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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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Sichtfeld, als einer der Soldaten die Kiste öffnete.
    »Alles noch da«, rief er dann. »Die müssen so, wie sie waren, geflohen sein!«
    »Verdammt«, fluchte eine andere Stimme. »Das gibt Ärger!«
    »Wo sind eigentlich die Wachen? Es gibt überhaupt keine Kampfspuren«, fragte eine dritte Stimme.
    »Sie wurden vermutlich abgezogen.«
    »Dann möchte ich nicht in der Haut des verantwortlichen Korporals stecken.« Ein tiefer Seufzer folgte. »Wir sollten Bericht erstatten. Hoffentlich lässt der Graf nicht auch diejenigen verfüttern, die ihm die schlechte Botschaft bringen.«
    Die Schritte entfernten sich, eine Tür ging zu, danach war wieder Stille.
    Einen Moment lang warteten die Freunde noch, dann erst trauten sie sich unter den Pritschen hervor. Die Kiste enthielt ihre Ausrüstung und die von Hendriks. Tarlon sah auf seine Sachen herab und schüttelte den Kopf.
    »So kommen wir nicht weit. Wir würden zu sehr auffallen, ich habe kaum Zivilisten hier gesehen. Wir brauchen die Rüstungen der Wachen.«
    »Wir können noch nicht gehen«, wandte Garret ein, während er seine Stiefel aus der Kiste fischte und das gefaltete Tuch des Händlers aus einer Innentasche des rechten Stiefelschafts hervorzog, in der er es vor ihrem Aufbruch in die alte Stadt verstaut hatte.
    »Ich muss zuerst noch meinen Bogen und mein Schwert holen«, fügte er hinzu und entfaltete das Tuch. »Wir nehmen am besten die ganze Kiste mit.« Tarlon nickte, angelte sich ebenfalls seine Stiefel sowie Hendriks Schwert aus der Kiste und half dann Garret, diese in die magische Kammer zu legen. Es kam ihm immer noch unheimlich vor, als sein Freund das Tuch wieder zusammenfaltete und in seinem Stiefel versteckte.
    »Ich habe ein paar Türen weiter eine Rüstkammer gesehen«, berichtete Garret dann. »Wollen wir es dort versuchen, oder sollen wir ein paar Wachen überwältigen?«
    »Es hängt wohl davon ab, ob wir die Rüstkammer unbemerkt erreichen oder nicht«, lachte Tarlon. Er wiegte das Schwert des Söldners in seiner Hand. »Diesmal jedenfalls werde ich meine Haut teuer verkaufen. Lieber sterbe ich im Kampf, als gefressen oder zu Tode gefoltert zu werden!«
    Es war knapp, und wäre die Rüstkammer besetzt gewesen, wäre es wohl zum Kampf gekommen, so aber vermochten es Garret und Tarlon, die Tür der Rüstkammer gerade noch rechtzeitig hinter sich zuzuziehen, bevor ein größerer Trupp Wachen eilig vorbeigerannt kam.
    »Das war Maßarbeit«, keuchte Garret und lachte leise. »Sie werden sicherlich bald merken, dass die Kiste weg ist.«
    »Ein Grund mehr, uns zu beeilen«, erwiderte Tarlon, während er die Regale mit den Rüstungsteilen musterte. Für seine Körpergröße gab es dort wenig, aber es musste reichen. Schnell halfen die beiden Freunde einander, sich anzukleiden, und selbst passende Stiefel und Hosen fanden sich schließlich. Garret hätte beinahe das Tuch vergessen, doch im letzten Moment dachte er daran.
    Mit aufgesetztem Helm und vollständig ausgerüstet, machten sich die beiden Freunde auf den Weg und waren keine zwei Schritte weit gekommen, als ihnen ein Soldat über den Weg lief. Dieser jedoch schenkte ihnen keine weitere Beachtung.
    »Das ginge bei uns im Dorf nicht«, flüsterte Garret. »Da kennt jeder jeden.«
    »Es gibt hier mehr Soldaten, als Lytara Einwohner hat«, gab Tarlon leise zurück. »Und in den Rüstungen sehen alle gleich aus. Ich glaube, hier ging es lang.«
    Sie passierten ein Fenster und sahen nun, was bei dem Blitzschlag Feuer gefangen hatte. Eines der Schiffe im Hafen brannte lichterloh, und Dutzende von Soldaten versuchten, es zu löschen und zu verhindern, dass auch die anderen Schiffe Opfer der Flammen wurden.
    »Ich hoffe, sie saufen alle ab«, zischte Garret. Eine weitere Wache kam ihnen entgegen, und Garret sprach sie an.
    »Sagt, wisst Ihr, wo der Graf ist? Ich habe Nachricht für ihn vom Hafen.«
    »Keine Ahnung. Ich hörte, er sei beim Feldscher, weil ihm sein Schoßhund auf den Fuß getreten sei. Nichts Schlimmes offenbar, aber gut gelaunt ist er nicht. Ich hoffe, es ist eine gute Nachricht?«
    »Nein, ist es nicht«, gab Garret zerknirscht zurück, und sein Gegenüber schlug ihm kumpelhaft auf die Schulter. »Kopf hoch, ich hörte, der Drache wäre bereits satt!«
    Tarlon sah dem anderen nach, dann wandte er sich wieder zu Garret. »Musst du das Schicksal immer herausfordern?«, flüsterte er.
    »Nun wissen wir wenigstens, wo der Graf nicht ist.«
    »Das wussten wir auch so«, gab Tarlon zurück

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