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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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erfüllen«, meldete sich Tarlon zu Wort.
    »Das ist nicht ganz richtig«, bemerkte Astrak. »Der Bürgermeister und du, ihr habt ihn doch unten im Keller gestellt, nicht wahr?«
    »Götterverdammt!«, fluchte Garret und sprang auf. »Astrak, du hast recht! Der Händler war bereits in der Schatzkammer!« Und damit war Garret auch schon durch die Tür gestürmt und rannte in Richtung Keller. Auch die anderen sprangen auf und eilten ihm nach.
    Doch unten vor der Schatzkammer sah alles unverdächtig aus, nichts deutete auf ein gewaltsames Eindringen hin.
    »Alles ist hier so, wie es sein sollte«, stellte Astrak schließlich fest.
    »Das stimmt, mein Sohn«, erwiderte Pulver und kratzte sich am Kopf, während er sich im Keller umsah. »Hier ist alles unverändert. Dennoch behagt mir irgendetwas nicht!«
    »Die Tür ist zumindest geschlossen«, stellte Garret fest. »Aber ich denke, wir sollten trotzdem einmal nachschauen!« Er sah zu Hernul, der entschlossen nickte.
    »Öffnen wir also das Tor, nur um sicherzugehen!«, bestimmte dieser dann.
    Zuvor mussten jedoch die beiden Schwerter geholt werden, die das Metalltor hinter dem Stein zu öffnen vermochten, denn nach dem Zwischenfall mit dem Händler hatte der Bürgermeister darauf bestanden, die Kammer wieder ordentlich zu verschließen.
    Ralik machte sich auf den Weg und kam schon nach kurzer Zeit mit den Schwertern zurück. Nicht zum ersten Mal fiel Garret auf, wie schnell sich Zwerge bewegen konnten, wenn es ihnen darauf ankam.
    »Wo ist eigentlich Anselm?«, fragte Hernul nach dem Bürgermeister, als er eines der Schwerter vorsichtig in den dafür vorgesehenen Schlitz steckte.
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete Ralik. »Angeblich sucht er seinen Sohn. Seine Frau gab mir das Schwert.«
    Als das Stahltor rumpelnd zur Seite glitt, wurde deutlich, dass hier unten etwas geschehen war. Vor der hinteren Wand des Raumes lagen in verrenkten Posen gut ein Dutzend getöteter Soldaten, deren Waffenröcke sich jedoch von denen der Truppen Beliors unterschieden. Die Wand selbst wies eine Stelle in Form einer Tür auf, an der das Gestein zu Glas geschmolzen war. Darin steckte ein weiterer der fremden Krieger, von dessen Körper nur Kopf, Schultern und ein Arm aus der Gesteinsmasse herausragten. Große Hitze musste hier gewirkt haben, denn ein Teil der Goldbarren nahe der Wand war geschmolzen. In einer anderen Ecke des Raumes fanden sie verbrannte altertümliche Rüstungsteile und gesplitterte, von der Zeit gebräunte Knochen und ringsherum die Überreste gefallener Feinde. Ein wenig abseits lag ein Paar rissiger alter Lederhandschuhe, von der Art, wie Damen sie in längst vergangenen Zeiten getragen haben, und daneben ein Siegelring.
    »Dies gehörte der Sera Meliande«, sagte Garret und hob Handschuhe und Ring auf. »Es sieht so aus, als hätte sie ihren Eid erfüllt«, fügte er mit belegter Stimme hinzu, als er den schweren Siegelring in seiner Hand wiegte.
    »Ja, das hat sie wohl«, pflichtete ihm Ralik bei und sah sich prüfend um. Mit gerunzelter Stirn musterte er die Spuren des Kampfes. »Was auch immer die Eindringlinge erwartet haben, sie trafen auf mehr Widerstand, als ihnen lieb sein konnte.«
    Pulver zählte leise die Gefallenen. »Vierzehn Kämpfer«, sagte er dann beeindruckt. »Die Sera Meliande setzte sich gegen vierzehn Gegner durch, und zudem gelang es ihr, dieses magische Portal wieder zu versiegeln!«
    »Portal?«, fragte Ralik, und Pulver nickte, während er mit der Hand auf die zu Glas geschmolzene Stelle an der Wand hinter ihnen zeigte.
    Dort waren die Reste eines auf den Stein aufgesetzten Metallrahmens zu erkennen, der viele kleine Gelenke aufwies, die offensichtlich dazu gedient hatten, ihn so weit zusammenzufalten, dass man ihn bequem unter einer Kutte verstecken konnte.
    »Das Portal ist jedenfalls neu, es befand sich vorher nicht hier.« Er sah die anderen an. »Wir hätten den Keller nach der Festnahme des Händlers sofort durchsuchen sollen!«
    »Wir waren damit beschäftigt, für Garret zu beten«, antwortete Pulver und berührte den eingeschmolzenen Rahmen mit einer Fingerspitze, ohne dass etwas geschah. Offenbar hatte er durch die Hitzeeinwirkung seine Funktion verloren.
    »Das war es, was der Händler hier deponieren sollte. Dieser Rahmen bildet zusammen mit seinem Gegenstück, das sich an einem anderen Ort befindet, eine magische Tür, die beide Orte miteinander verbindet. Durch sie gelangten die Soldaten zu uns, um den Schatz zu stehlen oder

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