Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
Vom Netzwerk:
die sollen sehen, ob sie ihn zusammenflicken können. Lindor wird wissen wollen, was einen unserer Söldner dazu gebracht hat, mit dem Feind zu kooperieren.«
    »Ich hatte mir schon gedacht, dass ich die Rüstung irgendwoher kenne«, sagte eine der Wachen und sah auf Hendriks hinunter, der leblos an seinen Armen hing. »Ich wünsche dem armen Schwein, dass es verreckt, bevor es befragt wird.«
    »Nicht unser Bier«, beschied der Sergeant. Er musterte Tarlon und Garret, die nun ebenfalls von kräftigen Händen gehalten wurden. Dann zog er einen Dolch aus seinem Stiefel und schnitt die Riemen durch, mit denen man den beiden Freunden die Beine gebunden hatte.
    »Die hier können laufen … also bürstet, putzt und poliert sie gut und beeilt euch.« Er warf einen Blick zur Sonne hinauf. »Lindor wird sie bald sehen wollen.«
    »Bürsten, putzen und polieren«, grummelte Garret, als er aus der steinernen Wanne stieg, deren Wasser von seinem Blut rot gefärbt war. »Ich hoffe, das war nicht wörtlich gemeint!«
    »Wenn du nicht bald die Klappe hältst, werde ich dich polieren!«, knurrte eine der Wachen, die mit gezogenem Schwert gewartet hatte, während Garret sich wusch. Das Wasser war kalt, aber dennoch eine Wohltat gewesen. Die einfachen Kleidungsstücke, die eine andere Wache ihm nun hinhielt, waren nicht die seinen, aber sie schienen wenigstens sauber zu sein.
    Eine weitere Wache wartete, bis er die schlichte Leinenhose angezogen hatte, und packte ihn dann grob, um den klaffenden Schnitt an der Schulter zu mustern. Wortlos schüttete er ein Pulver in die Wunde und legte ihm danach einen einfachen Verband an.
    »Autsch!«, schrie Garret auf. »Geht das nicht sanfter?«
    Der Mann sah ihn an und lachte kurz. »Junge, das ist sanft. Sei froh, dass ich heute einen guten Tag habe!«
    Tatsächlich war Garret froh, dass er aus seinen blutigen Sachen herausgekommen und die Wunde nun verbunden war. Sie pochte und schmerzte höllisch, aber wenigstens verlor er kein Blut mehr. Ihm war ohnehin schon leicht schwindlig.
    »Wer ist dieser Lindor?«
    »Graf Lindor, für dich, Junge«, erklärte die Wache, die ihn verbunden hatte, und half ihm sogar noch in den Ärmel der Leinenjacke. »Er ist der Befehlshaber dieser Expedition.«
    »Und Belior?«, fragte Garret, während er sich mit einem einfachen Strick den Hosenbund schnürte.
    »Der wird sich um jemanden wie dich wohl kaum kümmern. Und darüber kannst du froh sein. Aber trotzdem würde ich dir raten, dein loses Mundwerk zu halten, wenn du vor Lindor kniest, sonst verfüttert er dich noch an seinen Drachen!«
    Garret erstarrte. »Lindor reitet einen Drachen?«, fragte er dann mit einem seltsamen Unterton in der Stimme.
    Die Wache musterte ihn und wich dann einen Schritt zurück. »Dein Blick gefällt mir nicht, Junge. Ich habe nichts gegen dich, für mich ist das hier nur meine Arbeit. Aber wenn du auf dumme Gedanken kommen solltest …« Er berührte das Schwert an seiner Seite.
    »Ich komme nie auf dumme Gedanken«, entgegnete Garret im Brustton der Überzeugung.
     
    Tarlon wartete bereits in der Zelle, in die Garret nun hineingestoßen wurde. Nachdem die Eisentür hinter ihm ins Schloss gefallen war, hielt Tarlon einen Kanten Brot hoch.
    »Hungrig?«, fragte er, als Garret sich auf einer der zwei Pritschen niederließ, die mit schweren Ketten an der Wand angebracht waren. Garret musterte den kleinen Raum. Gut vier Schritt über seinem Kopf befand sich ein vergittertes Fenster. Bei dreien der Wände traten die groben Felssteine zutage, aus denen das Gebäude errichtet war, doch die Wand zu seiner Linken hatte man verputzt und mit einem Seestück verziert.
    »Die haben es uns richtig gemütlich eingerichtet«, sagte er dann und ergriff dankbar den Kanten Brot.
    Tarlon nahm einen Schluck Wasser aus einem Krug und nickte nur.
    »Ich dachte schon, wir müssten in Ketten von der Wand hängen oder etwas Ähnliches!«, grinste Garret. »Aber das hier ist ja richtig luxuriös!«
    »Ich glaub fast, deine gute Laune ist nicht einmal gespielt!«, schüttelte Tarlon den Kopf und biss ein Stück Brot ab. »Wo wir gerade beim Einrichten sind …« Er kaute fertig und schluckte. »Beliors Leute sind schon sehr viel länger hier, als wir gedacht haben. Gut drei Jahre!«
    Garret pfiff leise durch die Zähne. »Das erklärt einiges. Seltsam, dass wir es gar nicht mitbekommen haben!«
    »Wären sie in der Stadt geblieben, hätten wir auch in zwanzig Jahren nichts davon erfahren«, sagte Tarlon

Weitere Kostenlose Bücher