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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Seiten des Bettes sahen, über das ein weißes, seidiges Laken geschlagen war und in dem ein schlafender Mann eingewickelt war. Goran Ascan. Der Spiegel. Beide hatten sie gefunden, doch die Wesen der Dunkelheit versperrte ihnen den Weg. Ihre finstere Anwesenheit schien ihnen die Kraft zu rauben. Es waren die Gestalten von dünnen, hochgewachsenen Menschen, die dort Wache hielten und sich nicht zu bewegen schienen, ebenfalls den Toten glichen. Ihre Gesichter waren ausdruckslos, Schädel, die überzogen waren mit versengter, schwarzer Haut, in deren Falten Eiskristalle ruhten, und aus den tiefen Augenhöhlen war nichts, außer roten Funken. Es waren die Gesichter von vom Leben geprüften, alten Männern, die kronenähnliche Gebilde auf ihren Häuptern trugen, zu einem Ganzen gelötet Granit und Schieferplatten. Es waren die Könige des Steins, Mordgeister. In ihren dünnen, knochigen Fingern steckten lange, silberweiß schimmernde Schwerter, die zwischen ihren Füßen endeten und ihre Leiber waren eingehüllt von rostigen Rüstungen und schwarzen Leinen, ihre Gegenwart strahlte Frost und Kälte aus.
    Thronn und Rocan hüllten sich erneu ein, umwölkten ihre Gedanken, damit die dunklen Wesen nichts erkennen konnten. Es gab nur ein Problem. Um den Spiegel zu zerstören, musste Warrket wieder zu einem materiellen Körper werden, und dann würden ihn die Wachhunde gefangen nehmen. Sie würden ihn zerstören, bevor er handeln konnte.
    Sie warteten. Lange, während der Nebel um sie herum zu leben schien, wie ein Fluss zu plätschern begann und die finstren Gestalten sich nicht rührten. Es war der Spiegel, in dem Sog und Wirbel festzustellen war, ein Wirbel von Magie und kalten, betörenden Augen. Schließlich trat der Hexer vor, schwebte regelrecht durch die lauernden Feinde hindurch und erreichte den Spiegel. Als er vor ihm stand, betrachtete er ihn lange Zeit, die glatte, tiefe Oberfläche, in der nicht mehr sein Spiegelbild zu erkennen war, sondern nur noch ein Tornado aus einem giftigen Grün und zwei Augen, die auf das Geschehen starrten, jedoch keine Regung erkennen konnten. Vorsichtig atmete Thronn aus und seine Hand legte sich bereits auf das Messer. Er musste zustechen, bevor die Macht des Spiegels ihn bezwingen konnte. Er spürte, wie etwas an seinem Geist nagte und ihn versuchte einzuhüllen, doch es war nicht die ganze Kraft der Magie, es war der Teil, der sie bemerkt hatte. Und dieser Teil war schwach.
    Immer noch schien die Umgebung, das Haus, zu leben, das Hauchen von Atemzügen glitt durch die Räume und die Wände und Decken schienen ständig in Bewegung zu sein. Alles veränderte sich, von Minute zu Minute wechselte das Haus die Gestalt, Schatten entstanden dort, wo sie nicht sein durften und ragten als groteske Gestalten aus den verwinkelten Ecken und Winkeln. Dämonen waren stark. Doch die Mordgeister, die heimlichen Gilde der Eisfrau, waren stärker. Ihnen war das Töten um den Kampf des Überlebens fortzuführen nicht angeboren. Sie hatten es gelernt, lange, bevor die Zeit war und sie waren gut geworden. Schon jetzt mit ihrer bloßen Anwesenheit verstrahlten sie Angst und Ungewissheit, doch Thronn musste das Risiko eingehen. Immer wieder redete er sich ein, dass draußen eine ganze Armee auf seine Rückkehr wartete und das sie nicht kommen würden, denn er hatte es ihnen gesagt.
    Vorsichtig zog er die Klinge aus der Scheide, während er Daumen und Zeigefinger dagegenhielt, damit der Stahl kein verräterisches Geräusch von sich gab. Es war, als würde ein gleißendes Metallstück aus der tiefsten Schwärze eines Morastes gezogen und die Augen, funkelnde Punkte aus denen das Licht strahlte, dort unter der tiefhängenden Kapuze, glommen selbstsicher auf. Er würde es schaffen! Auf jeden Fall! Der Augenblick war gekommen, jetzt musste er seine Tarnung aufgeben und damit würde er die Mordgeister auf sich hetzen und sie würden ihn zerreißen...
    Er erschien wie aus seinem Portal, der rauchige, schwarze Dampf manifestierte sich mitten im Zimmer und die Klinge stieß vor.
    Sie berührte die Oberfläche des Spiegels nicht, denn Thronn wurde zurückgerissen.
    Eiskalter, brennender Stahl bohrte sich in seinen Rücken, die Steinkönige heulten, kreischten und griffen an, schlugen ihre Schneiden in Warrket s Leib, der unter dem Hagel zusammenzuckte, sich bei jedem erneuten Schlag wieder aufbäumte. In ihm wütete fremde Magie wie giftiges Eis und blockierte seine Eigene, der Spiegel begann einmal hell

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