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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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wohin sie führt!«
    »Wir werden fünf von uns aussuchen, die das Studium der Magie wieder aufnehmen sollen. Es müssen ruhige, besonnene Leute sein, die zudem einen Eid schwören müssen, dass sie die Magie nur zur Verteidigung einsetzen werden. Damit wollen wir sicherstellen, dass sich niemals wiederholt, was im alten Reich geschah«, versuchte Pulver den jungen Zwerg zu beruhigen.
    Argor sah seinen Vater fassungslos an. »Wie kannst du das zulassen?«, rief er empört. »Wir haben doch genau an diesem Ort hier vorgeführt bekommen, wie viel Unheil Magie anrichten kann!«
    Ralik erwiderte den hitzigen Blick seines Sohnes ruhig und gelassen. »Genau aus diesem Grund brauchen wir das Wissen. Denn nur Magie schützt vor Magie, auch das haben wir hier schmerzlich erfahren müssen.«
    Argor murmelte etwas Unverständliches und senkte den Blick. Wenn sogar sein Vater dafür war, dann musste es wohl einen guten Grund für den Einsatz der Magie geben. Doch gefallen brauchte es ihm deshalb noch lange nicht.
    »Ihr werdet also morgen in der Früh aufbrechen«, teilte Pulver den Freunden mit. »Aber vorher müssen wir noch ein Rätsel lösen, das selbst die Sera Bardin ratlos machte. Vielleicht fällt euch ja etwas dazu ein. Wir haben die Kiste des Händlers zerlegt und fanden dabei ein Geheimfach mit einem Blatt Pergament darin. Doch es steht nichts darauf geschrieben.«
    »Vermutlich eine unsichtbare Schrift«, erklärte Astrak altklug. »Hast du das Pergament schon erwärmt, Vater?«
    Pulver warf seinem Sohn einen vernichtenden Blick zu. »Als ob ich daran nicht als Erstes gedacht hätte! Nein, das kann es nicht sein. Die Sera Bardin meinte, es wäre etwas Magisches, doch sie verstand es nicht. Vielleicht werdet ihr daraus schlau.«
    Er zog das Pergament aus seiner Tasche und schob es über den Tisch zu den Freunden hinüber.
    Zunächst konnten auch sie nichts damit anfangen, doch dann fiel Tarlons Blick auf die Falten in dem Pergament.
    »So faltet man keinen Brief«, murmelte er und fing an, das Blatt entlang der Falze zusammenzulegen.
    »Hm«, machte er dann und musterte das Ergebnis vor sich auf dem Tisch. Das Blatt hatte nun annähernd die Form einer Lanzenspitze. »Was mag das für einen Sinn haben?« Er knickte die letzte noch verbliebene Ecke um, und plötzlich schimmerte goldene Schrift auf der Lanzenspitze aus Pergament. »Raffiniert«, äußerte Tarlon beeindruckt.
    »Das bringt uns aber nicht weiter«, bemerkte Pulver frustriert. »Oder kann jemand von euch die Schrift lesen?«
    »Ich kann sie lesen. Es ist die Sprache der alten Magie«, rief Elyra und ergriff das gefaltete Pergament mit den Fingerspitzen, um es zu sich herumzudrehen. »Wir sind in der Akademie darauf gestoßen. Soll ich vorlesen?«
    »Ich bitte darum«, erwiderte Pulver, wobei er Elyra mit gefurchter Stirn ansah. Auch Raliks Blick lag prüfend auf der Halbelfin, die jedoch nichts zu bemerken schien und begann, den Text etwas stockend vorzulesen:
     
    »Marban, er sei daran erinnert, dass sein Leben uns gehört. Er wird sich ins Vergessene Tal zu einem Dorf namens Lytara begeben und sich dort Zugang zu der Schatzkammer verschaffen, welche sich hinter einem Stein befindet, der das Wappen von Alt Lytar trägt. Dort wird er den beigefügten Gegenstand deponieren. Als Dank erhält er eine Entlohnung und die Versicherung, dass ihm das Leben nicht genommen werde und ihm seine Privilegien gewährt bleiben sollen. In eigener Hand, Belior.«
    »Wie kann man nur so geschwollen schreiben!«, wunderte sich Astrak, als sie geendet hatte, und schüttelte verständnislos den Kopf. »Das geht doch auch einfacher!«
    Doch Garret hatte schon weiter gedacht. Sein Blick suchte Pulvers Augen. »Welcher beigefügte Gegenstand?«, fragte er. »Wurde noch etwas anderes bei ihm gefunden?«
    »Nur die Flasche«, antwortete der Alchemist, die Stirn noch immer in Falten. »Und darin befindet sich lediglich eine starke Säure. Die kann Belior nicht gemeint haben.«
    »Also muss es noch etwas anderes geben«, überlegte Garret. Vielleicht war es das lederne Tuch? Aber das schien ihm unwahrscheinlich. Er hatte es sorgfältig untersucht, und auch wenn die magische Kammer, die es entfaltete, wundersam war, konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen, welchen Nutzen es haben sollte, das Tuch in der Schatzkammer zu deponieren. »Nur was könnte das sein?«, fragte er schließlich.
    »Egal, was es war, der Händler dürfte kaum Zeit gehabt haben, seinen Auftrag zu

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