Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
Vom Netzwerk:
Anzünder, genau wie wir es uns erhofft haben, hochgegangen«, stellte Tarlon befriedigt fest und runzelte gleich darauf die Stirn. »Eigentlich schade, denn die Idee, mit einem Gerät auch nasses Holz anzünden zu können, ist überaus nützlich.«
    »Tja«, nickte Garret. »Das wäre was, aber Pulvers Erfindungen haben noch nie funktioniert.«
    »Das stimmt nicht«, verteidigte ihn Argor. »Seine Windpumpe könnte sehr wohl funktionieren.«
    »Ja, wenn es stürmen würde«, stimmte Garret zu.
    Er legte seine Hand auf den Stein der Tür vor ihm und glaubte zu spüren, wie dieser unter seiner Hand immer wärmer wurde. Dann merkte er, dass ihn seine Sinne keineswegs täuschten, sondern dass sich der Stein tatsächlich immer mehr erhitzte.
    Tarlon trat ebenfalls an die Tür heran und bemerkte die Hitze, die mittlerweile von ihr ausstrahlte. Ein leises Pfeifen war zu hören, und als Tarlon seine Fackel weiter nach oben hielt, sah er, wie der Rauch der Flamme durch die hauchdünnen Ritzen des Türrahmens gezogen wurde.
    »Warten wir noch bis morgen«, entschied er und wich vorsichtig einen Schritt von der Tür zurück. »Gehen wir besser zurück ins Lager.« Er gähnte. »Irgendwie bin ich müde.«
     
    Am nächsten Morgen fanden sich die Freunde wieder vor der Türe ein. Argor spielte unruhig mit seinem Kriegshammer.
    »Vielleicht sollten wir sie besser zulassen«, gab er zu bedenken, und Elyra nickte.
    Tarlon prüfte die Tür. »Sie ist immer noch warm.«
    »Aber nur noch ein wenig«, meinte Garret und drückte auf den Stein im Türrahmen.
    Die Türe rollte zur Seite. Für einen Augenblick konnten sie sehen, dass die Flammen noch immer bis unter die Decke des Raumes schlugen, dann jedoch wogte ihnen das Feuermeer entgegen. Automatisch duckten sie sich zu Boden, sodass die Flammen über ihre Köpfe hinweg in den Gang schossen, wo sie noch einmal aufloderten und dann erloschen.
    »Garret!«, sagte Elyra und wischte sich Ruß aus ihrem Gesicht. »Mach so etwas nie wieder!«
    »Vor allem nicht ohne Vorwarnung«, grummelte Argor und tastete nach seinen Haaren, als ob er kaum glauben könne, dass er noch immer welche auf dem Kopf hatte.
    »Irgendwie war das schon beeindruckend«, wiegelte Garret ab und ergriff die Hand, die ihm Tarlon entgegenstreckte, damit er sich ebenfalls wieder erheben konnte. Aufmerksam nahm er seinen Freund in Augenschein. »Wieso hast du denn überhaupt nichts abbekommen?«, wollte er wissen.
    »Weil ich zur Seite getreten bin, als du gedrückt hast«, antwortete der und sah Garret mit gerunzelter Stirn an. »Deine Unvorsichtigkeit hätte uns alle das Leben kosten können.«
    »Hat es aber nicht.« Garret sah in den Raum hinein, in dem die Luft noch immer zum Schneiden dick war.
    Alles war gleichmäßig von feiner grauer Asche bedeckt, von den Ratten fehlte jede Spur. Er hielt seine Fackel hoch und trat einen Schritt in den Raum hinein. Sogleich wurde die Flamme seiner Fackel dunkler, und die Hitze, die ihm entgegenschlug, raubte ihm den Atem.
    »Weißt du was?«, sagte er und ging vorsichtig einen Schritt zurück. Er hustete. »Ich glaube, wir sollten doch noch eine Weile warten.«
     
    »Sie ließen ein paar Stunden verstreichen, bevor sie den Raum wieder betraten. In der Zwischenzeit erforschten sie weiterhin die Gänge der alten Akademie, fanden aber überall nur leere Räume vor.«
    Der alte Mann trank seinen Wein aus. Mit einem Seufzer blickte er auf den Boden des Bechers, und eine junge Frau beeilte sich, ihm nachzuschenken.
    »Ich verstehe einfach nicht, wieso sie nicht schon viel früher aufgegeben haben«, knurrte Lamar. Es war spät geworden, und langsam senkte sich die Dämmerung über das Tal herab. »Der Elf hat ihnen doch gesagt, dass in der Akademie nichts mehr zu holen war.«
    Der alte Mann nickte. »Vielleicht trauten sie dem Elf nicht ganz. Vielleicht waren sie aber auch einfach nur stur. Bei Garret war das sogar so etwas wie eine Familientradition.«
    »Ein Wunder, dass sie das alles so weit überlebt haben. Dieser Garret wird sich, wenn er so weitermacht, am Ende noch umbringen.« Lamar lachte. »Aber das ist zu einem späteren Zeitpunkt ja wohl auch passiert, nicht wahr?«
    »Hört einfach weiter zu«, bremste der alte Mann seine Ungeduld. »Für manche Geschichten und Geschehnisse braucht es eben ganz besondere Menschen.«
     
    Mehrere Stunden später betraten die Freunde den Raum. Es war noch immer heiß und die Luft so trocken, dass sie im Rachen kratzte, aber es war

Weitere Kostenlose Bücher