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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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zufrieden und trat einen Schritt zurück. »Jetzt sind es neun«, stellte er zufrieden fest.
    »Wie kann man nur so kaltblütig töten?«, rief darauf Rabea fassungslos.
    »Wenn man sich des Beistands der Götter gewiss ist, sollte man sich darüber keine Gedanken machen«, antwortete Garret mit harter Stimme. »Keines dieser Biester hätte sein sollen. Sie sind verdorben und verhöhnen durch ihre Existenz die Götter und deren Schöpfung. Was ich tat, war kein Morden, und falls menschliche Seelen in diesen entstellten Körpern gefangen waren, dann war dies eine Befreiung für sie!« Er sah sie an. »Oder seid Ihr anderer Meinung?«
    »Nein«, gab Rabea leise zurück. »Ihr habt wohl recht.« Sie trat ans Fenster, und ihre Augen weiteten sich, als sie hinunterblickte und sieben der Wolfsmenschen um die Planken herum auf dem Boden liegen sah. Einem jeden von ihnen steckte ein Pfeil im Kopf, und bei dreien war der Schaft sogar an Nacken oder Hinterkopf wieder ausgetreten.
    Doch richtig bleich wurde Rabea erst, als das Gras plötzlich zu wogen begann und sich drei breite, blau schillernde Ströme aus dem Gras über die Wolfsmenschen ergossen, deren Körper nun zuckten, als ob noch Leben in ihnen steckte.
    Als die dunklen Ströme wieder verebbten, lagen nur noch bleiche Knochen und Schädel auf dem friedlichen Gras. Selbst die Blutflecken waren kleiner, als man hätte denken können.
    »Sie fressen alles«, sagte Knorre, der lautlos neben sie ans Fenster getreten war. »Sogar das Blut.«
    Vom Waldrand her ertönte nun neues Geheul. Der Anführer war aus seiner Deckung hervorgetreten und schüttelte drohend die Pranke, doch so unentschlossen, wie er dastand, schien er nicht ganz verstanden zu haben, was geschehen war.
    Knorre sah verwundert hinüber und lachte dann plötzlich auf. »Natürlich, die Fenster sind von außen nicht sichtbar. Er hat keine Ahnung, woher die Pfeile kamen … für ihn ist das, wo wir stehen, ein zerstörtes Stockwerk!«
    »Steht er immer noch da?«, fragte Garret mit einem wölfischen Grinsen, während er sorgfältig einen Pfeil aus seinem Köcher wählte.
    »Er steht halb hinter einem Baumstamm.«
    »Das soll er gerne tun«, gab Garret zurück. »Tretet zur Seite, Freund, dieses Monster ist mir lang genug auf die Nerven gefallen. Und wer weiß, wenn ich ihn erwische, werden die anderen vielleicht fliehen!«
    »Verflucht, er hat sich wieder in die Deckung zurückgezogen. Aber er scheint neugierig zu sein, denn er schaut immer wieder hervor.«
    »Er lässt Euch nicht genug Zeit für einen Schuss«, bemerkte Hendriks, der hinter Garret getreten war und über dessen Schulter hinweg hinausschaute. »Er hält seine Nase kürzer heraus, als der Pfeil für die Strecke braucht. Ganz so dumm ist das Monster nicht!«
    »Mal schauen, ob es ihm hilft«, grinste Garret.
    Er öffnete seinen Beutel und entnahm ihm eine stählerne Pfeilspitze, die weitaus schlanker geformt war als diejenigen, die er sonst benutzte und deren frisch geschliffene Kanten im einfallenden Tageslicht glänzten.
    »Das sind die besten Spitzen, die mein Vater fertigt«, erklärte Argor stolz.
    »In der Tat«, antwortete Garret und löste die alte Spitze vorsichtig vom Schaft. Dann setzte er die neue auf und presste den Pfeil kräftig mit der Spitze voran gegen die Wand.
    »Normalerweise würde ich sie noch verkleben, aber dafür ist im Moment keine Zeit«, erklärte er dann. Er legte den Pfeil auf, zog den Bogen so weit aus, dass der Schaft gerade noch auflag, und ließ los.
    Der Pfeil flog so schnell, dass ihm niemand mit den Augen zu folgen vermochte. Nur der harte, helle Schlag seines Aufpralls war bis zu ihnen zu hören.
    »Götter!«, fluchte Garret und verzog das Gesicht. Er ließ die Waffe sinken und bewegte vorsichtig seine Schulter. »Ich glaube, ich bin dem Bogen immer noch nicht ganz gewachsen.«
    Doch niemand hörte ihm zu, stattdessen sahen alle fassungslos zum Waldrand hinüber, wo ein schwarzer Punkt die Stelle anzeigte, an der der Pfeil in den jungen Baum eingeschlagen war, welcher dem Monster Deckung geboten hatte.
    Der Zufall hatte es bestimmt, dass der Wolfmensch just im Moment des Aufpralls einen Blick riskiert hatte. Nun ragte seine Schnauze noch immer hinter dem Baumstamm hervor, bewegte sich aber nicht mehr.
    »Gute Spitze«, meinte Garret zufrieden, und Argor nickte stolz. »Sag ich doch.«
    Garrets Pfeil hatte den Stamm glatt durchschlagen.
    Diesmal gab es kein Geheul, nur Knurren und Fauchen ertönte, als

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