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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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Begebenheiten beruhten.
    »Tarlon«, wisperte Elyra. »Schau dir das Wappen auf seiner Brust an, es sieht genau wie das deiner Familie aus.«
    Tarlon beugte sich vor, sagen konnte er nichts. Das Wappen war in der Tat das seines Hauses. Es zeigte einen Bären auf allen vieren, unter dessen Pranken eine Wildsau begraben lag. Dieses Wappen war auch im Kopfstein seines Elternhauses eingeschlagen, allerdings mit einem Unterschied: In Tarlons Heim kreuzten sich zwei Federn über dem Bären, hier waren es zwei Schwerter. Dennoch lag unzweifelhaft einer seiner Vorfahren vor ihm auf dem Boden, ein Mann aus der alten Zeit, als die Wappen der Häuser von Lytar noch die Symbole des Krieges aufgewiesen hatten.
    »Wer auch immer sie waren, einst waren sie Männer aus Lytar«, sagte Elyra leise. Sie schob die Überreste der Rüstung sorgsam zur Seite und legte die Schwerter, die so schwarz wie ihre eigenen waren, vorsichtig auf die Brustpanzer. »Wenn wir wieder zurückgehen, nehmen wir sie mit und begraben sie bei ihren Familien«, teilte sie den anderen in einem Ton mit, der keinen Widerspruch duldete.
    Argor war indes in eine der Nischen getreten. Dort fand er vier verschiedene Hebel vor, die untereinander mit eisernen Stangen verbunden waren, deren Enden in den Stein hineinliefen.
    »Gleich daneben ist noch eine andere Türe«, bemerkte Garret und machte einen Schritt auf sie zu.
    »Dies könnte der Mechanismus sein, mit dem man die Türe öffnen kann«, überlegte der Zwerg und streckte die Hand nach einem der Hebel aus. »Vielleicht dieser?«
    »Nicht!«, entfuhr es Tarlon, aber in diesem Moment gab die Türe bereits ein knirschendes Geräusch von sich.
    Garret hatte sie einfach zur Seite geschoben. »Weiter geht’s! Unglaublich! Das müsst ihr euch ansehen!«, rief er ihnen zu und war irritiert, als er sah, dass die anderen ihm nicht folgten.
    Tarlon blickte noch immer den Gang entlang und dann bedeutsam zur Decke hoch. Dort waren deutlich mehrere, eindeutig von Menschenhand geschaffene Löcher zu erkennen, ebenso waren die Deckensteine anders gefugt als im Rest des Ganges. Langsam senkte Tarlon seinen Blick zu ihren Füßen, auch dort entdeckten sie nun Löcher und teilweise etwas breiter angelegte Spalten zwischen einzelnen Steinen.
    »Ich glaube, mit diesen Stangen aktiviert oder deaktiviert man Fallen«, sagte er dann langsam. Argor nickte und wich von den Hebeln in der Nische zurück.
    »Sind die Fallen nun aktiv oder nicht?«, wollte Garret neugierig wissen.
    »Im besten Falle sind sie aus oder über die Zeit hinweg entschärft«, sagte Tarlon. »Vielleicht sollten wir besser zusehen, dass wir von hier verschwinden.«
    Dieser Vorschlag erschien den anderen nur vernünftig, und sie sahen zu, dass sie so schnell wie möglich aus dem Gang herauskamen.
    Sie gingen durch die Tür zu ihrer Seite, betraten einen großen Raum und sahen sofort, was Garret zuvor so sehr begeistert hatte. Die Gänge, durch die sie bislang gegangen waren, waren glatt behauen und mit einem gelblichen Stein ausgekleidet gewesen. Doch dieser Raum war anders. Er war achteckig angelegt und besaß vier trapezförmige Türen. Der Boden, die Wände, die Decke und sogar die Türen waren mit weißem Marmor verkleidet. Ringsherum verzierten in Kopfhöhe Reliefs aus rötlichem Stein den Raum. Sie zeigten Szenen aus längst vergangenen Tagen. Der Raum selbst maß an die fünfzehn Schritt im Durchmesser.
    Das größte Erstaunen löste jedoch der achteckige Brunnen in der Mitte des Raumes aus. Er war zur Gänze aus poliertem weißem Marmor gearbeitet, der noch immer so glänzte, als ob er gerade gestern frisch geschnitten worden wäre. In der Mitte dieses Brunnens wiederum befand sich ein Podest, auf dem die lebensgroße Statue einer jungen Frau stand. In ihrer linken Hand hielt sie eine kopfgroße Kugel aus blau schimmerndem Kristall, das schwach zu leuchten schien. In ihrer rechten Hand befand sich dagegen ein großes Buch. Unter ihren Füßen floss links und rechts noch immer kristallklares Wasser aus dem Podest heraus und füllte den Brunnen. Das Plätschern des Wassers klang hell und freundlich. Tiefe Ruhe und eine entspannte Atmosphäre erfüllten den Raum. Bänke aus weißem Marmor liefen an seinen Wänden und zwischen den Türen entlang und luden zum Sitzen und Entspannen ein. Verspielte Bandmuster aus verschiedenen farbigen Steinen zierten die Decke des Raumes, der von einem freundlichen diffusen Licht erfüllt wurde.
    »Sie ist wunderschön«, meinte

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