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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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die Ältesten uns etwas zutrauen«, sagte Vanessa. Sie musterte den Rahmen und das Tor. »Hat jemand gesehen, wie es geöffnet wurde? Gab es da eine Klinke oder einen Hebel oder so etwas?«
    Elyra schüttelte den Kopf. »Die Hüter verschwanden, und dann ging das Tor auf. Niemand hat es angefasst.«
    »Also haben die Hüter es geöffnet?«, fragte Vanessa, und Elyra nickte.
    »So war es wohl.«
    »Dann werden sie es wohl auch wieder schließen können«, schlussfolgerte Vanessa. »Wir sind hier fertig!«, rief sie in das Depot hinein. »Ihr könnt wieder zumachen!«
    Mit einem lauten Rumpeln schlossen sich die beiden Torhälften.
    Argor murmelte etwas.
    »Was?«, fragte Vanessa.
    »Das ist idiotisch!«, beschwerte sich der Zwerg. »Wie soll man denn auf so etwas kommen? Anständige Tore haben einen Griff oder einen Riegel!« Er sah sich demonstrativ um. »Als Nächstes tauchen die Hüter wieder auf und …«
    »Wir sind hier«, sagte die Hüterin, die zusammen mit ihren Gefährten plötzlich wieder dastand, als wäre sie nie weg gewesen.
    Laut fluchend sprang Argor zur Seite, denn die Hüterin war unmittelbar vor ihm aufgetaucht. Er sah zu ihr hoch und verstärkte instinktiv den Griff um seinen Hammer.
    »Macht Euch keine Sorgen, kleiner Mann«, sagte die Sera. »Wir werden Euch nichts tun.«
    »Ich bin kein kleiner Mann, ich bin ein Zwerg!«, protestierte Argor, und sowohl Garret als auch Vanessa hatten Mühe, ein Schmunzeln zu unterdrücken.
    »Sie weiß das«, sagte einer der Gewappneten. »Sie wollte Euch nur ein wenig ärgern, kleiner … Zwerg!«
    Das war zu viel, und Garret prustete los. Nicht, weil er die Aussage so komisch fand, sondern weil Argor so ungläubig zu dem Mann in Rüstung hochblickte.
    »Das ist nicht lustig!«, beschwerte sich der Zwerg und sah Garret böse an.
    Doch der ließ sich nicht beeindrucken und prustete erneut los. »Du … du solltest mal dein Gesicht sehen!«, lachte Garret.
    Argor reckte das Kinn vor und griff seinen Hammer fester, als er sich zu Garret umdrehte.
    »Denk dran, ich kann schneller rennen als du!«, rief Garret lachend und brachte sich mit einem Satz hinter Tarlon in Sicherheit, der sein Lachen rasch hinter seiner Hand verbarg.
    Die Sera räusperte sich. »Ja, ich weiß, es war nicht nett«, sagte sie. »Aber es war nett gemeint.«
    »Und wie das?«, fragte Argor misstrauisch.
    »Ich erkläre es Euch gerne, Ser Zwerg«, sagte sie und klang amüsiert.
    Wenn eine Stimme aus dem Grab amüsiert klingen konnte, dachte Tarlon, der immer noch nicht wusste, was er von diesen Hütern halten sollte. Was brachte jemanden dazu, sich in ein solches Grab einschließen zu lassen? Tarlon fröstelte. Darüber wollte er lieber gar nicht nachdenken.
    »Wir kennen Zwerge«, fuhr die Sera freundlich fort. »Und wir kennen ihren Stolz. Ich hatte mal einen guten Freund, der ein Zwerg war … und Ihr habt mich an ihn erinnert. Ich nannte ihn immer so, wenn er sich wegen etwas aufgeregte …«
    »Dann hat er sich noch mehr aufgeregt … und dann gemerkt, dass es Meli war, die ihn aufzog. Dann hat er gedroht, sie zu schlagen, und alles war in Ordnung!«, sagte einer der anderen. Es klang zugleich wehmütig und amüsiert. »Er war ein tapferer Mann.«
    »Wie hieß er?«, fragte Argor neugierig.
    »Artnog Kilmar, aus dem Clan der Hammer«, antwortete die Frau bereitwillig. »Ein großer Mann, vor allem wenn man seine Länge bedenkt.«
    Argor sah sie empört an … und glaubte plötzlich, hinter dem verschlossenen Visier ein Glitzern zu sehen. Und dann fing Argor zum Unglauben seiner Freunde plötzlich an zu lachen. Er lachte, wie man ihn selten lachen hörte, ein Lachen, das bei seinen Zehenspitzen begann, über seinem Bauch Kraft gewann und wie ein mitreißender Strom aus ihm herausbrach. Es war so ansteckend, dass alle in das Lachen einfielen, und der Rest der Furcht, die die Freunde vor den gepanzerten Gestalten verspürten, war auf einmal wie weggeblasen.
    Die Einzige, die nicht lachte, war Vanessa. »Ihr seid eine Bardin, nicht wahr?«, fragte sie die dunkle Sera.
    »Ja«, antwortete diese und klang etwas überrascht. »Wieso?«
    Vanessa zuckte die Schultern. »Ich bewundere Eure Fähigkeiten«, sagte sie dann einfach. Während die anderen sie verwundert ansahen, wandte sich die Sera Vanessa zu.
    »Wie meint Ihr das?«
    »Sagt man den Barden nicht nach, sie könnten sich mit jedem anfreunden?«, erklärte Vanessa. »Ihr habt uns unsere Angst genommen. Ich frage mich nun, ob Ihr dies getan

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