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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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wahrscheinlich bewundert, denn dieser Mann benutzte sein Pferd wie eine Waffe. Nur sehr wenige im Stamme der Eceni verstanden es, ihr Pferd derart einzusetzen. Es war offensichtlich, dass Hawk nun keine Ahnung hatte, wie er sich diesem Pferd widersetzen sollte. Allein die Bärinnenkrieger waren darauf trainiert, auch ein solches Schlachtross töten zu können; Cunomars neu hinzugewonnener Bruder hingegen hatte die Kampfkunst der Bärinnenkrieger bestenfalls ansatzweise begriffen.
    Dennoch bewies er in diesem Augenblick ein wahrhaft erstaunliches Geschick. Er hatte sich einfach geradewegs vor dem auf ihn zustürmenden Tier aufgebaut und fuchtelte nun so blitzschnell mit dem großen, breiten Kampfschwert herum, als ob er regelrecht dazu geboren worden wäre, diese Waffe zu führen. Sein Haar trug er zu einem Kriegerzopf geflochten, und an seiner linken Schläfe flatterten einige schweißnasse Kriegerfedern. Er war ein Eceni durch und durch und kämpfte mit einer Anmut, die selbst den Sängern noch die Tränen in die Augen treiben würde, wenn sie im Winter vor den Feuerstellen der Eceni von Hawks Kampfkraft tönten - das heißt, sofern es im nächsten Winter überhaupt noch Menschen aus dem Volk der Eceni gab.
    Allein Cunomar sah dabei zu, wie sein Bruder im Geiste den schwarzen Hengst attackierte, ihn zum Umschwenken zwang, nach dessen Kopf ausholte, blitzschnell die Klinge herumwirbeln ließ, sie gleich darauf abermals emporriss und damit über den Rücken des Reiters fuhr, obgleich dieser das Pferd schon wieder hatte wenden lassen und zu einem zweiten Angriff auf Hawk ansetzte. Jede Bewegung von Hawk war nahezu makellos in ihrer Geschmeidigkeit und Wirkung, war so perfekt, dass Cunomar schon glaubte, nur er könne dieses Schauspiel durchschauen und erkennen, dass Hawk in Wahrheit bereits am Ende seiner Kräfte war. Und doch änderte dies leider nichts daran, dass Hawk tatsächlich bereits restlos erschöpft war und jeder seiner kontrollierten Schwerthiebe ihn seinem Ende nur noch näher brachte, einem Ende, das ihn in der Gestalt eines stinkenden, wolfspelzigen Wilden ereilen sollte. Eines Wilden, der überhaupt keine Ahnung davon hatte, was für einen makellos reinen Menschen er mit Hawks Tod aus dem Leben entließ.
    All dies war Cunomar bereits vom ersten Augenblick an klar gewesen, und dennoch kam das Ende rascher, als er erwartet hätte. Der schwarze Hengst konnte auf einer einzigen Hinterhand kehrtmachen, ohne dabei an Tempo zu verlieren, sodass sein Reiter das Pferd in einem knappen Bogen einmal geradewegs um Hawk herumwirbeln ließ, während er den Schlagrhythmus des beidhändig gehaltenen, in Doppelschwüngen wirbelnden Schwertes bereits verinnerlicht hatte. Unter dem ersten, weit ausholenden Hieb duckte er sich geschickt hindurch und schlug dann mit seinem eigenen Schwert von hinten mitten in die Bahn von Eburovics Klinge. Schließlich drehte er ruckartig das Handgelenk ein wenig nach innen, auf dass seine Klinge sich in jener winzigen Kerbe an Hawks Waffe verfing, die ein Vorfahr von Cunomar einst in diese hineingehauen hatte, als er das zweischneidige Schwert bei einer Grenzstreitigkeit mit einer einzigen Hand gegen einen weißhaarigen Krieger aus dem Stamme der Coritani geschwungen hatte.
    Cunomar hatte nie erfahren, wer diese uralte, schon vor Generationen ausgetragene Auseinandersetzung eigentlich gewonnen hatte. Nun jedoch sollte genau dieser winzige Makel an der Klinge Hawk das Leben kosten - zumindest schien es so. Wie ein Lachs zur Laichzeit, so sprang auch das Schwert nun in hohem Bogen geradewegs aus Hawks Händen. Seine Flugbahn glich einer sich in den Himmel schraubenden Spirale, ehe es genau drei Schritte von Hawk entfernt zu Boden fiel.
    Drei Schritte. Und dabei hätte es auch ebenso gut drei Tagesritte weit entfernt sein können.
    Ohne geeignete Waffe stand Hawk nun vor dem wolfspelzigen Reiter und blickte ihm ruhig lächelnd in die Augen, genauso, wie ein echter Krieger eben seinem Tode entgegentrat. Dann zog er sein Messer, was eine wahrhaft mutige Geste war und mindestens ebenso sinnlos, denn selbst ein Bärinnenkrieger hätte in einer solchen Situation nur schwerlich noch einen Sieg errungen.
    Schließlich schenkte Hawk auch Cunomar noch ein rasches Lächeln und sprach: »Anstelle von mir musst nun du auf Graine aufpassen!« Damit schritt er auf das Pferd zu, marschierte seinem eigenen Ende entgegen.
    Drei Schritte. Das Schwert lag in Cunomars Reichweite. Fast schon hatte er es

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