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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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Turm gestoßen sind.«
    »Ihr setzt voraus, dass es das Lager wirklich gibt«, warf Elyra ein. »Aber vielleicht stimmt das ja gar nicht, und die getöteten Soldaten waren auf eigene Faust unterwegs.«
    Argor schüttelte den Kopf. »Ich wette meinen Hammer, dass es das Lager gibt!«
    »Das sollte sich ja herausfinden lassen«, meinte Garret und musterte die Umgebung.
    Es dauerte nicht lange, bis Garret die Spuren der Soldaten ausgemacht hatte, und es fiel ihnen auch nicht besonders schwer, diesen zu folgen. Sie führten tiefer in den Wald hinein, was keinem der Freunde behagte, aber es führte kein Weg daran vorbei. Sie mussten wissen, wo sich der Feind befand. Und dass es sich bei den Soldaten um den Feind handelte, stand außer Frage, denn wie Garret bemerkt hatte, trugen sie die gleiche Rüstung wie die Toten, die sie im Keller des Gasthofes gefunden hatten.
    Es war Elyra, die etwas später feststellte, dass sich das Erscheinungsbild des Waldes langsam veränderte und die Verderbnis abzunehmen schien, je tiefer sie in ihn eindrangen. Schließlich kam er ihnen wieder völlig normal vor, wie ein dichter alter Wald, der seit Jahrhunderten von Menschenhand unberührt geblieben war.
    »Das heißt, dass der verdorbene Wald an dieser Stelle nur gut sechs Wegstunden breit ist«, bemerkte Tarlon und ließ seine Hand liebevoll über den gradwüchsigen Stamm eines nahen Baumes gleiten. Er fühlte sich gesund und kräftig an, und seine Rinde war nicht mit einer öligen Schicht bedeckt wie die der verdorbenen Bäume.
    »Immer noch breit genug«, meinte Argor und schüttelte sich demonstrativ. »Ich will gar nicht daran denken, dass wir noch einmal durch ihn hindurchmüssen.«
    »Aber er ist auch nicht so breit, wie wir dachten«, warf Garret ein. »Die Ältesten schienen der Meinung zu sein, dass die Verderbnis den gesamten Wald erfasst hat.«
    »Ich bin froh, dass sie diesmal falsch gelegen haben«, grinste Astrak. »Mein Vater hat ohnehin viel zu häufig recht!«
    »Eines weiß ich auf jeden Fall: Wenn jemand von euch auf die bescheuerte Idee kommt, des Nachts durch ihn hindurchreiten zu wollen, dann ohne mich«, stellte Vanessa klar.
    »So verrückt bin noch nicht einmal ich«, grinste Astrak und löste damit leises Gelächter bei den Freunden aus, die ihre Stimmen dämpften, weil sie nicht wussten, wie weit der Feind noch entfernt war. Doch fast im gleichen Moment erklangen in der Ferne Axthiebe und gaben ihnen einen Anhaltspunkt.
    Sie sahen einander an, dann glitt Garret wortlos von seinem Pferd herunter, reichte Vanessa die Zügel und schlug sich ins dichte Unterholz.
    »Warum immer er?«, fragte Vanessa.
    »Weil er es am besten beherrscht«, schmunzelte Astrak. »Niemand kann es mit Garret aufnehmen, wenn es darum geht, nicht gefunden zu werden.«
    Während Garret der Ursache des Lärms auf den Grund ging, blieben die anderen nicht untätig. Sie nutzten die Gelegenheit, die Pferde zu versorgen und sich selbst ein wenig auszuruhen, allerdings etwas abseits der Spur, der sie gefolgt waren. Sie fanden einen geschützten Platz inmitten des dichten Unterholzes, der groß genug war, um auch die Pferde verstecken zu können.
    Die ganze Zeit über konnten sie die Axthiebe hören. Tarlon vermutete, dass es gut ein Dutzend Männer waren, die in größeren Mengen Holz schlugen. Nur zu welchem Zweck?
    Damit sie nicht selbst vom Gegner überrascht wurden, war Vanessa auf einen Baum geklettert, um Ausschau zu halten. Dennoch erschreckte auch sie sich, als Garret unvermittelt aus dem dichten Unterholz hervortrat.
    »Was hast du herausfinden können?«, fragte Tarlon, nachdem er sich wieder gefasst hatte. Sein Freund war viel länger fortgeblieben als erwartet, sodass auch er inzwischen unruhig geworden war.
    »Argor kann seinen Hammer behalten«, antwortete Garret und strich sich einen Käfer von der Schulter. »Es gibt noch mehr als genug von unseren Feinden!«

 
19
     
    Die Söldner
     
    Argor hob seinen Hammer und sah von der Waffe zu Garret. »In diesem Fall bin ich mir nicht sicher, ob ich nicht doch lieber meinen Hammer verloren hätte. Wie viele sind es?«
    »Gut acht Dutzend. Etwas über zwölfhundert Schritt in diese Richtung«, er wies mit der Hand hinter sich, »haben sie ein kleines Lager errichtet. Ich habe etwa fünfzig Zelte gezählt, zwei Mann pro Zelt … sauber und ordentlich aufgestellt.« Garret fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und kämmte Laubreste heraus. »Das Holz fällen sie, um Palisaden und einen

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