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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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aber einer der Soldaten am Turm war die Tochter des Söldnerführers.«
    Elyra sah zu ihm hoch. »Ich glaube«, sagte sie dann leise, »es ist noch schlimmer, seine Tochter zu verlieren, als die eigene Mutter.«
    »Das glaube ich auch«, stimmte ihr Astrak zu. Dann schüttelte er sich wie ein nasser Hund, holte tief Luft und sah Garret skeptisch an. »Du hast also tatsächlich vor, die Söldner abzuwerben?«
    »Genau das scheint seine Absicht zu sein«, antwortete Tarlon und rieb sich nachdenklich die Nase. »Ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung habe, ob das funktionieren kann«, sagte er schließlich.
    Astrak lachte. »Na, selbstverständlich wird das funktionieren. Wie auch nicht? Da kommen ein paar Jugendliche aus dem Wald gesprungen und bieten gestandenen Söldnern jede Menge Gold, damit sie ihren Auftraggeber wechseln und bei ihnen anheuern. Sie müssen uns dann nur noch glauben, dass wir das Gold auch wirklich haben!«
    »Warum sollten sie uns nicht glauben?«, sagte Elyra. »Wir sagen die Wahrheit.«
    Astrak sah die Halbelfin überrascht an. »Das wird uns wenig helfen, denn woher sollen sie das wissen?«
    Elyra blickte den Sohn des Alchemisten aus ihren unergründlichen Augen an. »Die Wahrheit ist immer erkennbar, Astrak, auch wenn wir sie manchmal nicht wahrhaben wollen.«
    Tarlon räusperte sich. Er sah den Zwerg an. »Was meinst du, besteht wirklich die Chance, dass wir sie überzeugen können?«
    Argor schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube auch nicht, dass das geht, Garret.« Er seufzte. »Es ist eine schöne Idee. Sie scheitert nur daran, dass wir kein Gold haben.«
    »Wir haben doch jede Menge davon im Gasthof«, widersprach Garret pikiert. Er setzte sich auf den Stamm eines umgefallenen Baumes und zog mit einem Seufzer der Erleichterung seinen rechten Stiefel aus. Dann betrachtete er nachdenklich das Loch in seinem Strumpf und griff schließlich mit seiner rechten Hand in den Stiefel, um etwas daraus hervorzuholen.
    »Abgesehen davon«, sagte Garret, nachdem er den Stiefel wieder angezogen hatte, »haben wir auch Gold dabei.« Er hielt eine goldene Doppelkrone hoch. »Hier.«
    »Wo hast du die denn her?«, fragte Astrak überrascht.
    »Die haben wir vor ein paar Tagen in der Akademie gefunden. War so ziemlich das Einzige dort, das sich mitzunehmen lohnte.« Garret warf die Münze hoch und fing sie wieder auf. »Unten im Gasthof gibt’s noch mehr davon.«
    Er sah zu Tarlon hoch. »Ich glaube wirklich, unsere Söldner sind reif für ein Gegenangebot.«
    »Aber wie überbringen wir das Angebot? Und wie viel bieten wir ihnen?«, fragte Tarlon. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was eine Söldnerkompanie kostet.«
    Vanessa sah auf. »Wir bieten ihnen einfach das Doppelte von dem, was sie vorher bekommen sollten.«
    Argor räusperte sich. »Denkt daran, dass sie einen Ruf zu verlieren haben. So leichtfertig werden sie den nicht aufs Spiel setzen.«
    »Wenn dein Ochse ein schweres Gespann ziehen soll, musst du dafür sorgen, dass er’s ziehen will«, sagte Astrak bedeutsam.
    Die anderen sahen ihn fragend an.
    »Und mein Vater sagt immer, dass man einen Stollen gut verschalen muss, wenn man nicht darin begraben werden will«, brummte dann Argor. »Aber was hat das hiermit zu tun?«
    »Astrak meinte damit, dass wir ihnen einen besonderen Anreiz bieten müssen«, half ihm Vanessa auf die Sprünge.
    »Und welcher könnte das sein?«, fragte der Zwerg zurück.
    »Wir machen ihnen das gleiche Angebot wie der Wache des Händlers. Es schien sie ja überzeugt zu haben.«
    »Aber letzten Endes war alles nur eine Finte, und ich werde bestimmt nicht vergessen, was danach geschah!«, entgegnete Tarlon leise.
    »Ich auch nicht«, sagte Garret und schloss für einen Moment die Augen. »Doch ich glaube nicht, dass die Wache wusste, was der Händler vorhatte«, fügte er hinzu. »Vielleicht sind die Söldner genauso ahnungslos.« Er sah die anderen der Reihe nach an. »Aber es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.«
    »Also gut«, sagte Tarlon. »Prinzipiell bin ich einverstanden. Aber wie überbringen wir die Nachricht?«
    »Ich habe da so eine Idee«, grinste Garret.
    »Hoffentlich ist es eine gute«, sagte Elyra, »denn ich höre Pferde näher kommen. Vielleicht ein halbes Dutzend. Ich denke, sie reiten zur Lichtung.«
     
    Garret wartete, bis die Söldner den Rand der Lichtung beinahe erreicht hatten. Er und Elyra kauerten auf einer Astgabel in einem der hohen Bäume nahe dem alten Weg. Tarlons

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