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Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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ist zwar „ein leichtes Blut“, wie du sagst, aber er ist sehr empfindsam, wie er gerade vorhin noch bewiesen hat. Und glaubst du wirklich, er hätte noch nicht bemerkt, was wir beide für einander empfinden? Jeder Blick, den wir wechseln, jede Geste hätte es ihm deutlich erzählen können. Wie willst du es also auf unserer langen Reise vor ihm verbergen?“
     
    Nador setzte sich auf den Bettrand und zog Sarja auf seine Knie. Er barg den Kopf an ihrer Brust, und sie strich ihm zärtlich über das Haar.
     
    „Ich weiß, es ist töricht“, sagte er, „aber ich habe immer Angst, jemand könnte dich wegen deine Liebe zu mir verspotten. Und ich weiß, wie weh Spott tun kann. Ich musste ihn mein Leben lang ertragen.“
     
    „Niemand wird dich je wieder verspotten, wenn du erst an meiner Seite auf dem Thron von Ellowin sitzt, falls uns das Schicksal eine glückliche Heimkehr ermöglicht“, flüsterte sei ihm ins Ohr. „Und alle Ellower werden ihren weisen Herrscher lieben, so wie ihre Königin ihn liebt.“
     
    Nador hob erschrocken den Kopf: „Was redest du da? Das kann nicht dein Ernst sein! Sei vernünftig, Sarja, und schlag dir das aus dem Kopf! Niemals kannst du mich heiraten und als deinen Gemahl auf den Thron von Ellowin erheben. Weißt du denn, wer ich bin und wie meine Herkunft ist? Nein, du weißt es nicht, aber ich werde es dir jetzt sagen. Bis jetzt war es nicht wichtig, aber da du mit solchen Gedanken spielst, musst du es erfahren. Ich bin ein Bastard, den der Vater nicht anerkannt und den die Mutter verstoßen hat, da ich nicht so war wie andere Kinder. Ich bin in einem Tempel aufgezogen worden. Zwar ist mein Vater einer der Edelsten deines Reiches gewesen, und ich bin das einzige Kind, das er je gehabt hat. Aber meine Mutter war nur eine Zofe am Hof meines Vaters. Vielleicht hätte er mich sogar anerkannt, wenn ich ein normales Kind gewesen wäre, aber als meine Mutter mich ihm zeigte, schrie er wütend: „Eine solche Missgeburt soll mein Sohn sein? Wer weiß, von welchem Pferdeknecht der stammt? Verschwinde mitsamt deinem Wechselbalg aus meinen Augen!“ Und er ließ meine Mutter aus dem Haus jagen. Sie hatte ihn sehr geliebt, und diese Behandlung brach ihr das Herz. Und da ich die Ursache gewesen war, wollte sie mich auch nicht mehr sehen. Sie übergab mich einer der Dienerinnen, die alles mit angehört hatte und die ihre Freundin war. Sie legte all ihren Schmuck, den mein Vater ihr geschenkt hatte, in die Hände der Freundin, und bat sie, mich den Priestern des Usoras zu übergeben. Sie sollte ihnen sagen, wessen Sohn ich sei, damit ich gut aufgezogen würde. Den Schmuck bestimmte sie als Bezahlung für meine Erziehung. Dann ging sie fort und wurde nie mehr gesehen. Die Dienerin brachte mich in den Tempel und erzählte den Priestern, was meine Mutter ihr aufgetragen hatte. Dann ließ sie mich bei ihnen zurück.
    So wurde ich im Tempel erzogen, und als die Priester merkten, dass ich nicht dumm war, unterrichteten sie mich in allem, was sie wussten. So lernte ich auch deinen Vater kennen, denn die Priester waren von seinem Großvater ebenfalls zu seinen Lehrern bestimmt worden, da sie weise und in vielen Künsten erfahren sind. Zwar war dein Vater älter als ich, aber wir wurden trotzdem bald Freunde, obwohl die Priester das nicht gern sahen. Sie hatten mir meine Herkunft verschwiegen und nannten mich stets nur den Bastard. Nur durch Zufall fand ich eines Tages den Eintrag über meine Aufnahme im Tempel und die Geschichte meiner Herkunft in einem ihrer Bücher.
    Aber ich bin nun mal ein Bastard, der Sohn einer armseligen, verjagten Diens tmagd! Nun wird dir wohl klar werden, wie töricht das war, was du eben gesagt hast. Solange unsere Reise dauert, werden wir zusammen sein, wenn du es möchtest. Und wenn wir scheitern, werden wir gemeinsam sterben. Aber der Stein hat mich nur zu deinem Reisegefährten bestimmt. Sollten wir unser Ziel erreichen, werde ich genauso wieder aus deinem Leben gehen, wie ich es betreten habe. Eine Zukunft kann es für uns beide nicht geben, denn ich bin dir nicht ebenbürtig. Schon das, was du mir jetzt schenkst, ist mehr, als ich vom Schicksal je erhoffen durfte. Sollte unsere Fahrt ein glückliches Ende nehmen, werden die edelsten Fürsten um dich freien, und du wirst einen Gemahl finden, der deiner würdig ist.“
     
    Schon bei seinen ersten Worten war Sarja entsetzt von seinem Schoß geglitten und kniete nun vor ihm auf dem Boden. Während er auf sie einredete,

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