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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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anderen Ende des Raums wieder, worauf die Raumarbeiterin mit hartem Schritt, der ihre schlanke Gestalt erzittern ließ und mit aggressiv geneigtem Kopf auf sie zuging. Hinter ihr glitt die Tür wieder zu.
    Ein Seufzer lenkte Killashandras Aufmerksamkeit ab, und als sie sich umdrehte, sah sie einen jungen Mann neben sich stehen.Er wäre auf jeden Fall einen zweiten Blick wert gewesen, denn er hatte dichtgelocktes rotes Haar, eine Farbe, die heute noch seltener vorkam als Naturblond. Offensichtlich hatte er die Szene zwischen der Raumarbeiterin und der Programmiererin verfolgt, als ob er mit einer solchen Auseinandersetzung gerechnet hätte. Sein Seufzen hatte seine Erleichterung ausdrük-ken sollen.
    »Sie hat es geschafft«, murmelte er leise. Dann bemerkte er Killashandra und lächelte. Seine ungewöhnlich hellgrünen Augen blitzten schadenfroh. Die Antipathie, die Killashandra spontan gegen die Raumarbeiterin gespürt hatte, machte einer spontanen Sympathie für den jungen Mann Platz. »Die ist schon den ganzen Flug hierher so aufgebracht gewesen. Ich dachte, sie würde wie ein Projektil durch den Ausschiffungsbogen schießen, als die Formalitäten anfingen. Und dann . .« Er breitete die Hände auseinander, um seinem Erstaunen über die Mühelosigkeit, mit der sie sich durchgesetzt hatte, Ausdruck zu verleihen.
    »Es gehört mehr dazu, als durch eine Tür zu gehen«, bemerkte Killashandra.
    »Mir brauchen Sie das nicht zu sagen, aber Carigana wol te nichts davon wissen. Sie war sowieso wütend, daß ich die Vorprüfung schon in Yarro auf Beta VI gemacht habe. Als ob es ein persönlicher Affront gegen sie wäre, daß sie den ganzen Weg bis hierher kommen mußte.« Er trat näher an Killashandra heran, als eine Gruppe von Leuten, die ihrer unterschiedlichen Kleidung nach Käufer sein mußten, die Hal e betraten. »Haben Sie es denn schon gewagt?« Als sich Kil ashandra angesichts eines so flagranten Einbruchs in ihr Privatleben versteifte, hielt er die Hand hoch und grinste so gewinnend, daß sie es ihm einfach nicht übel nehmen konnte. »Wissen Sie, ich bin von Scartine, und ich vergesse einfach ständig, was sich gehört. Außerdem sehen Sie nicht wie ein Käufer aus ...« Seine Bemerkung war als Kompliment gemeint, denn er zeigte mit gutmütiger Verachtung auf die aufgeputzten Leute in der Halle. »Und Durchreisende würden sich nie weiter als bis zu den Verpflegungsräumen vorwagen, also müssen Sie sich fürs Kristallsingen interessieren ...« Gleichzeitig mit seiner Braue hob er fragend die Stimme.
    Es hätte schon eine weitaus förmlichere Person als Killashandra da stehen müssen, um seine offene Art zu bremsen, doch sie antwortete nur mit einem knappen Lächeln und nickte.
    »Also, da ich meine Vorprüfung schon hinter mir habe, muß ich nur melden, daß ich da bin, aber wenn ich Sie wäre, obwohl ich das nicht bin, und ich will mich ganz bestimmt nicht in Ihre Intimsphäre einmischen, würde ich Carigana da drinnen erst mal etwas Zeit lassen, bevor ich ihr folgte.« Dann legte er den Kopf zur Seite und grinste mit einem Blitzen in den Augen, das nicht zu seinem unschuldigen Ausdruck paßte. »Es sei denn, Sie sind sich Ihrer Sache noch nicht sicher.«
    »Doch, bin ich. Sie haben also die Vorprüfung auf Yarro gemacht?«
    »Ja, Sie kennen die Tests.«
    »SG-1, soviel ich gehört habe.«
    Er zuckte unsicher die Schultern. »Die Meditests sind eigentlich immer gleich, und wenn Sie darauf eingestellt sind, ist die Psychoanalyse halb so wild. Außerdem ein kurzer Eignungstest, aber Sie sehen aus, als ob Sie Student gewesen sind, also was macht Ihnen da Kopfzerbrechen.« Sein Ausdruck war durchdringend, als sein Blick zu der Wand hinüberhuschte, durch die Carigana verschwunden war.
    »Diese Tests - sie sind doch nicht schwer, oder schmerzhaft oder so etwas? ...« Der große, nervöse Mann war herangekommen, ohne daß sie es bemerkt hatten.
    Killashandra runzelte ungehalten die Stirn, doch der andere junge Mann grinste ermutigend.
    »Kein Schweiß, kein Streß, keine Anstrengung. Ein Klacks.«
    Er öffnete die Hand, um anzudeuten, wie einfach es war. »Jetzt brauche ich nur noch da zur Tür zu gehen, anzuklopfen, und schon bin ich drin.« Er nahm den Schulterriemen seines Reisesacks und ließ ihn zurückschnappen.
    »Sind Sie über alles aufgeklärt worden?« wollte der dunkelhaarige Mann wissen.
    »Noch nicht.« Der Rotschopf grinste wieder. »Das ist der nächste Schritt, und das wird nur hier

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