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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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armen Priester gegen das Schienbein getreten. Ich frage mich, wie es ihr Glauben an die Götter überstanden hätte, wenn Garret damals gestorben wäre.«
    »Der Priester hat es dann also doch noch geschafft?«, fragte Lamar, der wider Willen von dem Drama ergriffen war.
    »Möglicherweise.«
    Tarlon hatte sich einen vergnüglichen Nachmittag gegönnt. Er tanzte mit den Mädchen, schaffte es sogar, zweien von ihnen einen Kuss abzuringen, und eine, Marietta, hätte ihm womöglich noch mehr erlaubt. Es schien ihm im Nachhinein fast so, als habe sie ihn hinter die Scheune zerren wollen. Doch Tarlon hatte nicht die Absicht, sie in diesem oder im folgenden Jahr zu heiraten. Er mochte sie zwar, aber ihre Augen waren nicht graublau und die Ohren irgendwie zu … rund. So zog er sich mit einer Entschuldigung zurück und ging nach Hause, wo er sich im Garten unter einen Baum setzte, um über all das nachzudenken, was er in den letzten Tagen gesehen und gelernt hatte. Da er sich einen großen Humpen Apfelwein und einen Kanten Käse mitgenommen hatte, ließ er es sich gut gehen und fühlte sich bald im Einklang mit der Welt.
    Er war gerade zu dem Schluss gekommen, dass er lieber seinem Vater helfen wollte, statt in irgendeinen Krieg zu ziehen, als er Ariel in Richtung Gasthof rennen sah. Neugierig sprang er auf und rannte hinter ihm her.
    Schon bevor sie das Gasthaus erreicht hatten, war klar, dass dort etwas geschehen sein musste, denn von überallher strömten Menschen heran, von denen viele besorgte oder traurige Mienen trugen. Ariel rannte geradewegs in die Gaststube hinein, und Tarlon folgte ihm auf dem Fuß. Wie vom Blitz getroffen blieben sie stehen, als sie Garret bleich und kalt auf dem Tisch liegen sahen.
    Im nächsten Moment kam Elyra heran und griff Ariel bei der Hand, um ihn zu Garret zu ziehen.
    »Erions Diener hat das Gift aus seinem Körper entfernt«, teilte Elyra dem Elfen mit ernster Miene mit, als sie an den Tisch herangetreten waren. »Du brauchst ihn jetzt nur noch aufzuwecken!«
    »Ich weiß nicht, ob ich das vermag …«, stammelte Ariel. »Er ist schon nicht mehr bei uns …«
    »Dann hol ihn zurück!«, rief Elyra.
    Ariel seufzte tief und senkte den Kopf, dann richtete er sich auf und sah auf der anderen Seite des Tisches Garen und Hernul stehen, zusammen mit Jana, Tarlons Mutter, deren Augen feucht von Tränen waren. Ihrer aller Blicke waren flehend auf ihn gerichtet.
    Der Elf trat an Garret heran und legte seine rechte Hand auf dessen Stirn, die linke auf dessen Herz. Einmal holte er noch tief Luft, dann begann er zu singen. Am Anfang war es nur ein leises Summen, das sogar hier und da zu stocken schien, doch dann wurde Ariels Gesang immer fester und stärker, bis sein Bariton die große Halle erfüllte und Tränen in die Augen der Anwesenden trieb. Er besang die Herrlichkeit des Waldes und die Stärke der Natur, das Wachstum der Bäume und die Kraft des Lebens, das in jedem Halm und jedem Baum pulsierte. Und er bat um die Gnade seiner Herrin, ihm die Kraft zu gewähren, dieses schwindende Leben zu erhalten und es erneut erblühen zu lassen.
    Von irgendwoher kam eine leichte Brise auf und wehte durch den Raum. Sie brachte die Gerüche von Regen und feuchtem, frischem Gras mit sich, von Bäumen, Sträuchern und vom tiefen Unterholz des Waldes. Es war mit einem Mal, als wüchse der Wald selbst in diesem Raum und als läge Garret nicht aufgebahrt auf einem Tisch, sondern ruhend auf einem weißen Stein inmitten einer Lichtung, auf der Gras spross und Schmetterlinge seinen Körper umtanzten.
    Im Rhythmus seines Gesangs, der den Wald und die Sonne immer spürbarer in den Gasthof rief, begann Ariel seine linke Hand über Garrets bleiche Brust zu bewegen. Mal strich er mit ihr federleicht darüber hinweg, mal presste er sie mit aller Macht nieder, sodass Tarlon schon befürchtete, Garrets Knochen würden brechen. Was auch immer Ariel hier tat, es schien ihn sehr viel Kraft zu kosten. Doch als Tarlon schon glaubte, dass Ariel diesmal nicht imstande war, Garret zu helfen, bäumte sich dieser plötzlich auf und begann ausgiebig zu husten.
    Während die Umstehenden ungläubig auf den Wiedererweckten starrten, sank Ariel erschöpft zur Seite und stützte sich schwer atmend auf der Tischkante auf.
    Garret blinzelte. Er sah sich langsam um und wunderte sich über die besorgten und fassungslosen Mienen der Leute. Dann strich er sich über den Körper und blickte Ariel fragend an, der nur die Hand hob und ihm mit

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