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Die Kristallhexe

Titel: Die Kristallhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Gemächern.«
    »In dem Gang zum Thronsaal.«
    »Auf einer Treppe nach unten.«
    Nach und nach setzte sich das Bild zusammen. Als der Funke zu Yevgenji zurückkehrte, überbrachte er ihm die Information, für die er erschaffen worden war, und verschwand.
    Der Elf sah Laura an. »Ich weiß, wo Alberich ist.«

24
    Der
    Übergang
     
    B ist du sicher, dass er hier ist?« Zweimal schon waren sie den dunklen Gang von der Treppe, die in ihn mündete, bis zu seinem Ende abgegangen, ohne etwas zu finden. Es gab keine Tür, keine Abzweigung, nichts, wohin jemand hätte verschwinden können.
    Laura hob die Öllampe, damit sie die anderen besser sah. Yevgenji wirkte ratlos. »Die Menschen, die sich an ihn erinnern, sind es. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Lasst uns die Wände abtasten«, schlug Spyridon vor. »Vielleicht verbirgt sich hier irgendwo eine Geheimtür. In solch alten Palästen findet man die doch oft.«
    Eine bessere Idee hatte Laura auch nicht, also stellte sie die Öllampe auf den Boden und ging bis zum Ende des Gangs. Die anderen verteilten sich, legten ihre Hände auf den Stein und klopften ihn ab. Die Aufregung, die Laura auf dem Weg durch den Palast gespürt hatte, ließ mit jedem Schritt nach. Es war alles zu glatt gelaufen - der Täuschungszauber, der sie hineingebracht hatte, und das Glück, das sie auf dem Weg hindurch vor Patrouillen und neugierigen Blicken bewahrt hatte. Einige Male waren sie gezwungen gewesen, sich in Vorratsräumen oder hinter Türen zu verstecken, doch bemerkt hatte sie niemand. Und nun standen sie so kurz vor dem Ziel und hatten nichts in der Hand.
    Naburo trat plötzlich von seinem Teil der Wand zurück. »Diese Suche ist Zeitverschwendung. Wer eine Geheimtür schützen will, sichert sie auch magisch ab. Wir werden nichts finden.«
    »Du sagst immer nur, was du nicht machen willst«, sagte Felix. Er fuhr sich müde mit der Hand über das Gesicht. »Das geht mir langsam auf die Nerven.«
    »Und wieso sollte mich das interessieren«, fragte Naburo, »wenn ich doch weiß, dass du nichts dagegen unternehmen wirst?«
    Es klang wie eine Provokation, aber Laura bezweifelte, dass es so gemeint war. Ein Mann wie Naburo hatte es nicht nötig, jemanden zu provozieren, der ihm deutlich unterlegen war.
    Felix schüttelte nur den Kopf und wandte sich wieder seinem Mauerstück zu.
    »Hast du eine Idee?«, fragte Laura den General. »Können wir herausfinden, ob es eine magisch geschützte Tür gibt?«
    »Ich bin bereits dabei.« Er setzte sich mit übereinandergeschlagenen Beinen auf den Boden. Das Licht der Öllampe betonte die Falten in seinem Gesicht und verlieh ihm das Aussehen eines alten Indianers. Am anderen Ende des Gangs wurden die beiden Ewigen Todfeinde auf die Szene aufmerksam.
    »Was macht er da?«, rief Yevgenji.
    Laura hob die Schultern. »Ich weiß ni...«
    Naburo unterbrach sie: »Ich vernichte alles Magische in diesem Gang.«
    »Was?« Spyridon fuhr herum. »Hast du den Verstand verloren? Damit bringst du uns doch alle um.«
    Naburo schloss die Augen. »Nicht, wenn ihr den Gang verlasst, sobald ich es sage.«
    Laura dachte an den Dolch in ihrem Gürtel. Wenn die Magie darin vernichtet wurde, verloren sie damit die vielleicht einzige Chance, Alberich zu töten. Sie zog sich zurück. Hinter ihr liefen die Ewigen Todfeinde bereits, mehrere Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf. Felix folgte ihnen langsamer.
    »Noch ist Eile nicht notwendig«, sagte der General, ohne die Augen zu öffnen. Laura wich trotzdem unsicher zurück. Ein Zauber, der die Ewigen Todfeinde in die Flucht schlug, musste mächtig und gefährlich sein.
    Naburo öffnete die Augen und erhob sich elegant. Aus holzfarbenen Augen sah er Laura an. »Jetzt ist Eile notwendig.«
    Gemeinsam liefen sie die Treppe hinauf. Laura zog den Kopf ein, erwartete jeden Moment, von der Druckwelle einer Explosion getroffen zu werden, aber nichts geschah. Sie erreichten den oberen Treppenabsatz und wurden von Felix und Yevgenji in den Gang gezogen. Spyridon schlug die Tür zu.
    »Du bist wahnsinnig!«, fuhr er Naburo an. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. »Dieser verdammte Zauber hätte uns umbringen und den Dolch vernichten können.«
    Der General blieb ruhig. »Das ist nicht geschehen.«
    »Würde mir jemand erklären, worüber ihr euch so aufregt?«, fragte Felix.
    Laura ahnte es, aber sie überließ Yevgenji die Antwort. »Naburo hat eine Art Bombe gezündet, die alle Magie aus dem Gang herausbrennt. Wir Elfen

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