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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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höher, damit sie Pulvers Geschenk besser sehen konnten.
    »Er nannte es einen Fackelanzünder und bat mich, es an seiner statt auszuprobieren. Es hat tatsächlich funktioniert!« Er schien immer noch erstaunt.
    »Du bist mutig«, sagte Argor ehrfürchtig. »Ich würde mich das mit einer von Pulvers Erfindungen niemals trauen.«
    »Ist es denn normal, dass es so lange raucht?«
    »Ich glaube nicht«, antwortete Tarlon und sah auf das Kästchen hinab. »Allerdings deutete er an, dass es durchaus etwas warm werden könne.«
    »Dann solltest du es nicht länger in der Hand halten«, meinte Argor und wich einen Schritt zurück.
    Tarlon bückte sich und setzte Pulvers Gabe auf dem Boden ab, wo die Freunde es einige Sekunden lang misstrauisch betrachteten. Etwas später klickte es leise. Mehr geschah nicht.
    »Es hat aufgehört zu rauchen. Vielleicht ist es fertig«, stellte Argor schließlich fest und stieß das Kästchen mit dem Stiel seines Hammers an.
    In diesem Moment schoss eine gleißende Stichflamme aus dem Apparat bis an die Decke des Ganges und ließ die vier erschrocken zurückweichen.
    »Götter!«, rief Garret und rieb sich die Augen, als er wieder etwas sehen konnte. Von dem Kästchen war bis auf einen rot glühenden Punkt auf dem Steinboden nichts mehr übrig.
    Tarlon musterte den glühenden Punkt und kratzte sich am Kopf.
    »An diesem Ding wird Pulver wohl noch etwas arbeiten müssen. Dennoch habe ich noch nie eine Fackel so schnell angezündet wie diese.«
    »Wie viele von diesen Dingern hat er dir gegeben?«, erkundigte sich Garret vorsichtig.
    »Nur das eine. Für Fackeln. Und noch ein anderes für Lagerfeuer, um nasses Holz anzuzünden. Er hat sogar behauptet, dass es auch unter Wasser brennen würde!«
    Tarlon hob die Fackel an, und sie schauten den Gang entlang, der sich scheinbar endlos vor ihnen erstreckte.
    »Wollen wir weiter in den Gang hineingehen oder unser Lager hier aufschlagen?«, fragte er die anderen.
    Garret sah zum Steintor zurück, hinter dem noch immer das Scharren von Krallen vernehmbar war.
    »Ich glaube nicht, dass wir so nah am Tor rasten sollten. Lasst uns lieber den Gang erkunden!«
    Als niemand einen Gegenvorschlag machte, reichte Tarlon ihm wortlos die Fackel, und sie gingen tiefer in den Gang hinein. Garret, der die besten Reflexe und die schnellsten Beine von ihnen besaß, lief voran. Es war ihnen allen unheimlich zumute. Hinter sich konnten sie noch immer das wütende Geheul der unheimlichen Hunde hören, und vor ihnen lag ein Gang, der sie tief in den Hang und zu Geheimnissen führen würde, die seit Jahrhunderten kein Mensch mehr gesehen hatte. Zu Dingen, die ihre eigenen Vorfahren für zu gefährlich gehalten hatten, um sie mit in ihr neues friedliches Leben zu nehmen.
    Es dauerte auch nicht lange, bis sie einen ersten Vorgeschmack auf das, was sie erwartete, erhielten. Sie waren noch nicht lange gegangen, als sich plötzlich hinter ihrem Rücken an den Seiten des Ganges zwei verborgene Nischen öffneten, die sie zuvor im Vorbeigehen nicht bemerkt hatten. Erschrocken fuhren sie herum, aber es war bereits zu spät. Zwei dunkle Gestalten traten aus den Nischen heraus. Sie trugen schwere altmodische Plattenrüstungen und hielten zwei Langschwerter in ihren Händen.
    Einer der Bewaffneten hob drohend sein Schwert und machte einen Schritt auf Garret zu, der instinktiv zurückwich. Auf einmal gab die Gestalt jedoch einen ächzenden Laut von sich und brach stumm in sich zusammen.
    Der andere Kämpfer blickte von Garret zu seinem zusammengebrochenen Gefährten, dann fiel auch er in sich zusammen.
    »Himmel, was war denn das?«, fragte Argor.
    »Ein guter Trick«, meinte Tarlon. Er suchte die Decke des Ganges nach Drähten ab, konnte aber keinerlei Vorrichtung finden, die auf einen verborgenen Mechanismus hinwies.
    Währenddessen hatte sich Elyra vorsichtig neben einen der gefallenen Ritter niedergekniet und ihm das Visier geöffnet.
    »Kein Trick«, sagte sie langsam. Hinter dem offenen Visier war deutlich ein Totenschädel zu sehen.
    »Götter«, hauchte Tarlon. »Bedeutet das …«
    »Magie!«, stellte Argor fest. Auch er flüsterte, als ob er die Ruhe der Toten nicht stören wollte. »Das waren Hüter. Ich habe schon einmal von ihnen gehört. Die Sera Bardin erzählte in einer ihrer Gruselgeschichten von ihnen, erinnert ihr euch?« Die Freunde nickten betreten. Es war erschreckend und ernüchternd zugleich zu erfahren, dass solche Geschichten anscheinend auf wahren

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