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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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mal sehen«, meinte Argor und musterte den steinernen Torrahmen sorgfältig. »Es muss irgendeinen Mechanismus geben, um es zu öffnen. Allerdings kann ich ihn nicht erkennen. Wartet einmal!« Er schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. »Was bin ich doch für ein Idiot. Ich bin gleich wieder da!«, rief er dann, drehte sich um und rannte davon.
    »Was ist denn nun wieder?«, fragte Garret überrascht.
    »Ariels Heim«, erklärte ihm Tarlon, der soeben auf die gleiche Idee gekommen war wie Argor. »Es könnte die gleiche Art von Türe besitzen. Ich habe nicht darauf geachtet, aber ich denke, Argor will dort nach dem Mechanismus sehen, der die Türe verschließt.«
    »Natürlich!«, rief Garret. »Ariels Türe. Ich glaube mich daran erinnern zu können, Stangen im Stein gesehen zu haben.« Er warf einen skeptischen Blick auf den Stein vor sich. »Das wird ein hartes Stück Arbeit werden.«
    Sie hatten zwar gut eine Stunde gebraucht, um den Eingang zu finden, dennoch war der andere »Stiefelabsatz« keine fünf Minuten Wegs von ihnen entfernt, und Garret hatte keinen Zweifel, dass das Heim des Elfen ein Teil des Depots war. Der gesamte Hügel beherbergte ein- und dieselbe unterirdische Anlage. Allerdings war diese, wie sie wussten, zumindest teilweise eingestürzt, und wenn sie sich durch die verschütteten Gänge hindurch graben müssten, konnte dies Wochen dauern. Vorausgesetzt, der Elf ließe es überhaupt zu.
    Da kam Argor auch schon wieder zurückgerannt, und auf seinem Gesicht lag ein breites Grinsen.
    »Es ist eine Schiebetüre. Und sie ist, wie es aussieht, von innen verbarrikadiert!«
    »Von innen?« Garret war entsetzt. »Wie sollen wir denn dann hineinkommen? Und warum grinst du so?«
    »Weil es kein Problem für uns sein wird hineinzugelangen«, antwortete der Zwerg, der die Situation ganz offensichtlich zu genießen schien. »Vertraut mir einfach! Ich habe genau das Passende dabei.« Er wühlte in seinem Rucksack herum und zog schließlich einen Satz Meißel und einen Fäustling heraus. »Seht ihr?«
    »Das hast du die ganze Zeit mit dir herumgeschleppt?«, fragte Garret fassungslos.
    Argor nickte und trat an das Tor heran. »Wir Zwerge haben immerhin einen Ruf zu verteidigen. Stein ist unser Leben, und mein Vater riet mir immer, niemals ohne Meißel aus dem Haus zu gehen. Und er hatte recht, das Werkzeug hat sich schon oft als nützlich erwiesen.« Konzentriert und mit angespannter Miene begann Argor die Türe abzutasten.
    »Etwa hier«, murmelte er und setzte den Meißel an. Dann holte er aus und schlug zu. Der mächtige Schlag hallte durch den Wald und ließ die Vögel protestierend aufsteigen. Steinsplitter flogen durch die Luft, und selbst Garret war von der Wucht, mit der sein stämmiger Freund den Hammer schwang, beeindruckt. Ein halbes Dutzend Schläge später trat Argor zurück und betrachtete zufrieden sein Werk.
    »Und nun?«, fragte Garret und musterte neugierig das riesige Loch, das der Zwerg genau über dem verrosteten Ende eines Stahlriegels in den Stein geschlagen hatte.
    Argor kramte erneut in seinem Packen und kam mit einer stumpfen Stahlstange wieder, deren Ende er nun gegen das Ende des innen liegenden Riegels setzte. Dann holte er mit dem Hammer aus und schlug zu.
    Mit einem lauten Quietschen schoss die verrostete Stange des Riegels aus ihrer Verankerung heraus und schlug dumpf auf dem Boden auf.
    »So«, nickte der Zwerg zufrieden. »Den Stein können wir jetzt bewegen. Das Tor selbst ist noch zu, aber das kriegen wir auch noch auf.« Zuversichtlich säuberte er seine Werkzeuge und verpackte sie vorerst wieder sorgfältig in seinem Rucksack. »Kein Problem.«
    Doch damit irrte er gewaltig. Denn als sie sich gemeinsam gegen das Tor stemmten, gab es gerade einmal einen Zentimeter nach, ließ sich danach jedoch um keinen Deut mehr bewegen.
    »Es hat sich verklemmt!«, stellte Garret fest und fluchte leise.
    Die vier Freunde versuchten alles Mögliche. Sie kratzten das Moos ab, ließen Lampenöl in den Spalt am Fuße des Tores tropfen und säuberten sogar die ganze Fläche, sodass der Greif des alten Königreichs zuletzt in seiner ganzen Pracht zu sehen war. Aber es half alles nichts, das Tor bewegte sich nicht.
    »So kommen wir nicht weiter«, bemerkte Elyra, die es sich mit ihrem Buch im Schoß auf einem Stein bequem gemacht hatte. Sie war damit beschäftigt, einen Kranz aus Blumen zu flechten, und sah ab und zu zum Himmel hoch. Bald würde die Sonne untergehen. Und das bedeutete,

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