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Die Kriegerin der Kelten

Die Kriegerin der Kelten

Titel: Die Kriegerin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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zahlreiche Soldaten am Leben waren und erledigt werden mussten, bedauerte Cunomar bereits, dass es nicht noch mehr waren.
     
    Schließlich hatte sich wieder Stille über das Land gelegt, die nur von dem Fauchen und Prasseln des Feuers unterbrochen wurde.
    Der Wachturm war mit acht römischen Legionaren und deren Offizier bemannt gewesen. Keiner von ihnen war noch am Leben. Von den zwei Dutzend Bärinnenkriegern, welche die Römer attackiert hatten, war nur Scerros, ein rothaariger junger Mann von den nördlichen Eceni, verletzt worden. Doch spätestens dann, wenn der Mond das nächste Mal seine Gestalt wechselte, würde die oberflächliche Wunde an seinem Oberschenkel, die von einem flachen Schwerthieb herrührte, wieder verheilt sein.
    Die Bärinnenkrieger hatten den getöteten Feinden ihre Waffen und Rüstungen abgenommen und ihre Leichen in das Feuer geworfen. Hoch loderten die Flammen in den Himmel empor und strahlten hell wie die Sonne in die heraufziehende Nacht. Die Hitze war unerträglich.
    Cunomar ging zurück zu den Weidenpalisaden und machte sich daran, die einzelnen Flechtelemente aufeinanderzustapeln. Aus dieser Entfernung war das Feuer angenehm warm und erleichterte ihm den Weg zurück in seine innere Mitte.
    »Das wird nicht unbemerkt bleiben.« Aus der Dunkelheit zu seiner Rechten ertönte Ullas Stimme. Der erste Soldat, der in dieser Nacht niedergestochen worden war, starb unter ihrem Messer. Und sein Tod war auch der sauberste und schnellste gewesen. Später war Ulla noch einmal von Leiche zu Leiche gegangen und hatte jedem der niedergestreckten Männer einen sorgsam platzierten Schnitt quer durch die Kehle gesetzt, damit diese auch ganz sicher tot waren, ehe sie den Flammen übergeben wurden.
    In Taten wie diesen zeigte sich Ullas Verantwortungsgefühl für alle Menschen. Vielleicht aber war es auch einfach ein Akt des Hasses gegen alle Römer. Wahrscheinlich ein wenig von beidem. Denn auch Ulla war von den Römern ausgepeitscht worden, gemeinsam mit Scerros und drei weiteren. Und genau jene fünf Krieger waren es auch, die den durch nichts zu erschütternden Kern von Cunomars Ehrengarde bildeten. Natürlich bedauerte Cunomar zutiefst, dass die Römer auch seine engsten Mitstreiter gepeinigt hatten. Andererseits war er seinen Feinden in gewisser Weise dankbar dafür, dass sie ausgerechnet diese fünf für ihre Folter ausgesucht hatten. Seit der grausamen Bestrafung durch die Legionare war mittlerweile etwa ein knapper Monat vergangen, und alle hatten sich inzwischen wieder so weit erholt, dass sie sich wieder bewegen und kämpfen konnten. Die Narben aber würden auf ewig bleiben, ebenso, wie die Patina des Andersseins nie mehr von ihnen weichen würde. Somit bildeten sie also selbst unter den Bärinnenkriegern, die doch ohnehin bereits eine besondere kleine Schar in der großen Masse des sich versammelnden Kriegsheeres der Bodicea bildeten, noch eine Sondergruppe.
    Ulla hatte dunkles Haar und helle Augen, und sie tötete auf die gleiche Art und Weise, wie auch ein Falke seine Beute erlegte: in einem Akt geschmeidiger, wilder Schönheit. Nun half sie Cunomar dabei, die Weidenpalisaden zu einem Haufen zusammenzutragen.
    »Das wird nicht unbemerkt bleiben«, wiederholte sie noch einmal. »Wenn auch nur ein einziger Wachtposten in den Türmen der Zwanzigsten Legion noch wach ist, und wenn der auch nur noch halbwegs nüchtern ist, dann werden die Römer die Signalfeuerkette entfachen. Und bis zum Morgen weiß dann auch wirklich der Letzte in Camulodunum, dass es Tote gegeben hat im Land der Eceni.«
    Cunomar hob die oberste Palisade hoch und prüfte deren Gewicht. »Genau das denke ich auch«, stimmte er Ulla zu. »So etwas Ähnliches hatte auch Valerius gesagt.«
    Ulla blickte Cunomar geradewegs ins Gesicht, die Lippen zu einer schmalen Linie zusammengepresst. »Das hat er dann aber bestimmt als Warnung gemeint und nicht als Aufforderung«, entgegnete sie. »Valerius glaubt nämlich, dass wir noch nicht so weit sind, um es mit den Legionen aufnehmen zu können.«
    »Ich weiß. Und ich denke, er irrt sich. Aber lange wird es ja sicherlich nicht mehr dauern, und dann wissen wir, wer von uns beiden recht hatte.« Damit schleuderte Cunomar die Weidenzäunchen in die Flammen. Das Feuer flackerte, spie Funken und loderte dann noch höher und heller auf als zuvor. Lächelnd trat Cunomar wieder einen Schritt zurück.
    »Und wenn wir noch ein paar von denen hier auf den Scheiterhaufen werfen«, fügte er

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