Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Erinnerungen genug.
    Als sie Anstalten machte, aufzustehen, schlossen sich seine Finger fest um ihren Arm und drückten sie auf ihren Platz. In diesem Augenblick platzte ein Beamter in das Restaurant, der sich suchend nach Carrik umsah. Seine Miene drückte Erleichterung und Freude aus, als er an ihren Tisch eilte. Das Lächeln, das Carrik Killashandra zuwarf, war eine reine Herausforderung, sich ihm hier vor einem Zeugen zu widersetzen, aber obwohl sie es gerne getan hät e, war ihr klar, daß sie jetzt unmöglich eine Szene machen konnte. Außerdem hatte sie noch keinen triftigen Grund, ihn des Eingriffs in ihre persönliche Freiheit zu beschuldigen. Carrik, der sich voll und ganz bewußt war, in welchem Dilemma sie sich befand, besaß die Frechheit, ihr zuzuprosten, als er den Wein probierte, wie es üblich war.
    »Ja, Sir, der ‚72er. Eine sehr gute Wahl. Sicher werden Sie ...«
    Das Servicefeld öffnete sich und enthüllte einen Teller mit leicht dampfenden Biskuits und eine Platte mit einem rötlichbrau-nen Gericht.
    »Ah ja, forellanische Biskuits und aldebranische Pastete.
    Serviert mit warmen Biskuits. Ich sehe, Ihre Köche verstehen ihr Handwerk«, bemerkte Carrik mit gespielter Überraschung.
    »Wir sind hier auf Fuerte vielleicht klein im Gegensatz zu anderen Raumhäfen, die Sie kennen«, begann der Beamte unterwürfig.
    »Ja, ja, danke.« Carrik winkte den Mann brüsk fort.
    Killashandra starrte ihm nach und fragte sich, warum er sich angesichts einer so unhöflichen Abfuhr nicht beleidigt gezeigt hatte.
    »Wie kommen Sie dazu, sich ein solches Benehmen zu erlauben?«
    Carrik lächelte. »Versuchen Sie mal den Wein, Killashandra.« Sein Lächeln schien anzudeuten, daß der Abend noch lang und ein Vorspiel zu einer intimeren Beziehung werden würde.
    »Wer sind Sie?« wollte sie wütend wissen.
    »Ich bin Carrik von der Heptitengilde«, wiederholte er geheimnisvol .
    »Und das gibt Ihnen das Recht, in meine persönliche Freiheit einzugreifen?«
    »Das gibt es, wenn Sie dieses Kristal heulen auch gehört haben.«
    »Und wie kommen Sie bitte zu diesem Schluß?«
    »Na, was sagen Sie zu dem Wein, Kil ashandra Ree? Ihre Kehle ist bestimmt trocken, und ich kann mir vorstellen, daß Sie Kopfschmerzen von den schmerzhaften Schwingungen haben, was Ihre schlechte Laune erklären würde.«
    Sie hat e tatsächlich Schmerzen im Nacken. Und er hat e auch recht mit seiner Vermutung über ihre trockene Kehle und ihre schlechte Laune. Er hat e al erdings seine Kritik abgeschwächt, indem er ihre Hand streichelte.
    »Ich muß mich für mein schlechtes Benehmen entschuldigen«, begann er mit einem charmanten Lächeln, ohne daß seine Miene echte Reue ausgedrückt hätte. »Diese Obertöne bei einem Shut-tleantrieb können wirklich entnervend sein. Sie bringen unsere schlechtesten Seiten ans Licht.«
    Sie nickte, während sie den Wein probierte. Es war eine ausgezeichnete Rebe, und Killashandra sah mit Entzücken und Freude auf. Er tätschelte ihren Arm und bedeutete ihr, auszu-trinken.
    »Wer sind Sie, Carrik von der Heptitengilde, daß Hafenbehörden auf Sie hören und Kontrolltürme aus Dankbarkeit exorbitante Delikatessen für Sie bestellen?«
    »Wissen Sie das wirklich nicht?«
    »Wenn ich es wüßte, würde ich nicht fragen!«
    »Wo haben Sie denn Ihr bisheriges Leben verbracht, daß Sie noch nie von der Heptitengilde gehört haben?«
    »Ich bin Musikstudentin auf Fuerte gewesen.« Sie spuckte die Worte regelrecht aus.
    »Sie haben nicht zufällig das absolute Gehör?« Die unerwartete und beiläufig vorgebrachte Frage überraschte sie auf dem besten Weg, wieder in schlechte Laune zu verfallen.
    »Doch, das habe ich, aber ich . .«
    »Was für ein unglaubliches Glück!« Sein nicht unat raktives Gesicht begann zu strahlen. »Ich muß dem Agenten, der mir das Ticket hierher verkauft hat, ein Trinkgeld geben! Es ist wirklich ein unglaubliches Glück, daß wir uns hier begegnet sind . .«
    »Glück? Wenn Sie wüßten, warum ich hier bin . .«
    »Es interessiert mich nicht, warum. Sie sind hier, und ich bin hier.« Er nahm ihre Hände und schien ihr Gesicht mit den Augen verschlingen zu wollen, wobei er mit einer so tiefen Freude lächelte, daß Killashandra unwillkürlich verlegen zu-rücklächelte.
    »Ja, mein Liebes, es ist wirklich Glück. Bestimmung. Schicksal.
    Karma. Lequoal. Fidalkoram. Wie immer Sie auch das Zusam-mentreffen unserer Lebenslinien bezeichnen wollen, ich sollte Fässer von diesem ausgezeichneten

Weitere Kostenlose Bücher