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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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diese Rückzugstak-tik abzieht, dachte Killashandra. Dann wurde sie seltsamerweise zornig, weil sie und ihre Gruppe vorhersehbar reagierten; es war ein Unterschied, ob einem ein Regisseur die Bewegungen auf der Bühne vorschrieb, oder ob man in seinem Leben manipuliert wurde. Sie hatte geglaubt, frei von jeder offenen Manipulation zu sein, deshalb überkam sie jetzt eine Welle des Zorns. Mit Cariganas Toben erreichte man allerdings nichts, außer daß man Energie freiließ, die man vorteilhafter einsetzen konnte.
    Ohne sich um Cariganas fortgesetzte Tirade zu kümmern, ging Killashandra still zu einenv kleinen Terminal und verlangte einen Einblick in die Charta. Nachdem sie diese eine Weile studiert hatte, wandte sie sich ab. Es gab keine legale Möglichkeit, als Mitglied wieder aus der Heptitengilde aus-zuscheiden, es sei denn, man starb. Selbst bei physischer oder psychischer Krankheit hatte die Gilde die völlige Schutzauto-rität über jedes vereidigte und bestätigte Mitglied. Jetzt verstand sie auch die FSP-Beamten und ihre endlosen Ausführungen. Auf der anderen Seite war es ihr ja gesagt worden; nach der vollen Aufklärung hätte sie es sich immer noch anders überlegen können, wenn sie nicht so erpicht darauf gewesen wäre, es Maestro Valdi zu zeigen und Andurs zu beweisen, daß sie es als Kristallsängerin schaffen würde. Der Abschnitt über die Verantwortlichkeiten der Gilde gegenüber dem einzelnen Mitglied war klar. Killashandra konnte eindeutige Vorteile feststellen, einschließlich der, die sie nach Ballybran gelockt hatten. Wenn sie eine Kristallsängerin wurde ... Sie zog »Sänger« der phantasielosen Berufsbezeichnung »Schneider« der Gilde vor.
    »Na, noch immer so optimistisch, Killa?« fragte Rimbol. Er mußte schon eine ganze Weile hinter ihr gestanden haben.
    »Jedenfalls lieber so als wie das da.« Sie ruckte mit dem Kopf scharf in Cariganas Richtung. »Redet sich den Mund fusselig, wie man einen Vertrag brechen kann, der unwiderruflich ist, was man uns ausdrücklich vorher gesagt hat.«
    »Glauben Sie, sie rechnen damit, daß wir von Natur aus dick-köpfig sind?«
    »Offensichtlich haben sie Psychologen unter ihren Mitgliedern.« Killashandra lachte. »Man will immer das haben, was man nicht haben kann oder darf oder nicht bekommt. Das liegt in der Natur des Menschen.«
    »Ob wir auch nach der Symbiose noch Menschen sind?«
    überlegte Rimbol laut. Er legte den Kopf auf eine Seite, und seine Augen verengten sich zweifelnd.
    »Keine Ahnung. Jedenfalls möchte ich jemanden wie Borella nicht unbedingt als Freundin haben«, begann Killashandra.
    »Ich auch nicht.« Rimbols Lachen wirkte ansteckend.
    »Ich habe gehört, wie sie im Shuttle eine ziemlich menschliche und gemeine Bemerkung losließ.«
    »Über uns?«
    »Allgemein. Aber ich habe Carrik sehr gemocht. Er wußte, wie man Spaß haben konnte, selbst mit verrückten Dingen, und ...«
    Rimbol berührte sie am Arm, und der funkelnde Blick in seinen blauen Augen erinnerte sie an den Ausdruck bei Carrik, als sie sich zum erstenmal begegnet waren.
    »Vergleiche sind häßlich, aber .... versuch es doch mal mit mir.«
    Killashandra bedachte ihn mit einem längeren, nachdenklichen Blick. Seine fröhliche und gesellige Art bildeten ein bewußt eingesetztes Gegengewicht zu seiner ungewöhnlichen Hautfarbe.
    Der Ausdruck in seinem Gesicht, die Wärme in seinen Augen, das Lächeln und die Art, wie er sanft über ihren Arm strich, be-wirkten eine deutliche Veränderung in ihrer Einstellung ihm gegenüber.
    »Für Ungestörtheit zwischen Angehörigen gleichen Rangs wird garantiert.« Seine Stimme klang neckend, und sie verspürte nicht den Wunsch, seiner Versuchung zu widerstehen.
    Mit Cariganas schneidender Stimme im Ohr verschwanden sie den Korridor hinunter in ihr Zimmer, wo sie völlige Ungestörtheit genossen.
    Am nächsten Morgen teilte Tukolom die Klasse 895 ein, von der einige unübersehbar an den Folgen einer durchzechten Nacht litten.
    »Borton, Jezerey, ebenfalls Falanog, Sie schon qualifiziert sind für Gleiter und Shuttle. Für Ihre Pilotenscheine zur Flugkontrolle auf erster Ebene. Folgen dem grauen Streifen hinunter, zweimal nach rechts, zu Gildemitglied Danin. Alle anderen dieser Klasse mit mir kommen.«
    Tukolom setzte sich in Bewegung, ohne sich davon zu überzeugen, daß die Angesprochenen ihm folgten, aber mürrisch, oder auch einfach resigniert, gehorchte die Klasse. Shillawn schloß sich Killashandra und Rimbol an.
    »Ich habe

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