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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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Geschichte zu erzählen. Sogar mir stellten sich die Haare zu Berge, als Ihr von dem Falken erzähltet. Sagt, alter Mann, was ist wahr an Euren Worten? Gibt es dieses Depot und diese Vögel des Krieges?«
    Der alte Mann lächelte leicht. »Es ist doch nur eine Geschichte, Freund. Seid ohne Furcht, Ihr werdet diese Schwingen nicht am Himmel sehen, darauf gebe ich Euch mein Wort!«
    Lamar lachte leise. »Für einen Moment habe ich Euch die Mär fast geglaubt.« Er schüttelte den Kopf, hielt seinen Becher hoch, und der Wirt selbst schenkte ihnen beiden nach.
    »Und wie ging es weiter?«, fragte der Wirt, als er den Krug auf dem Tisch abstellte. Es war spät geworden, hier und da gähnte jemand, und die Kerzen waren heruntergebrannt, aber noch immer schien jeder begierig zu erfahren, wie es weiterging.
    »Es ist schon tief in der Nacht«, antwortete der alte Mann. »Und in dieser Nacht werde ich gewiss nicht mehr die ganze Geschichte erzählen können. Aber etwas Zeit haben wir wohl alle noch.« Er sah sich um, und alle nickten. »Nun«, fuhr der Geschichtenerzähler fort. »Der Bürgermeister hatte unseren Freunden ja den Auftrag gegeben, das Depot wieder zu verschließen …«

 
9
     
    Von Hütern und Schülern
     
    »Und wie schließen wir es wieder?«, fragte Elyra, während sie immer noch ehrfürchtig mit den Fingerspitzen über das glatte Papier des Buches strich. Sie setzte sich hin und entnahm Tinte und Federkiel ihrem Packen, begierig darauf zu erfahren, wie es sich auf diesem Papier schreiben ließ.
    »Wir finden einen Weg«, sagte Tarlon, während sie zusahen, wie sich der Wagenzug aus Lytara auf den Heimweg begab. Er warf Garret einen Blick zu. »Ich hoffe, der Arm des Falkners wird wieder heilen. Was hast du dir nur dabei gedacht?«
    »Ich war nur neugierig«, antwortete Garret geknickt. »Die Statue war kaum größer als meine Hand. Es ist eine Statue, ich hielt es eher für ein Spielzeug! Woher hätte ich denn wissen sollen, was dann geschehen würde?«
    »Das ist genau der Punkt!«, warf Argor ein. »Das ist es, was ich meinte, als ich sagte, wir sollten uns von Magie fernhalten! Wir verstehen viel zu wenig davon!«
    »Dann müssen wir es eben lernen«, antwortete Garret. »Damit so etwas nicht wieder vorkommt.«
    Argor rollte die Augen. »Oder man lässt es einfach sein! Du hast offensichtlich nur wenig daraus gelernt!« Er warf einen bezeichnenden Blick auf die Pferdestatue, die Garret noch immer in der Hand hielt.
    »Doch«, sagte Garret. »Es gibt unterschiedliche Statuen.
    Dieses Pferd ist anders. Wenn man es erweckt, lebt es. Der Falke lebte nicht … er blieb ein Ding, ein …«
    »Animaton«, sagte Elyra abwesend, während sie ihre Tinte anmischte. »So nennt man die.«
    »Das Wort habe ich noch nie gehört«, sagte Vanessa, die ihrerseits die Pferdestatue neugierig betrachtete. »Woher weißt du das?«
    Elyra sah überrascht auf und runzelte die Stirn. »Ich weiß es nicht mehr. Ich glaube, Mutter hat es mir erzählt. Ich weiß nur, dass man sie so nennt. Es sind künstliche Wesen, aber beseelt und lebendig durch die Magie des alten Lytar. Nur ein einziger Meister der Magie war jemals imstande, sie zu fertigen. Wer es war, kann ich allerdings nicht sagen. Ich weiß nur, dass ihm allein die meisten magischen Wunder der alten Stadt zugeschrieben wurden.«
    »Und, weißt du noch andere Dinge?«, fragte Tarlon sanft und musterte sie mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck.
    Elyra zuckte die Schultern. »Nicht viel«, sagte sie dann. »Außer dass diese Statuen blutgebunden sind. Nur jemand aus der ursprünglichen Blutlinie kann sie verwenden, weshalb auch nur der Falkner den Falken fliegen lassen konnte. Keiner von uns hätte es vermocht. Und deshalb ist das da auch Garrets Pferd. Seht das Wappen auf dem Barding: Es ist das der Grauvögel.«
    Garret sah überrascht auf die Statue herab. Elyra hatte recht. Es war ihm gar nicht aufgefallen.
    »Darf ich es mal sehen?«, fragte Vanessa.
    Garret zögerte kurz und gab die Figur an Vanessa weiter. Sie wog die Statue in der Hand. »Ziemlich schwer. Aber wunderschön …« Sie fuhr mit den Fingerspitzen über die kleine Figur. »Und Elyra hat recht, es ist lebendig.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Garret und streckte die Hand aus. Es war ihm plötzlich gar nicht wohl bei dem Gedanken, dass jemand anders die Figur hielt.
    »Ich fühle es einfach«, antwortete Vanessa und gab ihm das Pferd etwas widerwillig zurück, wie es Garret schien.
    »Wenn

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