Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
von Treibstoffen und Energiequellen umgestellt werden.
    Der zweite Stand simulierte einen Luftschlitten, der keineswegs so schwerfällig war, wie es seinem Namen nach schien, sondern sehr wendig und schnell. Er war das offizielle Trans-portmittel der Kristallschneider und konnte Fracht und Passagiere zu jedem Punkt auf Baüybran befördern.
    Der dritte Simulator war ein Satellitenshuttle, bei dessen Anblick Rimbol vor Begeisterung große Augen bekam, aber Killashandra hoffte, daß man nicht von ihr verlangen würde, es zu fliegen.
    Killashandra hatte keine Probleme mit dem Gleiter, als sie nach langem Warten endlich an die Reihe kam. Der Schlitten war etwas komplizierter, aber sie hatte das Gefühl, daß sie ihre Sache ganz gut gemacht hatte, obwohl sie auf jeden Fall etwas mehr Übung haben wollte, bevor sie damit flog.
    »Weißt du, wer bei dem Gleitertest durchgefallen ist?« Rimbol gesellte sich zu ihr, als sie aus dem Luftschlitten stieg.
    »Shillawn?« Doch dann sah sie, daß der schlacksige Mann noch in der Reihe der Wartenden stand.
    »Nein. Carigana!«
    »Das gibt‘s doch nicht, daß jemand einen Gleiter nicht fliegen kann.«
    »Doch. Ein Gleiter braucht eine leichte Hand.« Rimbol lä-
    chelte boshaft. »Carigana ist an einen Raumanzug gewöhnt.
    Ist dir schon mal aufgefallen, daß sie sich immer mit dem ganzen Körper herumdreht, wenn sie einen ansieht? Das kommt, wenn man lange eine Raumausrüstung getragen hat. Deshalb sind auch ihre Bewegungen so ruckartig - übertrieben genau.
    Und so übertrieben reagiert sie auch. Wie wir alle nur zu gut wissen-. Hey, wir beeilen uns besser. Ausbilder Tukolom«
    — und Rimbol grinste angesichts des Titels, mit dem der Flugtechniker ihren Lehrer angeredet hatte — »sagt, daß wir zurück zum Ausbildungsraum zu seiner fesselnden Nachmit-tagslektion müssen.«
    Carigana hätte in einem Raumanzug mitten im Weltraum schweben können, so wenig achtete sie auf Tukoloms Erklä-
    rungen über das Behandeln und Verpacken von geschnittenen Kristallen. Er erklärte der Klasse 895, daß sie sich seine Erklä-
    rungen sehr genau merken sollten, da es eine ihrer ersten offiziellen Aufgaben für die Gilde sein würde, Kristalle für den Ex-port vorzubereiten. Während er hier redete - erinnerte er sie -, waren Kristallschneider draußen in den Ketten, um das milde Frühlingswetter und die günstigen Mondstellungen auszunutzen. Wenn die Schneider zurückkamen, würde Klasse 895 den Vorzug haben, ihre erste Erfahrung im Umgang mit Kristallen in ihrer unendlichen Vielfalt ... und ihrem unendlichen Wert zu haben.
    Die Ehrfurcht, mit der Tukolom dies sagte, zeigte Killashandra einen neuen und unvermuteten Aspekt an ihrem humorlosen Ausbilder. Beeinflußte der Kristall sogar diejenigen, die ihn nicht sangen? Wie lange mochte Tukolom schon Mitglied der Gilde sein? Nicht, daß es sie wirklich interessierte. Es war einfach so, daß die für ihn untypische Begeisterung, mit der er ausgerechnet von einem so langweiligen Thema wie das Verpak-ken von Kristallen sprach, ihr Interesse geweckt hatte.
    Sobald Tukolom die Klasse aus dem Unterricht entließ, murmelte sie zu Rimbol etwas davon, daß sie gleich zurück sei und verdrückte sich in Richtung ihres Zimmers. Dort zog sie die Konsole heraus, wählte das Flugbüro und bat um einen Gleiter zur persönlichen Entspannung. Auf dem Schirm erschien die Bestätigung, daß ihr ein Gleiter mit der Registriernummer VZD7780 für zwei Stunden zur Verfügung stände, der auf Über-landflug beschränkt war.
    Als sie aus ihrem Zimmer schlüpfte, sah sie zu ihrer Erleichterung, daß die Tür zu Rimbols Raum offenstand. Er war immer noch im Aufenthaltsraum, also unterdrückte sie das vage Gefühl der Unruhe, das in ihr aufsteigen wollte, weil sie sich ohne ihn davonstahl. Es war besser, wenn sie die Kristallketten das erstemal allein erlebte. Außerdem, wenn Rimbolund Shillawn nicht von allein darauf kamen, wie sie eine Flugerlaubnis bekommen konnten, dann verdienten sie auch keine.
    Der weitläufige Hangarkomplex wirkte unheimlich in seine Leere. Eine leichte Brise seufzte durch die freien Gestelle für die Luftschlitten der Sänger, als Killashandra zu der Gleitersektion eilte. Plötzlich heulte in die Stille der Motor eines Luftschlittens auf, und sie machte einen erschrockenen Satz; dann sah sie die Gruppe von Mechanikern auf der anderen Seite des Gebäudes, wo Lampen den Schlittenantrieb beleuchteten.
    Endlich entdeckte Killashandra das VZD-Gestell

Weitere Kostenlose Bücher