und mit der Hand eine theatralische Geste in die Runde warf. Er war zwar äußerst erbost darüber, dass er in die stinkende Pampe klettern musste, aber letztendlich und angesichts der anrückenden Armee gab er schließlich doch achselzuckend nach, und machte sich daran eine der schweren, schwarzen Bälle in seine Tunika zu stopfen. Zwar ging Kellens Plan noch weiter, aber er wollte ihn Rocan nicht weiter erläutern, da die Zeit drängte und wechselte so hastig einige Worte mit den anderen. Nach einem Nicken stimmten diese zu, und dann machten sich alle daran das zu tun, was ihnen befohlen war.
     
    Alles war bereit. Auch wenn Rocan nicht so ganz mit der Situation zufrieden war. Am liebsten wäre er sofort von hier weggegangen, hätte die anderen gehen lassen, hätte sich selbst Riagoth gegenüber gestellt, und ihr die Stirn geboten. Aber etwas, das tief in ihm steckte, drängte ihn dazu es nicht zu tun. So fügte er sich dem, was ihn erwartete, starrte still schweigend in die kühle Dämmerung hinaus, während sich die beißenden Schwaden wie klaffende Mäuler immer weiter zuzogen, sich ineinander gleich den Fasern eines Teppichs verwoben. Der Regen tröpfelte nun in feinen Schleiern wieder hernieder, ein prickelnder Hauch auf seinem Gesicht, während das Leder sich fest und eng um seine Haut schmiegte, gleichgültigfarbenes Ragón seine Schultern umwob. Es ging fast kein Wind, und die drängenden Sturmwolken waren etwas weiter gen Westen gezogen, eine Armee des Todes mit sich bringend. Kleine Lücken hatten sich zwischen dem Diesigen aufgetan, aschfahles Dämmerlicht strich herein, und beschien die Umgebung mit einem seltsamen Licht. Das Rasseln und Scheppern der Panzer der Orks rückte immer näher, dunkle Lanzetten ragten gen Himmel und schwarze Fahnen mit einem leuchtenden Auge darauf flackerten ruckend in luftiger Höhe, hoben und senkten sich, wenn ein Luftzug sie bauschte.
    Fernes Donnergrollen ertönte irgendwo im Eulenkataag und Schwärme von schwarzen Vögeln stoben auf, erhoben sich wie riesige Fledermäuse in der Nacht in die erwachende Welt. Es waren Würger und andere Raubvögel, die durch die Scharten blitzten, um dem Sturmtoben zu entkommen.
    Auch die Schattenorks hüllten sich bei jedem weiteren Lichtstrahl mehr und mehr in ihre unmanifestierte Hülle ein, ihre harten Glieder wurden zu milchigen Schwaden, die sich wie eine zweite Haut um sie schlossen, sie wie Geister erscheinen ließen. Es war wie ein bedrohliches Heer der Düsternis, dass an den Hängen brandete, und sich

Weitere Kostenlose Bücher