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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gemacht.«
    »Shillawn Agus Vartry«, stellte sich der andere förmlich vor.
    Er hob die rechte Hand und spreizte die Finger in der galaktischen Geste für friedliche Absicht.
    »Rimbol C-hen-stal-az«, erwiderte der Rothaarige.
    Killashandra war nicht in der Stimmung, in eine weitere Diskussion über Bewerbung um Eintritt in die Gilde hineingezogen zu werden, nicht bei diesem Shillawn, der sich schluckend und stotternd zu einer Entscheidung durchzuringen versuchte. Sie bedachte Rimbol mit einem Lächeln und einem Gruß, als sie sich höflich zurückzog, bevor sie dann selbstsicherer, als sie sich wirklich fühlte, auf die Programmiererin hinter der Konsole zusteuerte. Dort breitete sie die Finger so aus, daß die andere die Bewegung sehen mußte.
    »Ich möchte mich um Aufnahme in die Heptitengilde bewerben«, begann sie, als die Frau den Kopf hob. Killashandra hatte eigentlich sagen wollen, daß sie Kristallsängerin werden wollte, aber die Worte hatten sich mit ungewohnter Zurückhaltung in ihrem Kopf und Mund ausgetauscht. Möglicherweise war Cariganas sehr schlechtes Beispiel daran schuld, daß sie jetzt so vorsichtig war.
    Die Programmiererin neigte den Kopf zum Zeichen, daß sie verstanden hatte, und ihre Finger glitten über die Terminaltasten.
    »Wenn Sie bitte durch diese Tür dort gehen.« Sie deutete auf eine Öffnung, die in der Wand erschien.
    Killashandra konnte sich vorstellen, wie enttäuschend dieser ruhige Satz für die wütende Carigana gewesen sein mußte. Sie lächelte, als sich die Tür lautlos hinter ihr schloß. Abgang Killashandra ruhig und ohne Fanfare.
    Sie fand sich in einem kurzen Korridor wieder mit einer Reihe von Türen, die durch Farben und Muster gekennzeichnet waren, und hielt auf eine zu, die geräuschlos aufglitt. Gerade, als sie den Raum durch diese Tür betrat, kam ein Mann mit seltsam krum-mer Schulter durch eine andere herein. Der rasche und forschen-de Blick, den er ihr zuwarf, ließ sie zu der Überzeugung kommen, daß er es vorher mit Carigana zu tun gehabt haben mußte.
    »Erklären Sie sich bereit, sich den physischen und psychologischen Tests und der Eignungsprüfung SG-1 zu unterziehen? Bitte geben Sie Ihren Namen, Heimatplaneten und Beruf an. Diese Informationen werden gemäß der Bestimmungen der Föderierten Sentient-Planeten zur Aufnahme in die Heptitengilde von Ballybran verarbeitet.« Er spulte seine Rede in zwei Atemzügen ab und starrte sie erwartungsvoll an, während ihr Verstand seinen heruntergeleierten Erklärungen folgte.
    »Ja, ich, Killashandra Ree von Fuerte, will mich den Tests unterziehen. Beruf: Studentin der Theaterwissenschaften, aus-getreten.«
    »Hier entlang bitte, Killashandra Ree.« Sie folgte ihm in einen Vorraum, die üblichen Prüfungsräumlichkeiten. An einer Tür leuchtete eine rote Tafel auf, und Killashandra nahm an, daß sich dahinter Carigana befand und gerade den gleichen Tests unterzogen wurde, die sie erwarteten.
    Sie wurde in den nächsten Raum geführt, der mit der Couch und der Haube ausgestattet war, die zu der üblichen physischen Diagnoseausrüstung für ihre Rasse gehörte. Wortlos machte sie es sich auf der Couch so bequem wie möglich, von klein auf an die Prozedur gewöhnt, an das etwas beängstigende Gefühl der Enge, als sich die obere Hälfte des Diagnosegeräts über sie legte. Der fast beruhigende Druck des Torsoteils störte sie ebenso wenig wie der feste Griff um einen Schenkel und das schwere Gewicht auf ihrem Schienbein, aber sie würde sich nie an das ein-engende Kopfstück und den Druck auf Augen, Schläfe und Kinn gewöhnen können. Das Abtasten von Gehirn und Netzhaut ging schmerzlos vor sich, und man spürte auch nicht die Akupunktur, die das Bein für die Blut-, Knochenmarks-und Gewebeproben betäubte. Der Druck, den sie bei der Untersuchung der Organe, der Muskelkraft, Hitze-und Kälteempfindlichkeit sowie Ge-räuschsensitivität spürte, war nichts gegen den anschließenden Schmerzschwelletest. Sie hatte zwar schon davon gehört, aber es selbst noch nie mitgemacht — und hoffte, es auch nie wieder zu müssen.
    Gerade, als sie unter dem Reiz, der auf ihr Nervenzentrum ausgeübt wurde, schreien wollte, zog sich der Apparat unvermittelt zurück. Ihr ganzes Nervensystem vibrierte unter der Nach-wirkung, und sie stöhnte und massierte sich den Nacken, um die Muskeln zu entspannen, die sich in jenem Sekundenbruchteil meßbaren Schmerzes verkrampft hatten.
    »Nehmen Sie jetzt bitte dieses Stärkungsmittel.«

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