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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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drei ausgestreckten Fingern bedeutete, dass er sich nun schon für drei Jahre als Lehrling des Elfen würde verpflichten müssen. Das erste Jahr, das er mit Ariel für die Erweckung Elyras vereinbart hatte, das zweite, als der Elf ihm nach dem Angriff der Ratten das Leben gerettet hatte, und das dritte nun. Auch wenn dies eine recht lange Lehrzeit war, empfand Garret es nur als fair, denn ohne den Elfen hätte er nun überhaupt keine Lebensjahre mehr zur Verfügung.
    Also nickte er nur und setzte sich auf, während Ariel im Gegenzug schlaff in sich zusammensackte. Wären nicht Elyra und Tarlon zur Stelle gewesen, wäre er wohl zu Boden gegangen.
    Die beiden setzten den bewusstlosen Elfen behutsam in einen Stuhl, während aus der Menge die Sera Bardin hervortrat und Tarlon mit einem Blick bat, ihr Platz zu machen. Nun war sie es, die den Elfen in seinem Stuhl hielt, und fast schien es Tarlon, als hätte er Tränen in den Augen der Elfin gesehen.
    »Was … ist passiert?«, krächzte Garret indessen.
    »Du wurdest vergiftet«, erklärte ihm Vanessa mit zitternder Stimme. »Der Bolzen, der dich am Arm traf, war vergiftet.«
    Garret ergriff mit der einen Hand die ihre, mit der anderen die seines Vaters, dann sah er sich suchend um und fand schließlich den Blick des Bürgermeisters, der ebenfalls sichtlich Mühe hatte, die Fassung zu bewahren.
    »Ist er entkommen?«, fragte Garret ihn und musste sich räuspern.
    »Nein«, beruhigte ihn der Bürgermeister. »Wir haben alle beide erwischt.«
    »Gut«, antwortete Garret und streckte sich. »Kann man hier etwas zu essen bekommen?« Er rieb sich das Schienbein und sah Elyra fassungslos an. »Warum hast du mich denn …«
    »Weil wir dich lieben! Es reicht uns jetzt! Du jagst uns nicht noch einmal einen solchen Schrecken ein!«, rief Elyra empört.
    »He!«, protestierte Garret mit rauer Stimme. »Du tust ja fast so, als hätte ich mich mit Absicht …«
    »Schh!«, machte Vanessa beschwichtigend und legte ihm einen Finger auf die Lippen. Und als er sie verblüfft ansah, küsste sie ihn.
    »Dann wäre ja alles klar«, flüsterte eine Stimme neben Tarlon, der hinuntersah und Argor erblickte.
    »Ich weiß nicht, wie ich das finden soll«, meinte Tarlon dann.
    Der Zwerg hob eine Augenbraue. »Meinst du, das interessiert noch jemanden?«, fragte Argor, und Tarlon lachte leise.
    Vanessa war für ihren Sturkopf bekannt, und der Einzige, der in dieser Beziehung mit ihr mithalten konnte, schien gerade nichts gegen den Kuss einzuwenden zu haben.
     
    Meister Braun, der Wirt des Gasthauses, hatte veranlasst, dass Garret samt Anhang in einem der großen Nebenzimmer der Schankstube einquartiert wurde, sodass allmählich etwas Ruhe im Gasthaus einkehrte. Wenn man einmal vom Gesang des Priesters absah, der Erion auf Knien für Garrets Rettung dankte.
    Tarlon sah, wie Elyra den Priester stirnrunzelnd ansah, und auch er selbst wusste nicht so recht, was er von alldem halten sollte, denn in seinen Augen hatte Ariel den größten Anteil an Garrets Rettung gehabt. Aber wer konnte schon sagen, ob Erion nicht doch seine Finger im Spiel gehabt hatte?
    Ein Räuspern hinter ihm riss ihn aus seinen Gedanken. Er wandte sich um und erblickte Pulver, der ihn aufmerksam ansah und in dessen Augenwinkeln Tränen standen.
    »Behalte diesen Tag gut in deiner Erinnerung, mein Junge«, sagte der Alchemist leise und mit Ehrfurcht in der Stimme. »Es geschieht nicht oft, dass einem eine solche Gnade zuteilwird.«
    »Was meint Ihr, Meister Pulver?«, fragte Tarlon vorsichtig.
    »Es war das Gift der Fuchslanze. Ich kenne es gut. Es wirkt schnell und ist absolut tödlich. Eigentlich hätte Garret tot sein müssen, und wahrscheinlich war er es zu dem Zeitpunkt auch, als ihn der Bürgermeister die Treppe hochtrug.« Sie sahen zum Nebenraum hinüber, wo man durch die offene Tür hindurch Garret erkennen konnte, der gerade von seinem Vater umarmt wurde und sich dabei sichtlich unwohl fühlte. Seiner Miene nach zu urteilen, schien er am liebsten fliehen zu wollen, während aus Garens Augen Tränen flossen. Als Vanessa zur Tür kam, um sie zu schließen, begegnete Tarlons Blick dem ihren, und er nickte ihr langsam zu. Dann ließ sie die Tür ins Schloss fallen.
    »Es war ein götterverdammtes Wunder«, flüsterte Pulver und wischte sich die Augen trocken, bevor er Tarlon noch einmal zunickte und auf geradem Weg zur Theke hinüberschritt.
     
    »Bei den Göttern, Jungen und Mädchen sollten nicht in den Krieg ziehen«,

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