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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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unsere Ruhe!«
    Die Sera Bardin lächelte und nickte. »Seht ihr? Genau das ist auch mein Ziel. Offen gestanden war ich beunruhigt, als ihr das Depot geöffnet habt, doch die weise Entscheidung eures Bürgermeisters bestärkte mich darin, dass es recht war, euch allen zu vertrauen.«
    Sie holte erneut tief Luft. »Und das ist auch der Grund, weshalb ich bald aufbrechen werde. Ich werde zu meinem Volk zurückkehren und ihm vorschlagen, sich mit dem Greifen zu verbünden.« Als das Geraune wieder einsetzte, hob sie die Hand.
    »Gute Leute von Lytara, es ist nicht gesagt, dass meine Schwestern und Brüder dem zustimmen werden. Zu viele von ihnen erinnern sich noch daran, wie es war, gegen den Greifen zu kämpfen. Aber es ist durchaus möglich.« Sie machte eine Pause und sah jeden Einzelnen eindringlich an. »Wir stehen auf derselben Seite, glaubt es mir!«
    »Dennoch habt Ihr uns vieles vorenthalten«, beschwerte sich ein anderer.
    »Nicht mit böser Absicht.« Sie zuckte die schlanken Schultern. »Lytar war vergangen. Es konnte niemand wissen, dass die Vergangenheit noch einmal so wichtig werden würde.«
    »Doch!«, kam überraschend die Stimme Meliandes vom Eingang her. »Ihr wusstet es. Denn auch für Euch galt die Prophezeiung.« Alle drehten sich überrascht zum Eingang um, von dem aus Meliande sich nun mit großen Schritten auf den Tisch des Bürgermeisters zubewegte.
    Ralik sah stirnrunzelnd von ihr zu der Bardin, die Meliande mit unbewegter Miene entgegenblickte.
    »Elfen sagen gerne die Wahrheit …«, fuhr Meliande fort und schenkte der Sera Bardin ein nicht ganz so freundliches Lächeln. »… Aber nur ungern die gesamte.« Sie stellte sich neben die Bardin, sodass jeder sie sehen konnte. »Auch die Elfen gingen eine Verpflichtung ein. Die großzügige Geste der Sera, die Nationen der Elfen um Beistand zu bitten, ist in Wirklichkeit keine, denn der Pakt wurde bereits vor langer Zeit geschlossen, nicht wahr?«
    Die Bardin sah Meliande für einen langen Moment an und nickte schließlich. »Das ist wahr. Nur mag man sich nicht gerne daran erinnern. Außerdem ist Belior nicht die Bedrohung, für die er sich hält!«
    »Das hörte sich vor Kurzem aber anders an«, bemerkte Ralik mit gefurchter Stirn. »Ihr nahmt die Bedrohung durchaus ernst.«
    »Er wird uns nicht besiegen. Nur mithilfe der Krone wäre das überhaupt denkbar! Und selbst wenn er sie findet, wird er sie nicht einsetzen können!«
    »Ihr solltet Euch dessen nicht so sicher sein«, antwortete die Sera Meliande. »Erinnert Ihr Euch an die magische Tür, die der Händler Marban im Keller dieses Hauses hinterließ? Es gab nicht viele von ihnen. Zwei, um genau zu sein. Beide befanden sich zum Zeitpunkt des Kataklysmus im königlichen Palast. Sie waren dazu gedacht, dem König und seinem Gefolge die Flucht zu ermöglichen.« Sie holte tief Luft. »Und nur jemand mit königlichem Blut war imstande, sie zu aktivieren.«
    Einen Moment lang war es still, dann setzte das Geraune wieder ein, und die Leute sahen einander bestürzt an, als ihnen die Bedeutung dessen gewahr wurde, was die Sera Meliande soeben ausgesprochen hatte.
    »Ja, Ihr habt es erfasst«, fuhr Meliande fort, während die Bardin bleicher wurde, als man es je zuvor an ihr gesehen hatte. »Auch Belior stammt vom Greifen ab. Auch er trägt königliches Blut in sich. Und auch er wird imstande sein, die Krone zu nutzen!«
     
    »Verflucht!«, rief Lamar, als er abermals seinen Wein verschüttete. »Wollt Ihr damit sagen, dass dieser Belior aus Alt Lytar stammte?« Er sah den alten Mann vorwurfsvoll an. »Eure Geschichte hat mehr Windungen als eine Schlange!« Er griff nach dem Tuch, das ihm eine Magd hinhielt, und wischte damit hastig sein bekleckertes Wams ab. »Wie ist das möglich?«
    »Nun, es schien ganz so, als sei während des Kataklysmus dem Sohn des damaligen Königs die Flucht aus der untergehenden Stadt gelungen«, erklärte der alte Mann leise. »Wenn er in der Folge Kinder gezeugt hatte, wer wollte wissen, wie viele Nachkommen er hatte, wie viele von ihnen die Krone erheben konnten? Es waren schließlich Jahrhunderte vergangen.«
    »Das heißt«, sagte Lamar langsam, »dass Eure Geschichte auch heute noch Bedeutung hat? Dass die Krone, sollte sie noch existieren, nach wie vor eine Gefahr darstellt?«
    Der Geschichtenerzähler sah Lamar lange an, dann seufzte er. »Lasst mich zu Ende erzählen. Dann mögt Ihr Euch selbst ein Urteil bilden. Denn nicht nur im Dorf gab es Überraschungen

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