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Die Kristallwelt der Robina Crux

Die Kristallwelt der Robina Crux

Titel: Die Kristallwelt der Robina Crux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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nicht in Ordnung ist. Robina handelte schnell.
    In den Schlafraum zurückgekehrt, überprüfte sie ihre Verstärkeranlage. Dann fiel ihr ein, daß ein Richten der Energie möglicherweise von Vorteil sein könnte, und sie holte zu diesem Zweck die zwei Parabolantennen aus dem Wrack. Sie stellte sie so auf, daß sich im Schnittpunkt ihrer Kegel der Roboter befand. Kurz erwog Robina die Möglichkeit einer störenden Rückkopplung, vertraute dann aber der Isolierung des Helms.
    Sie setzte sich hinter ihrer Apparatur direkt auf den Boden mit dem Rücken zur Tür, nachdem sie vorher eine Schnur an die Zuleitung des Pseudosignals gebunden hatte.
    Nur einen Augenblick wurde sich Robina der Gefahr bewußt, die sie erneut heraufbeschwor. Was passiert, wenn er sich angegriffen fühlte? Na, zerstören will ihn niemand, das wird er merken.
    Gekränktsein und Wut hatten in Robina angehalten. Sie waren es, die sie tatsächlich ohne jede Furcht handeln ließen.
    Also! Noch zögerte sie, dann schaltete sie ihre Verstärkeranlage auf höchste Intensität. „Wenn du nicht mit deinem Feld kommen willst, komme ich mit meinem!“ sagte sie voller Ingrimm. Dann zog sie an der Schnur.
    Robina überzeugte sich, daß sie im richtigen Frequenzbereich lag, in dem Band, auf dem die Anderen ihr Signal sendeten und von dem sie annahm, daß es bei ihnen gebräuchlich sei. Bevor noch Bewegung in den Koloß kam, begann sie zu senden.
    Sie konzentrierte sich, als wäre ein Fangfeld, das eine ganze Anti-Erde umschließt, in die Schranken zu weisen, als hinge das Wohl der gesamten Menschheit davon ab. Sie hämmerte stets den gleichen Befehl durch ihr Gehirn, durch ihre Nervenstränge: „Du gehorchst mir! Ich bin dein Herr, du gehorchst mir…“ Ihre Lippen murmelten unhörbar den Befehl mit.
    In wenigen Augenblicken hatte Robina die Konzentration gefunden, als säße sie vor dem Pult im Institut, als blickte Willfart sie wohlwollend von der Seite an.
    Der Roboter hatte sich wie schon einmal erhoben, die Verbindungskabel gelöst und seinen Kopf dem Ausgang zugekehrt. Er glitt langsam zur Werkbank, geriet dabei aus dem Bereich des einen Parabolspiegels, griff ein Kabel und wandte sich der Tür zu. Beim Vorbeigleiten geriet er in den Kreuzungsbereich der Wellenbündel.
    Und jetzt stieg es in Robina siedendheiß hoch. Er zögerte! Sie fügte ihrem Befehl noch ein entschiedenes „Halt!“ hinzu.
    Er blieb stehen, aber nur einen Augenblick. Dann richtete Robina sich auf und – spürte das Gegenfeld. Sie wußte, wäre jetzt die Simulationskugel zu sehen, so würde diese um eine Vertikalfläche zu einem runden Kissen zusammengedrückt werden.
    Aber hier gab es keine Kugel, hier gab es nur einen Metallkoloß, der sich nun langsam vorschob.
    Mechanisch rückte Robina am Regler. Jetzt prasselten die Wellen ihrer Willensäußerung so heftig in den Raum, daß sie im freien Kosmos gewiß über ein Lichtjahr signalwirksam sein mochten.
    Die Maschine verhielt. Der Kopf fluoreszierte so heftig, wie es Robina noch nie gesehen hatte. Sie gönnte sich eine Atempause. Das Gegenfeld wurde nicht weiter aktiviert.
    Langsam schob Robina den Regler zurück, stets gewärtig, sofort wie
der auf Höchstleistung zu schalten.
Die Maschine verhielt noch immer.
    „Na“, rief Robina. Sie spürte, wie ihre Stimme bebte. „Wieder mal am Ende deiner Künste. Das hast du nicht erwartet, was, von einer, die sich willenlos betasten läßt!“ Es tat wohl, diesen trivialen, einseitigen Dialog zu führen, voller Triumph über ihren Teilerfolg.
    Gleichgültig, wie die Maschine sich entschied, sie war mit ihren Gedanken in sie gedrungen, der Roboter war verwundbar. Und irgendwie ließ sich diese Wunde immer wieder aufreißen. Und das wollte Robina erbarmungslos tun.
    Im Augenblick schien die Maschine geschockt. Eine Sekunde lang empfand Robina Mitleid. Der Birne kam ihr vor wie ein zu Unrecht verjagter Hund. Er hockte da, hielt wie unschlüssig das Kabel im linken Manipulator, nur die Fluoreszenz wallte nach wie vor in höchster Erregung.
    Plötzlich schrak Robina bis ins Innerste zusammen. Aus ihrem Helmlautsprecher drang eine Folge leicht quarrender Laute, abgehackt plötzlich und neu einsetzend.
    Wie ein Schlag traf Robina die Erkenntnis: Er spricht mit mir auf meiner Frequenz. Antwort auf meine Schimpferei…
    Robina war ratlos. Obwohl sie Freude empfand über einen unvermittelt aufgetauchten Gesprächspartner nach mehr als einem Jahr Schweigen.
    Die Geräusche verstummten, wurden

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