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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition)
Autoren: Sancho Saltwell
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Kleinwüchsige nun befand. Entweder bewahrheitete er die Prophezeiung des Abgrundes und versuchte gegen den ungleich stärkeren General anzukommen, oder er warf sich den anderen entgegen, um Rocan und den anderen einen Vorsprung zu verschaffen. Er entschied sich für Letzteres, gegen den Willen des Herrn der Winde und sprang in den Feind, kratzte so eine kleine Schicht der braungebackenen Kruste des Weltenomeletts.
    Arth verzog die Lippen zu einem neidvollen Ausdruck. Er hatte nicht erwartet, dass diese Allerweltsperson etwas hatte ändern können. Es war, wie der Schatten gesagt hatte, jeder in der Gruppe würde wichtig für deren weiteres Fortbestehen sein. Nun... Sie war zerbröckelt, aber dennoch war der Eine hier weltbewegend gewesen, hatte das Schicksal auf eine kleine Weise abgeändert, eine Weise, die vielleicht große Bahnen schlagen würde. Jedoch war es noch nicht so weit, um dies abzusehen. Spätestens in einigen Stunden, wenn der Morgen dämmerte, würde es soweit sein, dass man merkte, was sich geändert hatte. Noch war es nicht so weit. Noch stand es in den Sternen. Noch war die Nacht nicht rum. Noch die große Schlacht nicht geschlagen. Noch der dunkle Ohm nicht tot...
     
    Der Fahrende Kellen Orgama stieß zu ihnen, als die wiegenden, schwarzen Gestalten nur noch wenige Yard von ihnen entfernt waren, etwas verbreitend, was sich ihre haut zusammenziehen ließ, sodass sie dicht über dem Fleisch spannte, wie geplagt von einem Hauch von Magie, der sie ergreifen wollte oder es bereist getan hatte. Es waren drei, wie Rocan schon einmal gezählt hatte, aber jetzt, bei näherem Hinsehen, wurde ihm gewahr, dass die Mittlere hinkte, gestützt von den anderen Beiden, die hoch aufgerichtet in ihre dunklen Kutten gekleidet gingen, strebend und leicht, bleiche, verhärmte Gesichter unter den tiefhängenden Hauben. So etwas wie schwarzer Sand oder Rußpartikel wurden von einem Windstoß erfasst und in einem lichten Schleier über die Brücke getragen. Der durchdringende, leichtwürzige Geruch von Schwefel hauchte die drei Männer an, die erwartungsvoll still standen. Die Schattenwesen murmelten etwas, ewige Zauberformeln, die wie ein eisiger Morgenwind vor ihnen schwebten. Ihre Augen waren verdeckt von dem dichten Schatten der tiefhängenden, feingewobenen Falten. Und jeder ihrer Tritte war im Herzen Rocans so etwas wie ein Donnern. Ein Dröhnen. Ein langgezogenes Bumm..., wieder und wieder, und sein Geist wurde wie Wasser in einer Pfütze veranlasst Wellen zu schlagen, als sie kamen, ihre Fetzen des Todes um sich geschlungen, brennendkalter Stoff um dürre, ausgemagerte Leiber geschlagen, blass von dem ewigen Leben in der Nacht. Aber jedes dieser Figuren in dem Spiel des Herrn der Winde war voller Kraft und Zielstrebigkeit, böse und hinterhältig, Dinerkreaturen der Diener, ihr Geist: ein zäher Mahlstrom aus Instinkten und Wolllust.
    Im gleichen Moment waren da laut hallende Schlaggeräusche im Pass, Flügel, die langsam auf und nieder schlugen, den Frost in den Zehen und Fingerspitzen konzentrierte. Dunkel Augen schwenkten herum, visierten ihn an, und dann stieß ein kaum hörbarer, zitternder Schrei aus dem großen, von Zähnen gespicktem Maul, vermischte sich mit dem Odem der Fäulnis und der Verwesung von eisigen Zellen in einem Morgen voll Frühtau. Ein Film von Raureif, der sich über jede noch so kleine Nuance legte, und sie erstarren ließ. Auch der Elf erstarrte, und ihm war es kaum möglich sich zu bewegen. Der Mantel war steif und schwer, seine Brust hob und senkte sich viel zu langsam, und Sturm und Atem rauschten in seinen Ohren. Er atmete durch den Mund, aber die seltsame Atemlosigkeit blieb, wich nicht, ließ nicht von ihm ab, blieb an ihn geheftet so bleiern und unnachgiebig wie die Klingen der Feinde, die bereits gewetzt wurden. Sein Blick verschwamm wieder und wieder, alles bewegte sich unglaublich langsam und durchdringend, das feurige Auge eines Drachen, der nun oben auf der Spitze des schwarzen Turmes thronte, starrte lauernd auf ihn herab, die Flügel auf dessen schuppigen Rücken waren ausgebreitet und die dünnen Hautlappen waberten leicht im Wind der Höhe, Krallen klimperten gefährlich scharf auf Dachplatten. Er wollte ihn genau so, wie ihn alle wollten. Und seine Stimme war wie fest gefroren. Er hatte es versucht, aber seit er in dieses Land gekommen war, hatte seine Magie versagt, eine allgegenwärtige Kraft saugte sie auf, schluckte sie in gieriger Hast wie die Nacht das
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