Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krone von Camelot

Die Krone von Camelot

Titel: Die Krone von Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
Vom Netzwerk:
von Caw und des Urenkels von Uther Pendragon etwas nicht stimmt. Wenn wir ihn vor dem Gesetz von der königlichen Sippe von Britannien akzeptieren lassen, dann hätte er einen sehr starken Anspruch auf den Thron.
    Nicht viele Leute würde dagegen sprechen. Wußtest du - « er wandte sich zu mir um und stellte mir eine Frage, die offensichtlich mit dem, was er gerade gesagt hatte, nichts zu tun hatte, »daß der Kaiser Augustus ein Großneffe von Julius Caesar war? Es ist die gleiche Verwandschaft wie bei Gwyn und mir. Aber das sind alles Träume und wilde Spekulationen.« Er kam wieder zu mir zurück, zog mich hoch und preßte mich an sich. Ich lächelte, weil er froh war und hoffnungsvoller, als ich ihn seit langer, langer Zeit gesehen hatte. Ich spürte, wie sich in meinem Herzen die Hoffnung erhob, wie ein Krokus, der im Frühling die braune Erde beiseite schiebt.
    »Laß die Zukunft bis morgen warten«, sagte Artus und lächelte mich mit dem alten Lächeln des Entzückens an. »Und erzähl mir nichts mehr von diesem dummen Gedanken von anderen Frauen.«
    Gwyn wurde im März dieses Jahres vierzehn, und deshalb bekam er seine Waffen - die besten, die Gawain finden konnte. Er schwor Artus den dreifachen Eid der Gefolgschaft. Er zog in das Haus ein, das Gawain mit Cei teilte und wo noch reichlich Platz war. Cei, der früher einmal den Jungen mit ätzendem Spott bedacht hatte, sagte mir jetzt, er »käme gut mit ihm zurecht«, obwohl Gwyn am Anfang kühl geblieben war. Die Spannung, die Medraut in der >Familie< erzeugt hatte, war während des Winters weitgehend abgeebbt. Jeder wirkte ruhiger. Das Geflüster gegen Gawain war nicht mehr zu hören, sowohl wegen des Mangels an Beweisen als auch, weil es schwierig ist, jemanden zu hassen, der wirklich glücklich ist. Denn Gawain war unendlich glücklich - so sehr, daß man ihn nur mit seinem Pferd über das Übungsfeld reiten sehen mußte, damit man es wußte. Er hatte einen Sohn - das Kind seiner heißgeliebten Elidan. Er hatte ihre Verzeihung für die Schuld, die ihn so lange gequält hatte. Er lebte jetzt für mehr als nur für Schlachten und Reisen als Botschafter. Gwyn seinerseits, nachdem er es mit Schwierigkeiten fertiggebracht hatte, seinen Helden als seinen Vater zu akzeptieren, entwickelte einen gewaltigen Stolz auf seinen Vater. Und die beiden hatten in der Tat sehr viel gemeinsam. Der Liebe und der Bewunderung stand also nichts im Wege. Es stimmte zwar nicht, daß sie sich niemals trennten, aber sie waren mit Sicherheit oft zusammen. Sie machten mit ihren Pferden Übungsritte, Gawain auf seinem weißen Hengst und Gwyn auf der Fuchsstute, die ihm Gawain jetzt offiziell geschenkt hatte. »Ich hatte sowieso vor, sie dir zu geben«, stellte Gawain fest, während er seinem Sohn die Zügel reichte, »schon vor dem Brief.« Wenn sie dann über die Hügel ritten, dann redeten die beiden von Büchern und Schlachten, von fremden Ländern und alten oder neuen Liedern. Nachdem es Gwyn einmal gelernt hatte, bewies er, daß er die Kunstfertigkeit seines Vaters an der Harfe geerbt hatte, und er hatte schon >vor dem Brief< versucht, Irisch zu lernen. Aber er war nicht nur eifrig darauf bedacht, irische Lieder zu lernen, sondern er hoffte wie sein Vater, noch viele fremde Königreiche besuchen zu können. »Das nächstemal, wenn ich irgendwo hingeschickt werde, dann mußt du mit mir kommen«, sagte ihm Gawain. »Vielleicht geht es nach Gallien. Bedwyr ist den ganzen Winter dort gewesen, aber ich bezweifele, daß selbst jetzt alle Probleme dort gelöst sind.«
    Sie waren es nicht. Von Dezember bis April hörten wir nichts von Bedwyr, wegen des harten Winters und weil die Händler nicht gewillt waren, ihre Schiffe auf der rauhen See in Gefahr zu bringen. Im späten September hatten wir einen Brief von ihm empfangen, der in der ersten Woche dieses Monats nach seiner Ankunft in Macsens Burg geschrieben worden war, und ein weiterer kam Anfang Dezember, in dem er berichtete, daß ein paar von Macsens Ansprüchen geregelt worden wären. Aber es hätten sich bereits andere ergeben. Als der Frühling die See ruhiger machte, bekamen wir noch einen Brief. Der war kurz nach dem zweiten, den wir empfangen hatten, geschrieben worden. Aber den Winter über hatte er bei einem unserer Mittelsmänner in einem bretonischen Hafen gelegen und auf ein Schiff gewartet. Dieser Brief enthielt schlechte Nachrichten: Macsen wäre in allen Punkten, die besprochen würden, unbeweglich geblieben und hätte

Weitere Kostenlose Bücher