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Die Kristallhexe

Titel: Die Kristallhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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...«
    Daran hatte Simon noch nicht gedacht. »Das ist wohl wirklich etwas gewagt.« Er sah sich um. Der Platz war fast leer, er bemerkte nur einige von Rimmzahns Anhängern, die lächelnd von einer Hütte zur anderen eilten, als wollten sie eine Botschaft weitergeben. Dann entdeckte er Duibhins Echsengesicht im Schatten zwischen zwei Bäumen und entspannte sich.
    »Ich habe einige Leute angeheuert, die mich beobachten sollen«, fuhr er fort. »Ich hoffe, dass sie uns zumindest auf die Spur desjenigen bringen, der hinter den Anschlägen steckt.«
    »Ist das nicht klar?« Cedric lehnte sich ebenfalls an und streckte die Beine aus. »Wir fangen an, den Schattenlord ernsthaft zu suchen, und zack passiert so was. Ist doch wohl eindeutig, oder?«
    »Vielleicht hast du recht.« Simon hatte sich die Frage, wer dahinterstecken könnte, natürlich gestellt, aber im Gegensatz zu Cedric erschien ihm die Antwort nicht ganz so eindeutig. Die Vorstellung, dass der Schattenlord eine Teigrolle vergiftete oder eine Hütte anzündete, fiel ihm schwer. »Ich habe zur Sicherheit beschlossen, dass es bis zur Aufklärung dieser Angelegenheit keine Treffen mehr zwischen uns Suchern geben wird. Ich will die anderen nicht in Gefahr bringen.«
    Cedric nickte. »Und was machen wir?«
    »Den Schattenlord suchen. Mit ein wenig Glück gelingt uns zusammen, zu was wir einzeln nicht in der Lage sind: ihn zu orten.« Er stand auf, bevor Cedric widersprechen konnte. »Komm, wir gehen zum Fluss hinunter. Da sind wir halbwegs sicher.«
    »Warum?«
    »Du wirst schon sehen.«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Simon, dass Duibhin ihnen folgte. Guter Kerl, dachte er, während er vor Cedric den Weg zum Fluss hinunterging. Er hörte das Plätschern des Wassers und sah kurz darauf einen Jungen mit schwarzer Haut, der auf einem Felsen hockte. Als er Simon und Cedric sah, sprang er auf. Ein zweites Wesen, das er im Wasser kaum hatte erkennen können, verschwand unter der Oberfläche.
    Simon hob die Hand. »Es ist alles in Ordnung, wir wollen euch nicht vertreiben. Wir brauchen nur einen Platz, an dem wir ungestört unseren Geist aussenden können und unter Beobachtung stehen. Seid ihr einverstanden?«
    Hinter ihm trat Duibhin aus dem Unterholz. »Meinetwegen«, sagte er. Es sollte wohl gleichgültig klingen, aber Simon hörte das Misstrauen in seiner Stimme. Auch der Junge mit der schwarzen Haut nickte nur zögernd.
    »Wo ist Luca?«, fragte Simon.
    Duibhin ging bereits an ihm vorbei zum Felsen. »In der Schmiede. Wegen des Feuers hat er später angefangen, und jetzt lässt der Schmied ihn nicht gehen.«
    »Verstehe.« Simon ging zum Flussufer. Der dritte Junge hatte sich fast bis auf den Grund zurückgezogen, seine Tentakel waren nur zu erahnen. Im Gegensatz zu Luca, für den ein Elf nicht seltsamer war als der andere, verstand Simon, weshalb die anderen die Jungen verstießen. Sie waren nicht nur hässlich, sondern falsch, so als habe ein gelangweilter Gott wahllos Kreaturen und Körperteile gemischt. Kein Wunder, dass sie als verflucht galten.
    Er schätzte sich glücklich, dass er so lange in der Welt der Menschen gelebt hatte und sich eine größere Toleranz als die Elfen in diesem Reich angeeignet hatte. Das Gleiche galt auch für Cedric, der entgegen seiner sonstigen Gewohnheit kein Wort über die Jungen verlor.
    »Ich möchte mich bei euch für eure Hilfe bedanken«, sagte Simon, während er sich in den Sand setzte und Cedric zu sich winkte. »Ihr erweist mir wirklich einen großen Dienst.«
    Die beiden Elfenjungen hoben die Schultern. Die Situation war ihnen sichtlich unangenehm.
    »Wir tun das für Luca«, sagte eine neue Stimme. Simon drehte den Kopf und sah einen Jungen mit Vogelbeinen auf einem der Bäume sitzen.
    »Ich weiß. Das schmälert meinen Dank nicht.« Er nickte ihm zu. »Würdet ihr für ein paar Minuten bei uns bleiben, während wir unseren Geist auf eine Reise schicken?«
    »Okay.« Der Vogeljunge - wenn Simon sich richtig erinnerte, hatte Luca ihn Peddyr genannt - sprach das Wort etwas unbeholfen aus, schien sich aber seiner Bedeutung bewusst zu sein.
    »Danke.«
    »Ich weiß ja nicht ...«, murmelte Cedric. Er saß neben Simon im Sand und wirkte missmutig. »Und wenn in einem von ihnen der Schattenlord steckt?
    »Dann steckt er nicht in den anderen beiden. Sie könnten uns immer noch rechtzeitig warnen.«
    Die Logik schien Cedric einzusehen, trotzdem verzog er das Gesicht. »Bringen wir es hinter uns.«
    Simon ergriff seine Hand. Ihm

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