Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
Vom Netzwerk:
müssen ihn trocken reiben, damit der sich nicht erkältet. Ástino, gib ihm ein bisschen Wasser, aber nur wenig, hörst du? Er darf jetzt nicht zu viel trinken. Das könnte ihm schaden.“
     
    Sarja und Nador rieben das Tier mit Gras trocken, während ihm Ástino in einer Schüssel Wasser gab. Das Pferd war fast zu schwach, den Kopf zu heben, und Ástino musste ihn stützen. Nador breitete eine Decke über ihn, dann ließen sie ihn ruhen.
     
    „Auch wir sollten noch etwas schlafen“, meinte Nador, „da keine unmittelbare Gefahr zu bestehen scheint. Wir können wegen Assol sowieso nicht so schnell weiter. Er muss sich erst erholen, und auch die anderen Pferde können noch etwas Ruhe gebrauchen.“
    „ Und wenn ich uns drei so ansehe“, grinste Ástino, „so finde ich, dass auch uns noch eine Mütze voll Schlaf zuträglich wäre. Besonders Prinzessin Sarja sieht aus wie eine Eule, die man bei Tag geweckt hat, und …“ erschrocken schlug er sich mit der Hand auf den Mund. „Verzeiht mir, Hoheit! Ich wollte wirklich nicht ...“
     
    „Schon gut, schon gut!“ lachte Sarja. „Du wirst schon Recht haben. So ähnlich fühle ich mich auch.“
     
    „Er hat Recht!“ sagte Nador mit todernster Miene. „So siehst du wirklich aus!“
     
    Doch dann konnte auch er sich nicht mehr ernst halten, denn das Gesicht Ástinos zeigte einen leicht verstörten Ausdruck. Er schien nicht zu wissen, wie er sich nun verhalten sollte.
     
    „He, Ástino, komm zu dir!“ Sarja gab ihm einen Stoß in die Seite. „Du hast kein todeswürdiges Verbrechen begangen, von wegen Majestätsbeleidigung oder so. Sieh mal, wir drei sind Gefährten und werden Freud und Leid vielleicht für lange Zeit teilen müssen. Jeder Muss für jeden einstehen. Daher solltest du weder mich „Hoheit“ noch Nador „Edler Herr“ nennen. Wir sind für dich Sarja und Nador, oder - wenn Fremde dabei sind - so bin ich Parin von Ellowa, falls ein Name genannt werden muss. Und vor allem: Wir sind Freunde!“
     
    Ástino sank vor Sarja aufs Knie. „Hoheit“, stammelte er, „dass Ihr mich Freund nennt, ist für mich der schönste Lohn, den ich nie zu erwerben hoffte! Von nun an schuldet Ihr mir nichts mehr, was Ihr auch von mir verlangen werdet. Die Belohnung habe ich bereits erhalten.“
     
    „Er lernt es wohl nie!“ lachte Nador, doch auch er hatte den fröhlichen jungen Mann bereits ins Herz geschlossen. „Lasst uns jetzt bloß schlafen, sonst ist die Sonne da, ehe wir die Augen zu haben.“
     
    Sie erhoben sich erst, als die Sonne bereits zwei handbreit über dem Horizont stand. Alle waren etwas ausgeruht, wenn auch noch ein wenig steif von dem Gewaltritt. Auch die Pferde standen bereits auf den Beinen und taten sich am Gras und an den Blättern einiger noch grüner Büsche  gütlich. Sogar Assol war munter und stand bei den anderen, die ihm ab und zu zärtlich an der Mähne knabberten.
    Ástino sammelte trockenes Holz für ein kleines Feuer. Nador nahm an, dass man die kleine Flamme durch die Büsche nicht weit sehen würde. Sie bereiteten sich ein reichhaltiges Frühstück, nachdem sie gestern kaum etwas gegessen hatten. Assol erhielt eine Extraration Hafer, und ein Teil ihres Gepäcks wurde hinter die Sättel auf die anderen Pferde geschnallt. Man wollte ihn noch ein wenig schonen.
    Nador hatte den Bogen um die Stadt schon recht groß bemessen, aber er stel lte nun fest, dass sie durch ihre Flucht noch weiter von der Straße abgekommen waren. Er schlug darum vor, dass man von nun an schnurgerade nach Osten reiten solle. Sie würden dann nach seiner Berechnung hinter der kleinen Stadt Maxa wieder auf die Handelsstraße stoßen. Er nahm an, dass ihre Verfolger vielleicht in Maxa auf sie warten würden, und wollte daher die Stadt nicht berühren.
     
     
     
    6. Ein Streit und eine gefährliche Falle 
     
     
    Am Mittag des dritten Tages stießen sie auf die Handelsstraße. In all der Zeit hatten sie von ihren Verfolgern nichts mehr bemerkt. Als sie etwa eine Stunde auf der Handelsstraße geritten waren, holten sie eine kleine Händler-Karawane ein. Es waren drei berittene Händler und jeder von ihnen führte drei beladene Maultiere am Zügel. Die Kaufleute, selbst bis an die Zähne bewaffnet, hatten zu ihrem Schutz noch zwei Söldner mitgenommen. Dies war nicht ungewöhnlich, da die Straßen von Calaria nicht selten von Räubern heimgesucht wurden, die auf der Handelsroute reiche Beute fanden.
     
    Als Nador die Leute sah, sagte er zu Sarja

Weitere Kostenlose Bücher