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Die Krone von Camelot

Die Krone von Camelot

Titel: Die Krone von Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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Vater, aber könntest du mir zuerst erklären.«, und zwei Stunden später erklärte er dann noch immer.
    Manchmal schämte ich mich, weil ich der Arbeit aus dem Weg ging, und ich schämte mich noch mehr dafür, meinen Vater auf diese Weise zu manipulieren, und dann entschloß ich mich, in der Zukunft braver zu sein, und arbeitete sehr hart an Dingen, die ich am meisten verabscheute. Aber immer rührte sich dann in mir wieder die Bewunderung oder das Erstaunen bei dem Gedanken an die Vergangenheit, und ich ging zurück zu den Büchern und suchte die Antwort für eine Frage, und ich blieb und beantwortete zwanzig Fragen, während die kleinen Sorgen des Tages in den Jahrhunderten versanken.
    Unsere Sippe war immer ziemlich beschäftigt. Der größte Teil unseres Landes war nur für Schafszucht zu gebrauchen, aber Weizen bekamen wir von abhängigen Sippen weiter im Süden, und Vieh und Pferde züchteten wir auf den Weiden in den Tälern. Die Ländereien, die mein Vetter Menw jetzt begehrte, waren gutes Land für Vieh. Aber wir brauchten diese Gebiete nicht, um reich zu werden. Unsere Familie war immer eine der wichtigsten Familien im Norden von Ebrauc gewesen. Im Süden und im Westen, selbst im Norden auf der anderen Seite der Grenze, in Rheged, wurden wir respektiert, geehrt und gefürchtet. Über den Osten sprachen wir nicht, als ich noch jung war, denn dort lag das sächsische Königreich Deira, aus dem jederzeit Banden von Kriegern auf Raubzug hervormarschieren konnten, um Gehöfte niederzubrennen und Vieh wegzutreiben. Ein östlicher abhängiger Nachbar erlitt solch ein Schicksal in einem schlechten Winter, und wir konnten nur sehr wenig tun, um den Überlebenden zu helfen. Manchmal wurden im Flüsterton Berichte weitergegeben, daß dieses oder jenes Gehöft genommen worden sei und welche Todesfälle, Vergewaltigungen und Brutalitäten die Opfer erlitten hätten. Manchmal tauchten Elendsgestalten auf und bettelten bei unserem Haus, halb verhungert und verzweifelt. Sie hatten Land und Lebensunterhalt an die Sachsen verloren. Es wurde schlimmer, als ich älter wurde. Solange Uther Pendragon Kaiser blieb, gab es noch eine Art Ordnung, aber als er starb, da fochten die Könige von Britannien darüber, wer ihm nachfolgen sollte, und sie waren zu beschäftigt mit ihrem Kampf, um sich viel darum zu kümmern, daß die Sachsen aus dem Land gehalten wurden.
    Dann, im Herbst meines einundzwanzigsten Jahres, ritt der neue Kaiser Artus mit seinen Männern vom Osten herein und ließ eine zerschlagene sächsische Armee hinter sich. Er bat meinen Vater um Gastfreundschaft und um einen Platz, wo er seine Verwundeten lassen konnte.
    Ich war beim Hören dieser Geschichte immer voll Ehrfurcht. Ich hatte Berichte von ihm gehört, solange ich mich erinnern konnte. Zuerst war er nur der Leiter des kaiserlichen Heerbannes unter dem alten Kaiser gewesen, aber dann, als der Bürgerkrieg ausbrach, war er der einzige gewesen, der weiterhin gegen die Sachsen kämpfte. Aber nachdem der Krieg sich mehrere Jahre lang hinzog und nachdem im Süden eine massive sächsische Invasion stattgefunden hatte, da forderte Artus den kaiserlichen Purpur für sich selbst und besiegte die anderen, die den Titel des Kaisers gewinnen wollten. Artus hatte kein verbrieftes Recht darauf. Er war zwar der Sohn des Kaisers Uther, aber er war ein Bastard von einer unbekannten bäuerlichen Mutter und ein Mann ohne Sippe, eine Waise, die aus Erbarmen in einem Kloster aufgezogen worden war. Zuerst war ganz Britannien empört darüber, daß er den Thron bestiegen hatte. Aber er war ein unvergleichlicher Heerführer. Er verteidigte nicht nur die Grenzen von Britannien gegen sächsische Invasionen, sondern er drang tatsächlich in die sächsischen Länder ein und brachte sächsische Könige dazu, ihm Tribut zu zahlen und sich dem Imperium zu unterwerfen. Viele der britischen Könige haßten ihn weiterhin wegen seiner niedrigen Geburt, und die Kirche nannte ihn einen Antichristen und Teufel, weil er die Kirche mit Steuern belegte, um seinen Krieg gegen die Sachsen zu bezahlen. Aber mein Vater sagte: »Mir macht es nichts aus, wenn er ein Teufel ist, solange er wie ein Engel Gottes regiert.« Und ich fing an, Artus auch zu unterstützen. Als er also eines grauen Morgens bei unserem Gehöft auftauchte und sein ganzer Heerbann hinter ihm zog, da sparte mein Vater nichts und niemanden, um ihn willkommen zu heißen.
    Ich wurde von einer meiner Tanten wachgerüttelt, man erzählte

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