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Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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nicht einzusehen und bildet eine ideale Falle.“ Zum ersten Mal an diesem Tage wandte er sich direkt an Sarja: „Sag, spürst du irgendeine Gefahr, die da vorn auf uns lauern könnte?“
     
    Sarja hatte die Unruhe, die sie ergriffen hatte, darauf zurückgeführt, dass sie von Ástino auf ihre Sorgen mit Nador angesprochen worden war. Aber nun merkte sie, dass da noch etwas ganz anderes war. Ihr fuhr blitzartig durch den Kopf, wie Recht Ástino damit hatte, dass ihre Uneinigkeit gefährlich sei. „ Ja, ich spüre etwas!“ stieß hervor. „Der Feind lauert am Hohlweg.“
     
    „Verdammt!“ zischte Nador. „Dachte ich's mir nicht?“ Er trieb sein Pferd an und war in zwei Sekunden wieder bei Farsten. „Halt!“  schrie er. „Lasst anhalten!“
     
    Erschrocken ob Fasten die Hand, und die Leute hielten die Pferde an. „Was ist los?“ wollte er wissen. „Warum sollen wir anhalten?“ Auch die anderen waren herangekommen und wollten den Grund für den Aufenthalt wissen.
     
    „Seht Ihr dort den Hohlweg nicht?“ fragte Nador. „Wenn das keine perfekte Falle ist, habe ich noch nie eine gesehen. Wenn wir ahnungslos da durch reiten und jemand schließt die Falle, sind wir hoffnungslos verloren.“ Nador konnte den Leuten ja nicht erzählen, dass und warum er genau wusste, dass ihnen dort Gefahr drohte.
     
    „Ihr habt Recht“, sagte Farsten, „dieser Hohlweg ist wirklich bedenklich.“ Auch die Nabeer stimmten dem zu,  dass man den Weg nicht einfach passieren könne, ohne zu wissen, woran man wäre.
     
    „Doch was tun wir?“ fragte einer der Calarier verstört. „Wenn dort wirklich jemand steckt, so hat er eine Wache aufgestellt, die uns schon längst gesehen und wohl auch bemerkt hat, dass wir nicht gewillt sind, so einfach in die Falle zu laufen.“
     
    „Wir werden den Hügel, den der Weg durchschneidet, umgehen müssen“, sagte Nador, „denn die schwer beladenen Maultiere werden ihn nur mühsam erklimmen können. Außerdem wären wir bei einem Bergaufritt im Falle eines Angriffs in einer schlechten Lage, wenn uns der Feind von oben attackiert. Umreiten wir den Hügel jedoch, sind wir im freien Gelände und können etwaige Angreifer rechtzeitig sehen.“
     
    „Aber das wird viel Zeit in Anspruch nehmen“, warf der zweite Calarier ein, „und es wird bald dunkel.“
     
    „Wenn ihr das Risiko eingehen wollt, sowohl eure Waren als auch euer Leben für die Ersparnis von zwei oder drei Stunden zu verlieren, reitet getrost durch den Hohlweg“, erwiderte Nador. „Wir drei jedoch werden den Hügel umrunden und von einer anderen Seite ins Tal gelangen.“
     
    Da sowohl die beiden Nabeer als auch Farsten Nadors Plan zustimmten, blieb den beiden Calariern nichts anderes übrig, als sich anzuschließen, wenn sie nicht allein mit ihren Packtieren durch den Hohlweg reiten wollten. So fügten sie sich murrend.
    Nador wunderte sich. Ihre Diskussion hatte doch einige Zeit gedauert, und der Feind musste sie wirklich längst bemerkt haben. Doch auch als ihre Absicht, den Hohlweg zu umgehen, den Feinden nun offensichtlich sein musste, erfolgte kein Angriff. Doch dann wurde ihm klar, warum. Die Feinde hatten wohl nicht damit gerechnet, dass sich die drei Gefährten einer Reisegruppe anschließen würden, und waren nun in der Minderzahl. Sie konnten das auch nicht mehr durch die Überraschung wettmachen. Daher müssten sie mit erbittertem Widerstand rechnen, was gleichbedeutend mit dem Fehlschlagen ihres Plans war. Nador rechnete daher nicht mehr mit einem Angriff, ehe sie ihr Lager aufgeschlagen hatten. Doch dann würden Wachen aufgestellt werden,  was ebenfalls eine Überrumpelung unmöglich machen würde.
    Sie ritten nun am Fuß des Hügels entlang. Einer der Calarier,  der sich mit B edauern nochmals zu dem bequemen Weg umwandte, schrie plötzlich auf:
     
    „Seht! Da steckt tatsächlich jemand im Hohlweg! Soeben sah ich eine Gestalt in den Büschen dort am Eingang verschwinden.“
     
    Nun gab es auch für die anderen keinen Zweifel mehr, dass Nador sie vor einer großen Gefahr bewahrt hatte. In Zukunft war also damit zu rechnen, dass sich niemand seinen weiteren Plänen widersetzen würde. Er war von allen als Führer akzeptiert worden. Ein bitteres Lächeln zog über Nadors Lippen, als die Händler nicht mit Lob und Dank für seine Umsicht sparten.
     
    „Ich ernte, wo ich nicht gesät habe“ , dachte er. „Nicht ich war es, der die Gefahren geahnt hat.“ Und wiederum kam ihm nicht in den Sinn,

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