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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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sich. »Von welchem alten Buch redest du?«, fragte er dann.
    »Von dem, das ich zuerst nicht lesen konnte«, erklärte Elyra. »Hier ist es.« Sie nahm es aus ihrem Beutel und hielt es hoch. Die Ältesten sahen einander an.
    »Da hätten wir besser aufpassen sollen. Aber niemand vermochte bislang die Schrift zu lesen. Wie kommt es, dass du es kannst?«
    »Es ist die Schrift der Magie«, sagte Garret hastig. »Elyra hat ein Talent dafür.«
    Die Halbelfin warf ihm einen strengen Blick zu. Es passte ihr nicht zu lügen, dennoch schwieg sie.
    Auch Garen sah seinen Sohn scharf an, entschied sich dann aber ebenfalls, nicht weiter nachzufragen.
     
    »Dieser Garret ist mir etwas suspekt«, sagte Lamar. »Vielleicht hatte Argor recht, und der Junge strebte tatsächlich nach magischer Macht.«
    »Das mag sein«, erwiderte der alte Mann. »Aber hier lag der Fall etwas anders. Die Freunde hätten nämlich erklären müssen, wie es hatte sein können, dass sie in einem einzigen Tag derart viel von den Hütern lernten. Da sie das aber selbst nicht verstanden, waren sie stillschweigend übereingekommen, niemandem etwas davon zu erzählen.« Der alte Mann sah Lamar an. »Außerdem dürft Ihr nicht vergessen, dass Magie im Dorf verpönt war. Sie hatte schließlich einst zum Untergang der alten Stadt geführt. Hätten sie von ihren Kenntnissen berichtet, wäre man den Freunden fortan mit Misstrauen begegnet. Genauso wie den Hütern, die auf viele unheimlich wirkten und daher gemieden wurden.«
    »Eine Einstellung, die ich nur allzu gut nachvollziehen kann«, antwortete Lamar und erschauderte. »Aber erzählt weiter …«
     
    »Es gibt noch andere Bücher, in denen der Turm erwähnt wird. Allerdings darf man sie erst lesen, wenn man in den Rat der Ältesten gerufen wird«, fuhr Garen fort.
    »Warum?«, wollte Elyra wissen.
    »Weil es Berichte aus der alten Zeit sind«, erklärte Garen mit einem sanften Lächeln. »Wisst ihr eigentlich, was eine der wichtigsten Bedingungen dafür ist, dass man in den Rat der Ältesten berufen wird?«
    Die Freunde sahen einander fragend an. Erst jetzt fiel Tarlon auf, dass die Ältesten eben nicht die ältesten Bewohner des Dorfes waren, wenn man von Ralik einmal absah, der zwar etliche Jahrhunderte auf dem Buckel hatte, für einen Zwerg aber noch einigermaßen jung war.
    »Sie müssen den Beweis erbracht haben, dass sie ruhig und stetig sind und keine Abenteuer mehr suchen«, klärte Garen sie auf.
    »Und was macht dann Pulver im Rat?«, entfuhr es Garret, und alle am Tisch prusteten los.
    Am schlimmsten traf es Pulver selbst, der gerade seinen Becher angesetzt hatte und es nur knapp schaffte, den Kopf abzuwenden, bevor er das Bier über den gesamten Tisch versprühte. Als er wieder atmen konnte, standen ihm Tränen in den Augen.
    Es war das erste Mal seit den jüngsten Geschehnissen, dass man wieder ein Lachen in der Schankstube vernahm, und so sahen die anderen Gäste zu dem großen Tisch hinüber, wobei sich einige sogar zu einem Lächeln hinreißen ließen.
    »Pulver ist ein Sonderfall«, schmunzelte Ralik schließlich, um dann jedoch ohne Umschweife wieder zum Thema zu kommen. »Das Wissen in diesen Büchern ist gefährlich. Wie gefährlich, das haben wir am Beispiel des Falken aus dem Depot gesehen.«
    »In Ordnung«, sagte Tarlon langsam. »Was hat es also mit diesem Magier auf sich?«
    »Er hieß Baumast, wenn ich mich recht erinnere«, erklärte Pulver. »Und er war so genial wie verrückt, zudem streitsüchtig und stur. Er brach schon lange vor dem Kataklysmus mit der Stadt, verfasste Schmähbriefe gegen den König, prangerte Bestechung und den Verfall der Sitten an. Und er schuf die schönsten Gebäude und Gerätschaften, die man sich denken kann.«
    »Unter anderem auch die Animatons«, fügte Garen hinzu. »Elyra hatte sie gerade schon erwähnt.«
    »Ich dachte, von denen sollten wir uns fernhalten?«, wandte Garret ein, wobei ihm siedend heiß einfiel, dass er mit Marten diesbezüglich noch ein Hühnchen zu rupfen hatte. Aber als er sich umsah, konnte er weder den Bürgermeister noch dessen Sohn erblicken.
    »Richtig«, bekräftigte Ralik. »Aber er baute auch noch viele andere Dinge. Und es heißt, er habe sein gesamtes Wissen niedergeschrieben und in seiner Bibliothek aufbewahrt. Eure Aufgabe ist es also, seinen Turm zu finden und nachzusehen, ob es dort etwas gibt, das für uns von Nutzen sein könnte!«
    »Warum?«, protestierte Argor. »Es ist Magie, und wir alle wissen doch,

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